Freitag, 31. Januar 2014

Devils Pass

























Regie: Renny Harlin

Das Geheimnis vom Dyatlov Pass...

Das "Found Footage" Filmgenre ist seit dem Siegeszug von "Blair Witch Project" aus dem Jahr 1999 im Horrorfilm weit verbreitet, hat einige Klassiker wie "Paranormal Activity", "Rec" oder "Cloverfield" hervorgebracht. Immer wieder kommt aber das Gefühl auf, dass der Markt langsam übersättigt davon ist und es ja auch nicht ganz so logisch ist, wenn die Protagonisten noch in größter Not die Kamera mitlaufen lassen. Trotz allem kommen immer wieder interessante Genrebeiträge aus diesem Bereich heraus, im letzten Jahr war dies bei Barry Levinsons "The Bay" gegeben und interessanterweise ist Renny Harlins Variante "Devils Pass" noch um einiges besser geworden. Das wird aber auch erst mit dem Ende des Films sichtbar, denn der Gesamteindruck dieser geheimnisvollen Bergsteigergeschichte ist bessser als so manche Einzelszene, die man in den vorangegangenen 96 Minuten Spielzeit gesehen hat. Die Geschichte klingt wohl bekannt.
Fünf College-Studenten machen sich auf den Weg um im fernen Russland herauszufinden, was mit den neun
Menschen damals im Jahr 1959 am Dyatlov Pass im Uralgebirge passiert ist, deren Tod bis heute Rätsel aufgibt. Holly King (Holly Goss) und Jensen Day (Matt Stokoe) sind die Regisseure des Amateurfilms, der hergestellt werden soll. Dazu braucht es natürlich eine versierte Tontechnikern, die man mit Denise Evers (Gemma Atkinson) schnell gefunden hat. Auch die zwei versierten Bergsteiger J.P Hauser (Luke Albright) sowie der arrogante und überhebliche Sunnyboy Andy Thatcher (Ryan Howley) können für das interessante, aber sicherlich nicht ungefährliche Unternehmen gewonnen werden.
Doch sehr schnell wird durch die Einblendung russischer Nachrichtensender klar, dass die fünfköpfige Crew auch ein ungewisses Schicksal ereilt haben könnte, denn die jungen Amerikaner sind spurlos verschwunden. Die russische Regierung soll zwar in Besitz des Videomaterials sein, dass man in den Bergen fand. Aber es soll der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Hackern ist es aber gelungen, das brisante Filmmaterial zu veröffentlichen.
Zuerst sieht man die Fünf, wie sie den 10. Mann der damaligen Expedition besuchen wollen. Dieser Mann war der einzige überlebende der Ereignisse von 1959, aber nur weil er gleich am ersten Tag wegen einer Krankheit das Zeltlager der Anderen verlassen musste. Obwohl die Administration des Krankenhaus behauptet, dass der Mann gestorben sein, sehen die fünf Studenten am Fenster eines Zimmers im ersten Stock einen alten Mann, der ihnen ein Schild mit einem russischen Wort zeigt. Sekunden später wird dieser Mann vom Personal von dem Fenster weggezogen. Sehr mysteriös...und so soll es auch bleiben. Sie finden Fußabdrücke im Schnee und am Pass angekommen entdecken Holly und Jensen die Tür zu einem Bunker, verdeckt vom Schnee. In der Nacht gibts eine Explosion, die eine Lawine auslöst...


 Dies alles ist sehr gut aufgebaut und steigert bis zum Ende den mysteriösen Touch. Ein guter Schachzug des Drehbuchs erweist sich das Rätselhafte der Geschichte, die Macher haben entschieden den Zuschauern mit einigen Fragen zurückzulassen. Nicht alles wird erklärt, lediglich in den Andeutungen lassen sich weitere spuren finden in die Geschichte mehr Licht zu lassen. Doch es bleibt ein Anteil im Dunkel und das ist auch gut so. Am Ende kommen dann auch furchterregende Wesen ins Spiel. Alles in allem ist das ein gut gemachter, kleiner Schneethriller, der bestens geeignet ist für gutes Mitternachtskino. 


Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Memory Effect





















Regie: Nir Panyiri

Die Reise in ein anderes Unterbewusstsein...

"Extracted" heißt dieser amerikanische Independent Science Fiction Film, der in Deutschland den Titel "Memory Effect - Verloren in einer anderen Dimension" erhielt. Der Film wurde 2012 von Nir Panyiri inszeniert und hatte nicht mal eine Million Dollar Budget zur Verfügung, was man ihm aber auch ansieht. Das einzige wirkliche Manko des Films, aber dies ist in diesem Fall sehr entscheidend. Denn die interessante Geschichte würde um so vieles besser funktionieren, hätte sie auch nachhaltige Bilder parat. Doch die Optik ist nicht nur spröde, sondern manchmal auch gänzlich uninteressant. Erinnert hat mich der von Richard Schenkman inszenierte Science Fiction Film an "The Man from Earth", der ähnlich interessante Fragen in ebenso kargen Bildern aufwirft, aber auch an den philosophischen Ansatz aus "Another Earth", dem Achtungserfolg von Mike Cahill aus dem Jahr 2011.
Tom (Sasha Roiz) , ein Wissenschaftler , erfindet eine Maschine, die einer Person erlaubt in das Unterbewusstsein von einer anderen Person einzudringen. Eine bahnbrechende Erfindung, aber er ist leider gezwungen Geld von einem unbekannten Investor anzunehmen, um die Finanzierung eines Prototyps zu realisieren. Nun kann es losgehen mit dem Experiment, das es dem Benutzer erlaubt sich in die Gedanken anderer zu transferieren. Dieser angeschlossene Teilnehmer ist innerhalb des Programms ein stummer Zeuge, hat aber über das neutrale Interface namens "Minnie" stets Zugriff auf das gesamte Repertoire der Zielperson. Leider entpuppt sich der Geldgeber als Vertreter des Verteidigungsministeriums, das die neue Erfindung auch mal gern zur Tataufklärung bei Verbrechen nutzen will. Somit steht als zu testende Person der Kriminelle Anthony (Dominic Bogart) fest. Er soll seine Freundin erschossen haben, hat aber noch kein Geständnis abgegeben. Im Gegenteil: Er behauptet unschuldig zu sein. während des Programms passiert aber ein fataler Fehler- Tom kann sich durch einen technischen Fehler nicht mehr aus den Erinnerungen des Anderen freimachen. Toms Bewusstsein steckt fortan in den Gedanken des Verbrechers fest. Vier Jahre lang liegt sein Körper im Koma während sein Verstand in den Erinnerungen des Anderen weiterlebt. Durch einen Zufall gelingt es ihm schließlich sich in das Bewusstsein vorzuarbeiten und Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen...

 Sehr gut herausgearbeitet ist die Entstehung und Beeinflussung von Gedanken, eine Schlüsselfigur spielt dabei Anthonys Vater Matino (Frank Ashmore) und Anthony als kleiner Junge, der seinem Hund etwas beibringen möchte. Inhaltlich gibts nichts auszusetzen, hier präsentiert sich ein feiner, kleiner Independent-Genrefilm.

Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Besessen





















Regie: Georg A. Sager

Der Dämon der Alex Froshiber...

Alexandra Frsohiber (Michelle Argyris( kehrt gerade aus den Sommerferien zurück und ist froh wieder in der Wohngemeinschaft zu sein, die sie mit ihren Freundinnen Jessica Matin (Shantelle Cancanese) und Breanne Whitaker (Vanessa Broze) teilt. Mit Breanne teilt sie dann aber auch ihren Lover Brian Wolski(Kevin Jake Walker) , was Alexandra natürlich nicht weiß, denn Brian ist genervt von Alexandras streng verteidigter Jungfräulichkeit, da ist die blonde Breanne schon viel wiliger.  (Nachdem alle vier eine wilde Party gefeiert haben und sich Breanne früh verabschiedet, Brian kurz danach,  lässt sich Alexandra von Jessica dazu überreden, sich die Zukunft vorhersagen zu lassen. Doch dabei geht etwas schief, woran sich das Mädchen am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann, was Jessica schon ziemlich verwundert. In der nächsten Zeit ereignen sich seltsame Ereignisse um Alexandra. Sie verändert sich zunehmend, hört komische Geräusche, halluziniert und bekommt ohne äußere Einwirkungen Kratzspuren an ihrem Körper. Als sie bei ihren Freundinnen und ihrem Freund nach Hilfe sucht, finden die vier schnell heraus, dass Alexandra scheinbar von einem Dämon besessen ist...

