Sonntag, 25. November 2012

Stag Night


























Regie: Peter A. Dowling

New Yorker U-Bahnschächte...

 "Stag Night", der Junggesllenabschied ist eine Tradition aus England, die in früheren Zeiten beim Vater des Bräutigams abgehalten wurde. Die Väter der zu vereinigten Familien prüften damals genau, ob sich der Bräutigam mit seinen ehelichen Pflichten auskennt. Dazu kam, dass der Bräutigam noch auf die Jagd gehen mußte und je größter die Beute, desto höher die Überprüfung der Männlichkeit.
Heute ist die "Stag Night" eher als Abschied von den Kumpels des Bräutigams bekannt. Dafür ist Samstagabend bis Sonntagmorgen ideal dafür geschaffen, die Jungs amüsieren sich: Durch diverse Kneipen und Clubs tingeln, heiteres Besaufen, anbaggern ist angesagt und gelegentlich steht auch eine wilde Schlägerei auf dem Programm.
Am anderen Morgen kehrt der Bräutigam zur angehenden Braut zurück - das seriöse Leben kann beginnen.
Mike (Kid Pardue) wird Claire (Rachel Oliva) heiraten, aber vorerst ist seine Junggesellenparty nahe daran in die Schlußphase zu gehen.
In einem Club im New Yorker Rotlichtviertel ruft er seiner Braut an, verspricht ihr "brav" zu sein und verabschiedet sich. Sekunden später werden seine Freunde Joe (Karl Geary) und Carl (Scott Adkins) wegen Mikes Bruder Tony (Breckin Meyer), der sich daneben benahm, aus dem Etablissement rausgeschmissen.
Tony ist so ein Typ "Arschloch", der eigentlich gar nicht anders kann, als immer nur Streit anzuzetteln und Stunk zu machen.
Irgendwie ist ab diesem Zeitpunkt auch die Lust vorbei die letzten Morgenstunden (es ist ca. 1/2 4) noch heiter weiterzufeiern.
Doch sie beschliessen doch noch die Nacht in einem anderen Lokal ruhiger ausklingen zu lassen.
In der U-Bahn treffen die vier auf die zwei Frauen Michelle (Sarah Barrand) und Brita (Vinessa Shaw), die auch in diesem Club waren.
Carl fliertet mit Michelle, aber Brita findet den zudringlichen Tony total ätzend. Doch Tony wird immer nerviger, bis Brita nichts anderes übrigbleibt zum Schutz einen Pfefferspray einzusetzen.
Diese Szene ist so nachhaltig, dass sich die sechs Männer und Frauen auf einmal in einem finsteren Tunnel ausserhalb des Zugs befinden. Sekunden später rollt die U-Bahn davon. Es ist kurz vor Vier Uhr.
Nach ein paar Metern finden sie eine U-Bahn Station, die jedoch bereits in den 70ern stillgelegt wurde. Erkennt man daran, dass dort eine Zeitung mit Schlagzeilen zu "Watergate" liegt. Handyempfang ist natürlich auch nicht möglich. Während die notgeilen Carl und Michelle in der stillgelegten Station warten wollen, beschliessen Mike, Joe, Tony und Brita durch den Tunnel zur nächsten Station zu gelangen.
Den erreichen sie auch beinahe, allerdings begegnen sie zuerst einem mysteriösen, total verwahrlosten Jungen, der sie beklauen möchte und dann beobachten sie, wie drei seltsame Obdachlose, die aussehen wie kannibalistische Neandertaler einen brutalen Mord an einem Stationswärter begehen. Natürlich entdecken die blutrünstigen Primaten die geschockte Gruppe. Ab jetzt läuft ein Rennen auf Leben und Tod. Und der Zuschauer bekommt zusätzlich am Rande des Gemetzels einen Einblick davon, dass in den dunklen, unteren Gängen der New Yorker U-Bahn Obdachlose eine neue Heimat gefunden haben...

 Ich mag Horrorfilme, die in der U-Bahn spielen. Daher finde ich Filme wie "Midnight Meat Train", "Kontrol" oder "Creep" sehr gut. Die dunkle und äusserst kalte Umgebung dieses Undergrunds scheint wie geschaffen dafür eine furchteinflössende, beklemmende Atmosphäre zu erzeugen.
Leider ist Peter A. Dowlings  "Stag Night" im besten Fall unterhaltsam und solide.
Die Geschichte ist nach 08/15 Manier erzählt, man weiss, was einen erwartet - große Überraschungen sind nicht drin.
Zudem hat der Film einen auffallenden Schwachpunkt: Die Actionszenen sind sehr schlecht geschnitten, wie ich finde. Jedes Mal wenn Spannung aufkommt, wird die Kamera wackliger und die Schnitte sind extrem kurz gewählt, wiederholen sich auch. Eine Technik, die mich eher genervt hat.
Dazu ist das Werk als poppig aufbereitetes Konsumfilmchen m.E. viel zu oberflächlich geraten, hier hätten doch einige Widerhaken ganz gut getan.

Bewertung: 5 von 10 Punkten.

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