Regie: Nir Panyiri
Die Reise in ein anderes Unterbewusstsein...
"Extracted"
heißt dieser amerikanische Independent Science Fiction Film, der in Deutschland
den Titel "Memory Effect - Verloren in einer anderen Dimension" erhielt. Der
Film wurde 2012 von Nir Panyiri inszeniert und hatte nicht mal eine Million
Dollar Budget zur Verfügung, was man ihm aber auch ansieht. Das einzige
wirkliche Manko des Films, aber dies ist in diesem Fall sehr entscheidend. Denn
die interessante Geschichte würde um so vieles besser funktionieren, hätte sie
auch nachhaltige Bilder parat. Doch die Optik ist nicht nur spröde, sondern
manchmal auch gänzlich uninteressant. Erinnert hat mich der von Richard
Schenkman inszenierte Science Fiction Film an "The Man from Earth", der ähnlich
interessante Fragen in ebenso kargen Bildern aufwirft, aber auch an den
philosophischen Ansatz aus "Another Earth", dem Achtungserfolg von Mike Cahill
aus dem Jahr 2011.
Tom
(Sasha Roiz) , ein Wissenschaftler , erfindet eine Maschine, die einer Person
erlaubt in das Unterbewusstsein von einer anderen Person einzudringen. Eine
bahnbrechende Erfindung, aber er ist leider gezwungen Geld von einem unbekannten
Investor anzunehmen, um die Finanzierung eines Prototyps zu realisieren. Nun
kann es losgehen mit dem Experiment, das es dem Benutzer erlaubt sich in die
Gedanken anderer zu transferieren. Dieser angeschlossene Teilnehmer ist
innerhalb des Programms ein stummer Zeuge, hat aber über das neutrale Interface
namens "Minnie" stets Zugriff auf das gesamte Repertoire der Zielperson. Leider
entpuppt sich der Geldgeber als Vertreter des Verteidigungsministeriums, das die
neue Erfindung auch mal gern zur Tataufklärung bei Verbrechen nutzen will. Somit
steht als zu testende Person der Kriminelle Anthony (Dominic Bogart) fest. Er
soll seine Freundin erschossen haben, hat aber noch kein Geständnis abgegeben.
Im Gegenteil: Er behauptet unschuldig zu sein. während des Programms passiert
aber ein fataler Fehler- Tom kann sich durch einen technischen Fehler nicht mehr
aus den Erinnerungen des Anderen freimachen. Toms Bewusstsein
steckt fortan in den Gedanken des Verbrechers fest. Vier Jahre lang liegt sein
Körper im Koma während sein Verstand in den Erinnerungen des Anderen weiterlebt.
Durch einen Zufall gelingt es ihm schließlich sich in das Bewusstsein
vorzuarbeiten und Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen...
Sehr gut herausgearbeitet ist die Entstehung und Beeinflussung von
Gedanken, eine Schlüsselfigur spielt dabei Anthonys Vater Matino (Frank Ashmore)
und Anthony als kleiner Junge, der seinem Hund etwas beibringen möchte.
Inhaltlich gibts nichts auszusetzen, hier präsentiert sich ein feiner, kleiner
Independent-Genrefilm.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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