 "Besessen" heißt im Original "Devil Seed" und wurde 2012 in Kanada produziert, Regiesseur des "Exorzist" Gedächtnis Schockers ist Georg A. Sager, der besonders mit der Anfangskonsellation den Zuschauer interessiert und neugierig macht. Leider macht der Film den Fehler im Anschluß eher von Besessenheitsszene zu Besessenheitsszene zu stolpern, natürlich darf die berühmte Linda Blair "auf allen Vieren" Gedächtnis-Pirouette nicht fehlen. Da nützt es auch nichts, dass einige Dinge vom Original ganz brauchbar variiert werden, denn trotz diesen Einfällen bleibt der Film wenig eigenständig. Ganz nervig in der deutschen Synchronfassung noch der Stimmenverzerrmodus beim Dämon, das stört dann doch empfindlich die Atmosphäre und wirkt sogar bei mehrfacher Wiederholung einfach nur noch unfreiwillig komisch. Im großen Kosmos der vielen Exorzimus Filme der jüngsten zeit ist diese kanadische Variante zwar ganz brauchbar, aber dennoch insgesamt nur durchschnittlich
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten. 

Sonntag, 19. Januar 2014

Bounty Killer

























Regie: Henry Saine

Töte Anzugstypen...

In der postapokalyptischen Welt von "Bounty Killer" herrscht eine Atmsophäre wie in "Mad Max" und der Zuschauer lernt Figuren wie aus kultigen Trashstreifen ala "Bitch Slap" kennen. Mit wenig Wort erzählt also sexy, witzig und extrem blutig. Der knallbunte Grindhouse Spaß von Henry Saine zeigt diese Bounty Killer auf der Jagd nach den bösen Anzugträgern mit den weißen Kragen, die für die Katastrophe verantwortlich sind, alleine aufgrund der grenzenlosen Gier und der Profitsucht, mit der sie schließlich die Regierungen ablösen konnten und durch die Apokalypse irre reich wurden. Am Ende der Corporate Wars war die Welt zerstört und in Schutt und Asche gelegt. Zu einem knalligen Endzeitszenario gehröt auch ein guter Titelsong, denn "Getcha" und "The Kill" von Sara Bareilles überzeugen bestens. Der Zuschauer erhält Einblick in die Arbeit von zwei der besten dieser Bounty Killers. Drifter (Matthew Marsden) und Mary Death (Christian Pitre) arbeiten als Team und sind megaerfolgreich in der Vernichtung der Staatsfende. Beide haben eine bewegte gemeinsame Vergangenheit, auch wenn sich die Tötungsstile der beiden unterscheiden. Mittlerweile schreiben wird das Jahr 2042. Mit ihrem Entdecker Drifter brettert Superkillerin Mary als Fetish Latex Babe auf getunten Mad Max Hotrods durch eine staubige Westernwüste der Zukunft. Das vorherrschende Ziel ist das Aufspüren der Anzugsträger, die aber auch nicht untätig auf ihr Ende warten. Die sind nämlich schlau genug, Mary und Drifter, der mit einen chaotischen Diener namens Jack Le Mans ( Barak Hardley) seine Aufträge absolviert, gegeneinander aufzuhetzen.
Überraschenderweise wird vom Neunerrat ein Kopfgeld auf Drifter ausgesetzt, denn er gehörte zu den Anzugsträgern. Ein Fall für  Mary Death, die er einst ausgebildet und für die er genauso starke Gefühle hegt wie sie für Ihn. Auf der Flucht muss Drifter durch die gefährlichen Badlands ins Land der Gipsys und möglicherweise steckt hinter dem dotierten Kopfgeld viel mehr als es im ersten Moment den Anschein hat...


