Regie: Victor Fleming
Türen, die man nicht öffnen sollte....
London gegem Ende des 19. Jahrhunderts, es ist die Zeit von Jack the Ripper. Der junge Arzt Dr. Harry Jekyll (Spencer Tracy) beschäftigt sich derweil in seinem Labor eifrig mit gewagten Experimenten. Jekyll will das Geheimnnis der menschlichen Seele ergründen und die gute und die böse Seite voneinander abspalten.
Verlobt ist er mit der schönen wie naiven Beatrix Emery (Lana Turner), die aber unter der sanft daherkommenden Dominanz ihres Vaters Sir Charles Emery (Donald Crisp) leidet.
Sir Charles ist mit den brisanten Thesen seines Schwiegersohnes in Spe nicht gerade einverstanden, Zuspruch bekommt Jekyll aber von seinem besten Freund und Berufskollegen Dr. John Lanyon (Ian Hunter), der allerdings nichts davon ahnt, dass Jekyll bereits ein Serum entwickelt hat, dass die nicht gerade einverstanden, immerhin bekommt Persönlichkeit verbirgt. Er entwickelt ein Serum, dass es ihm ermöglicht, die Gut und Böse voneinander zu trennen.
Schicksalhaft wird auch Jekylls Begegnung mit dem hübschen und der Liebe aufgeschlossenen Barmädchen Ivy Peterson (Ingrid Bergman), die er aus einer misslichen Lage mit einem aufdringlichen Mann befreit.
Innert dieser kurzen Begegnung wird eine enorme erotische Spannung ausgelöst, doch Jekyll widersteht der Versuchung durch die verführische junge Frau, denn er hat ja schliesslich seine geliebte Beatrix.
Als er wenig später vom Serum nimmt, ohne dessen Nebenwirkungen zu kennen, verändert sich der junge Arzt in seine böse Seite. Die nennt sich Mr. Hyde und sucht natürlich sofort das Lokal auf, in dem Ivy bedient.
Was folgt ist das Ausleben des Bösen, dass alle Bereiche des täglichen Lebens umfasst. So sieht sich Jekyll im Traum als Kutscher mit der Peitsche, der die zwei Pferdchen (Ivy und Beatrix) mit sadistischem Vergnügen peitscht und peinigt.
Die Wirkung des Serums hält nicht dauernd an. Aber allerdings läuft das ganze noch mehr aus dem Ruder, denn es stellt sich der Worst Case ein. Ohne Zutun von einer Substanz verändert sich Jekyll immer wieder für kurze Zeit in den Bösewicht.
Kurz - aber lang genug, um zu tyrannisieren und zu morden....
Victor Flemings Variante von "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" heisst mit deutschem Titel "Arzt und Dämon" und steht natürlich hinter der weltberühmten Fassung von Rouben Mamoulian (der Arzt und Dämon wurde gespielt von Frederic March und dieser erhielt für seine Rolle einen Oscar), aber da ich die etwas beschauerlichere Gothic-Fassung von Fleming zuerst gesehen habe (als Kind hab ich mich mächtig gefürchtet vor den Verwandlungen) ist mir die liebste unter allen Jekyll/Hyde Verfilmungen.
Mit diesem Film wurde auch vor allem eine grandiose Ingrid Bergman zum Weltstar, sie wurde entgegen ihres eher "braven" Image als Vamp und leichtes Mädchen eingesetzt. Interessanterweise wurde auch Leinwandvamp Lana Turner gegen ihr Image besetzt, sie spielt den Part der braven und artigen Tochter aus gutem englischen Hause.
Wer auf feinen s/w Gothic-Thrill ala "Haus der Lady Alquist" steht, der wird mit dieser 12. Verfilmung der bislang 50 Adaptionen des Romans "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson mehr als zufrieden sein. Für mich einer der besten Grusler der 40er Jahre.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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