Regie: Hideo Nakata
Das virtuelle Zimmer...
Horror-Psychothriller könnte man den neuesten, in Großbritannien realisierten Film von Hideo Naktata nennen:
William (Aaron Johnson) ist ein selbstmordgefährderter Junge aus dem Londoner Stadtteil Chelsea und Sohn einer wohlhabenden Familie. Seine Mom ist eine berühmte Kiderbuchautorin.
Er eröffnet in den unendlichen Welten des Cyberspace einen Chatroom, der den Namen "Chelsea Teens" trägt und auch tatsächlich Kids aus diesem Stadtteil dort anlockt.
Da wäre die verwöhnte Eva (Imogen Poots), ein gelangweiltes upper-class-Luxus-Girl, ist die Sache faszinierend findet und auch virtuellen Gefallen an William findet, der sich sehr schnell zum Boss der Jugendlichen aufschwingt.
Ebenfalls im Chat sind Mo (Daniel Kaluuja), der heimlich in die 11jährige Schwester seines besten Freundes verschossen ist.
Oder Emily (Hannah Murray), die sich von ihren Eltern ungeliebt fühlt. Aber auch den schwer depressiven Jim (Matthew Beard) verschlägt es dorthin, der Junge lässt niemand an sich heran und lebt gemeinsam mit seiner Mom ein introviertiertes Leben mit der regelmässigen Einnahme von Antidepressiva.
William erweist sich sehr bald als extrem manipulativ und rät seinen Chatpartnern, die sehr bald ihre Probleme offenbaren, zu recht destruktiven Verhaltensweisen.
Dabei hat William erst kürzlich eine Therapie mit Mom und dem Stiefvater abgeschlossen, aus der er augenscheinlich gesund entlassen wurde.
Die Wahrheit ist aber anders, sein Hass ist groß und er wird auch zunehmend von Selbstmordgedanken geplagt, er besucht Internetseiten, die Jugendliche zum Suizid animieren.
Gezielt hat er sich schon ein Opfer dafür auserkoren...
Der Chatroom ist als erzählerisches Mittel im Film als reales Zimmer dargestellt, in dem sich die Protagonisten treffen und in einem Stuhlkreis sitzend sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten.
Nakatas Film ist auch nicht uninteressant und kann mit der guten Schauspielerleistung seiner jugendlichen Darsteller punkten.
Unterm Strich bleibt ein solider Thriller im Teenie-Milieu mit einem ruhigem Beginn und phasenweise sogar eine recht bedrohliche Stimmung aufweist.
Vielleicht bleibt der Film gesamthaft zu vorhersehbar und konventionell, aber gute, spannende Unterhaltung kann er auf jeden Fall bieten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen