Freitag, 3. Januar 2014

Byzantium


















Regie: Neil Jordan

Blutige Küstenstadt...

18 Jahre sind seit Neil Jordans Ausflug in die Welt der Vampire vergangen. Nun gibt es einen Nachfolger für "Interview mit einem Vampir", denn auch der 2012 entstandene "Byzantium" gibt Einblicke in das Leben von Blutsaugern. Diesmal aber als ungleiches Mutter und Tochter Gespann. Gleich in der ersten Sequenz tötet die junge Eleanor Webb (Saoirse Ronan), der Gefallen an den Memoiren des mysteriösen Mädchens fand und sie in sein Haus eingeladen hat. Der Biß geschah allerdings mit Einstimmung des Alten, der sterben wollte. Eleonars nicht viel ältere Mom heißt Clara (Gemma Arterton sucht ihre Opfer gerne in Strip-Clubs, dort arbeitet sie auch. Die zwei Frauen sind Jahrhunderten auf der Flucht vor der Bruderschaft, die die beiden töten wollen, da nur Männer der Bruderschaft angehören sollen und Clara sich auch noch in einem anderen Regelverstoß schuldig gemacht hat. Sie werden aufgespürt, aber die Frauen gewinnen den kampf und suchen nun Zuflicht in einer heruntergekommenen Küstenstadt. Dort lernt Clara den naiven Noel (Daniel Mays) kennen, der soeben durch den Tod seiner Mutter stolzer Besitzer des Byzanz Hotels wurde. Einst klingelten dort die Kasen, heute ist der Komplex baufällig. Die sensible und viel feinfühligere Eleanor lernt beim Klavierspielen in einer Bar, den jungen Kellner Frank (Caleb Landry Jones) kennen, der sich brennend für sie interessiert. Die dominante Clara hat inzwischen das Byzanz Hotel in ein behelfsmässiges Bordell umfunktioniert und macht gute Kohle. Rückblicke in die Zeit der Napoleonischen Kriege zeigen die Vergangenheit und einen Tag am Strand, als die junge Clare zwei Männern (Johnny Lee Miller/Warren Brown) begegnet. Dieser Tag ist mit Blut getränkt...


 "Byzantium" atmet irgendwie einen Hauch von morbiden und dekadentem Verfall. Die hübsche  Saoirse Ronan gefällt in einer sehr  stillen, sensiblen Rolle, aber die große Überraschung ist Gemma Arterton als gegensätzlicher Charakter. Eine starke Vampirlady, die bereit ist für ihre Unabhängigkeit und für ihre Unsterblichkeit gegen ein mächtiges Patriarchat zu kämpfen.  Jordan gelang ein guter Genrevertreter mit einem guten Gleichgewicht zwischen poetischer Düsterness und blutiger Saga. Bebildert ist der Vampirstreifen, der trotz jugendlicher Heldin weit weg vom blutleeren "Twilight" angesiedelt ist, natürlich auch. Dafür verantwortlich war Kameramann Sean Bobblitt, der schon in McQueens "Hunger" und "Shame" überzeugte. Erinnert auch an den europäischen Vampirklassiker "Blut an den Lippen.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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