 Ein Film, der mit einem begrenzten Budget das beste herausholt, vor allem im optischen Bereich gibts viel gutes zu berichten, so erinnert das ausgelassene Szenario an andere gute Endzeitthriller und sehr oft kommt "Doomsday" oder "Death Proof" in den Sinn. Der Bösewicht ist eine Blondine (Kristanna Loken) , die genauso überzogen agiert wie die gesamten Effekte des Films. Der Look ist ziemlch cool und sorgt für trashigen spaßige Endzeitaction  


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

Cabin of the Dead

























Regie: Sonny Laguna/Tommy Wirklund

Die Begegnung mit einem Naturgeist...

Sonny Laguna hat ein Faible für Häuser im Wald, schon sein letzter Film "Blood Runs Cold" spielte in einer einsamen Hütte und sein neuer Film, den er mit Tommy Wirklund drehte, hat eine verblüffende Ähnlichkeit zu "Evil Dead", der ja auch schon vor kurzem durch Fede Alvarez ein blutiges Remake erhalten hat. Interessanterweise gefällt mir aber diese schwedische Variante mit dem Originaltitel "Vittra" aufgrund der interessanteren Figuren doch noch ein bisschen besser. Die Handlung folgt einer Gruppe von jungen Schweden, die zu einer verlassenen Hütte am Wochenende reisen. Diese Hütte wird dann tatsächlich zu "The Cabin of the Dead", denn unten im Keller lebt ein unterirdisches, verwelktes Geschöpf, dass die Schweden schon von ihren Sagen und Märchen kennen. Eine Art Naturgeist, der im Film aus den Jugendlichen Zombies werden lässt. Der Film fängt aber mit einem Vorspann an, dass den Jäger Gunnar (Johannes Brost) zeigt, ruft im Wald verzweifelt nach seiner Tochter Lisa (Julia Knutson), die er später entdeckt. Sie liegt auf dem Boden und Gunnars Frau (Ingar Sigvardtsdotter) macht sich gerade kannibalisch an ihr zu schaffen. Verzweifelt schiesst der Mann Frau und Tochter nieder. Wenig später sind eben diese junge Schweden vor Ort und sie machen auf dem Weg zur Hütte gleich auch die Bekanntschaft von diesem Gunnar, der sie vom Wald aus beobachtet, aber ohne Wort in den Wald verschwindet. Sonderbar...aber noch ahnen Albin (Patrik Almkvist), Ida (Lisa Henni), Simon (Patrick Saxe), Linnea (Amanda Renberg), Marie (Jessica Blomkvist), Marcus (Max Wallmo)  und Tove (Anna Henriksson) nicht, was sie Schreckliches in den nächsten Stunden erwarten wird. Als sie nämlich das Haus erreichen, gelingt es ihnen nicht auf Anhieb die Tür zu öffnen. Dies ist für Marcus und Marie die Gelegenheit die anderen zu erschrecken. Marie klettert ins Fenster, dass sich hinter dem Haus befindet und kann als erste die Räumlichkeit inspizieren. Während sich die anderen bemühen die Tür zu öffen, klettert sie die Kellertreppe runter. Als es gelingt die Tür zu öffnen, sehen sie Marie und erschrecken sich. Ein gelungener Spass, der alle etwas geschockt hat. Nach einiger Zeit fühlt sich Marie körperlich ziemlich mies. Doch dies ist erst der Anfang des Grauens...

 Die Macher setzen natürlich voll auf den Kult von "Tanz der Teufel" und der Film kann vor allem durch die Handmade Tricks punkten, es gibt kaum CGI Effekte. Alles wurde als Hommage an die Horrorfilme der 70er und 80er Jahre angelegt. Zwar wird nichts Neues geboten, aber der Spannungsaufbau ist solde und straff, lässt sich auch ca. 1/2 Stunde Zeit, um die Figuren vorzustellen, von denen Albin und seine Freundin Ida neben dem egoistischen Simon am stärksten herausstechen. Der Geist des Originalfilms ist meines Erachtens sogar recht gut getroffen und "Cabin of the Dead" ist eigentlich besser und nachhaltiger inszeniert als das "Evil Dead" Remake, dass zwar in Sachen Setting und Bildkompositionen die Nase vorne hat, aber in Sachen Atmosphäre ist der swedische Slasher eindeutig im Vorteil. Alles bleibt etwas karg und der Wald ist nur wenig einladend, es regnet auch phasenweise - aber das verstärkt den Horror der Untoten.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Paranormal Experience



Regie: Sergi Vizcaino

In den Klauen des Dr. Martaga...

