Regie: Eisuke Naito
Geister jagen die Jersey Girls...
"The Crone" ist ein extrem trashiger japanischer Gruselschocker, ein
Ableger von "The Ring" oder "The Grudge". Stellenweise fühlt man sich auf dem
Mount Everest des schlechten Geschmacks, was man aber durchaus als Komplment
verstehen kann. Denn der Horrorfilm, der sämtliche Klischees des J-Horrors
abspult, macht durchaus irre Spass und hat mit einer sonderbaren alten Frau ein
Highlight parat. Aber es gibt noch mehr absurdes: Heldinnen der Geschichte sind
die Jersey Girls, bestehend aus Ayane, Nanami und Mayuko (Honoka Miki, Shiori
Kitayama, Kaoru Goto), die jung und bleindend aussehen, eine eigene Fernsehshow
über Paranormale Phänomene haben und auch an ihrer Sangeskarriere bastelt. Mit
letzterem wird das sicher nichts, denn die Talente liegen eindeutig an der
optischen Erscheinung. Das hält die Girls aber nicht ab, im Park immer live ihre
Schlager zu trällern. Das Publikum besteht eigentlich zu 100 % aus Männern, die
gerne junge Dinger im Minirock anschauen. In ihrer Show besuchen sie
Geisterhäuser oder Orte, wo es Geister gibt. Bei den Drehbarbeiten zu ihrer
neuesten Gruselfolge führt ihr Weg in ein verlassens Gebäude in den Bergen. Hier
erlben die Mädels bald ihren schlimmsten Alptraum. Zunächst werden die
anfänglichen Geschehnisse noch als Teil der Show abgetan, doch bald erkennen
sie, dass in diesem psychiatrischen Altersheim das Grauen wohnt und zunehmend
Besitz von den Jersey Girls ergreift...
Natürlich darf die good old Handkamera bei Betreten in das verlassene
Hospital nicht fehlen und es gibt reichlich Körperhorror, wenn etwa Ayanes
Gesicht sich verändert, bis sie schliesslich zu einer alten Frau mutiert. Statt
Splatter setzt Regisseur Eisuke Naito auf handgemacht Derbeffekte z.B.
zahlreiche Schnittwunden, entzündliche und mutierende Pusteln, angeschwollene
Körperteile sowie aufgetrennte Wangen und Beine. Richtig kultig wirds immer dann
wenn die alte Hexe mit zauselmähne, rotem Mantel und fiesem Gesichtsausdruck
durch die Flure ihre potentiellen Opfer verfolgt. Mit einer knackig kurzen
Laufzeit von 71 Minuten ist beste Unterhaltung gegeben und ich hatte mein
Vergnügen bei dieser Achterbahnfahrt in den japanischen Horror-Klischee-Kosmos.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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