Die erste Szene in Sergi Vizcainos "Paranormal Experience" ist gleichzeitig auch die beste des ganzen Films, der reihenweise schlechte Kritiken in Kauf nehmen musste und bei IMDb mit nur 3,6 von 10 im Durchschnitt bewertet wird. In dieser Szene führt Professor Fuentes (Miguel Angel Jenner) mit fünf seiner Psychologiestudenten ein ungeheuerliches Experiment aus. Angela (Amaia Salamanca), Jose (Maxi Iglesias), Carlos (Lucho Fernandez), Belen (Ursula Corbero)  und Toni (Oscar Sinela) sind gefesselt und sollen sich per Gedankenkraft von einer tödlichen Situation befreen. Gar nicht so einfach, vor allem für das Versuchskaninchen, das schnell verbluten könnte. Wenig später sind die fünf, die unbedingt ihre Psychologie Prüfung bestehen wollen, mit einem neuen Abenteuer konfrontiert.  In einer ehemaligen Minenstadt, die ein dunkles Geheimnis umgibt, reisen die Studenten ins spanische Hinterland in dieses verlassene Dorf. Da sie ein Auto für die Reise brauchten, fährt Angelas jüngere Schwester, die labile und hellsichtige Diana (Alba Ribas) mit und sie ist es auch, die unheimliche Dinge dort als Erste spürt. Tatsächlich geschieht seltsames in diesen alten Salzminen, es gelingt den Studenten eine Tür ins Jenseits zu öffnen, die sie sehr bald mit dem längst verstorbenen Dr. Matarga (Manuel de Blas) konfrontiert....


 Leider wird in Vizcainos Slasher die Geschichte sehr vernachlässigt, die gestaltet sich nämlich im besten Falle konventionell, manchmal aber geradezu absurd. Dafür hat er immerhin mit diesen stillgelegten Mimen eine gute Location gefunden. Gore Fans dürfen sich auf jede Menge fieser Szenen freuen. Die jungen Darsteller bemühen sich alle sehr, sie sind auch aufgrund ihrer verschiedenen Charaktere gar nicht mal uninteressant. Da wäre die Hexe, die Sensible, das Powergirl, der Macho, das Großmaul und der Intellektuelle. Immerhin setzt sich der Film von der Form her im Vergleich zu seinen vielen Paranormal Verwandten ab, man hat immerhin mal auf die Handkamera verzichtet. 

Bewertung: 5,5 von 10 Punkten. 

The Child - Die Stadt wird zum Alptraum

























Regie: Aldo Lado

Das rothaarige Mädchen...

1969 in den Bergen im französischen Megeve: Die kleine rothaarige Nicole wird bei einem schönen Schlittenausflug im Schnee von einer in schwarz gekleideten, verschleierten Frau verfolgt und in einem kleinen Wäldchen ermordet. Die verscharrte Leiche findet man drei Tage später. Dies ist der Vorspann von Aldo Lados Gialloklassiker "The Child" (Chi l`ha Vista Morire ?) aus dem Jahr 1972. Die Geschichte geht dann weiter in Venedig, allerdings 3 Jahre später. Franco Serpiere (George Lazenby) arbeitet in der Lagunenstadt als Bildhauer und trifft sich dort oft mit Kollegen und Freunden aus den Künstlerkreisen. Er hat seine kleine Tochter Roberta (Nicoletta Elmi) dabei, seine Frau Elizabeth (Anita Strindberg) blieb in Amsterdam, weil sich die Ehe in einer schweren Krise befindet. Während das Mädchen sehr schnell andere Spielkameraden gefunden hat, trifft sich der Vater mit seiner Geliebten. Roberta wird bald von einer unbekannten Person beobachtet, der Zuschauer schaut durch die Augen der Unbekannten, die wieder einen Schleier trägt. Eines Abends verschwindet das kleine Mädchen und wird in Venedigs Kanal tot aufgefunden. Mit den Nachforschungen ist Kommissar de Donato (Sandro Grifna) betraut. Doch der Vater ermittelt auch auf eigenen Faust, weil er sich rächen will. Bei seinen Nachforschungen trifft er auf allerlei verdächtige Personen, wie den Kaufmann Serafian (Adolfo Celi), dessen Muse Ginvevra (Dominique Boschero), deren jüngerer Liebhaber Veron (Peter Chatel) und den dubiosen, möglicherweise pädophilen Anwalt Boonaiuto (Jose Quaglio). Die erste Spur führt aber zu einen Jungen, die von Pater James (Alessandro Haber) sportlich betreut werden. Der Kleine hat das Wassermann-Amulett von Roberta...


 "The Child" hat natürlich einige Ähnlichkeiten mit dem wesentlich bekannteren, allerdings erst einem Jahr später (1973) realsiierten Mysteryschocker "Wenn die Gondeln Trauer tragen" von Nicolas Roeg. In beiden Fällen sucht ein Künstler in der Lagunenstadt nach seiner kleinen Tochter, der Unterschied liegt darin, dass in Roegs Film die Tochter bereits verstorben ist und in Aldo Lados Giallo stirbt sie in der geheimnisvollen Stadt. Auffallend ist die visuelle Schönheit des Films, der Kinderchor, der von Ennio Morricone musikalisch die Dramaturgie des Films bestimmt,  hat einen morbiden Touch. Kameramann Franco Di Giacomo arbeitet mit sehr viel können mit der subjektiven Kamera, die den Zuschauer befähigt, den Blick des geisteskranken Mörders einzunehmen. Natürlich ist eingies an Hitchcock Flair dabei. Wie Roeg inszenierte auch Aldo Lado die Lagunenstadt als reinen Alptraum des Horrors. Dabei wirkt der Film vor allem durch die Bildsprache, die Handlung dagegen ist eher etwas nebensächlich und wie in vielen Giallos eher absurd. Die Spannung wird aus der brillianten Form gewonnen.  


Bewertung: 9 von 10 Punkten.

Montag, 13. Januar 2014

Pakt der Wölfe

























Regie: Christophe Gans

Die Bestie von  Gevaudan...

Christophe Gans galt vor einigen Jahren als große französische Hoffnung im Bereich der Genrefilme. Der 1960 geborene Filmemacher hatte schon als Jugendlicher ein Faible für Kúng Fu, Fantasy, Horror und Sciencefiction Filme. Sein erster Film "Crying Freeman" war visuell sehr beeindruckend und diese Mangaverfilmung brachte ihm gute Kritiken ein. Sein letzter bekannter Film war der 2006 enstandene Horror in "Silent Hill". Am populärsten wurde jedoch sein Kostümfilm "Pakt der Wölfe" Der farbenprächtige Historien-Abenteuerfilm aus dem Jahr 2001 beruht auf einer wahren Geschichte, die sich zwischen 1764 und 1768 im südfranzösischen Gevaudan zugetragen haben soll. Dort erzählt man vom Mythos einer Bestie, die um die 100 Menschen dort auf grausame Weise tötete. Die Geschichte wird im Rückblick von von dem Adligen Thomas D´Apcher (Jacques Perrin), der ein Opfer der französischen Revolution wird und am Vorabend seiner Verhaftung die Geschichte um die Bestie von Gevaudan niederschreibt, so wie er sie als junger Mann (Jeremie Renner) erleben konnte. Nach zahlreichen Todesopfern wird der Naturwissenschaftler Gregorie de Fronsac (Samuel le Bihan) im Auftrag von König Ludwig XV in den Süden geschickt, wo er die Bestie aufspüren, erlegen und nach Paris bringen soll. Sein treuer Begleiter ist der Irokese Mani (Mark Dascascos), den er aus der neuen Welt mitgebracht hat und in Frankreich als Wilder angesehen wird. Die beinahe einhellige Meinung vor Ort ist, dass es sich um einen riesigen Wolf handeln müsste, ein Exemplar viel größer als die anderen Artgenossen. In der Leiche eines Opfers findet Fronsac einen metallenen Zahn. Während er auf die Suche geht, lernt er auch die Familie Morangias kennen. Der junge Jean Francois de Morangias (Vincent Cassel) steht dem Wissenschaftler skeptisch gegenüber, dessen Schwester Marianne (Emilie Dequenne) wird bald von Fronsac umschwärmt. Nach einer riesigen Treibjagd ist immer noch keine Bestie ausgemacht, doch der König braucht Erfolge. So wird der bisherige Befehlshaber abgelöst, an dessen Stelle wurde der eiskalte Beauterne (Johan Leysen) beauftragt sehr schnell einen riesigen Wolf vorzuweisen. Fronsac wird von dem Gardisten gezwungen seine Fähigkeiten im Präparieren von Tieren unter Beweis zu stellen. Heraus kommt ein wolfsähnliches riesiges Wesen, damit ist der König zufrieden. Doch das Morden geht trotzdem weiter...

 Stilvoll und prächtig kommt die Inszenierung daher, die manchmal aber auch etwas chaotisch wirkt. Für die gelungenen Kostüme gabs einen Cesar für Dominque Borg. Die Geschichte bleibt bis zum Schluß mysteriös und zudem noch Monica Belucci als Kurtisane und Spionin des Papstes präsentiert. Faszinierend auch Marc Dascascos als spirtueller Indianer, der die Bestie irgendwann aufspüren kann. Am Ende stehe eine politische Dimenson.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Grabbers




















Regie: Jon Wright

Besoffene Iren, abstinente Aliens...

Irgendwo an der Küste von Irland: In einer Nacht beobachten Seeleute, dass ein Himmelskörper im Meer versinkt. Kurze Zeit später sind die Matrosen alle Opfer einer unbekannten Species geworden, die irgendwann im Laufe des Films von Jon Wright "Grabbers" genannt werden. Ciaran O´Shea (Richard Coyle) ist schon lange bei der Polizei, aber er hat ein echtes Alkoholproblem. Dies wird ihm vor allem jetzt durch seine neue, engagierte und überaus korrekte neue Partnerin Lisa Nolan (Ruuht Bradley) bewusst, die ihre Vorgesetzten durch freiwilliges Engagement beeindrucken will - sie kommt aus Dublin und O´Shea kündigt ihr schon am ersten Tag an, dass sie ab jetzt - hier in der friedlichen Ecke - eine sehr, sehr ruhige Kugel schieben wird. Doch kurze Zeit später entdecken sie verstümmelte Wale am Strand. Also nicht nur einer, sondern gleich eine Handvoll, alle mit sonderbaren Verletzungen versehen. Bald ist den beiden klar, dass durch riesige Tentakel-Aliens, die gerne Blut saugen, eine tödliche Katastrophe bevorsteht. Imemrhin findet der lokale Meeresökologe Dr. Smith (Russel Tovey heraus, dass der alte Paddy (Lalor Roddy) nur aufgrund seines extrem hohen Pormillewertes überlebt hat, die Viecher keinen Alkohol vertragen. Der Plan sieht nun vor im örtlichen Wirtshaus ein Saufgelage nach gut irischer Art abzuhalten. Doch so schnell kann man die Grabber nicht erledigen...

 Abgesehen von der Schnapsidee mit dem Saufgelage ist der Film gar nicht übel. Die Monster sind gut gemacht und wirken ekelerregend, vor allem gehts fies zur Sache, wenn sie mit ihren riesigen Fühlern Löcher in die Körper ihrer menschlichen und tierischen Opfer platzieren, um so den roten Saft auszusaugen. Es gibt sowohl kleine Biester als auch riesengroße Exemplare. "Grabbers" erinnert an klassische Monsterfilme der 50er Jahre und kann durchaus als gelungene Hommage an Tierhorrormovies gesehen werden, wie sie heute nicht mehr gemacht werden. Atmsophäre und Humor kann man gut als sehr bodenständig und erdig ansehen, die Action Szenen sind sowohl spannend als auch etwas absurd. Das Schauspielensemble ist gut aufgelegt und kann gut überzeugen. 

Bewertung. 7 von 10 Punkten.