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Donnerstag, 17. Juli 2025

Liebe auf den ersten Biss


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Stan Dragoti

Alter Adel in New York...

Die rennomierte Filmzeitschrift "Cinema" schrieb in ihrer Kritik zur Vampirparodie "Liebe auf den ersten Biss" aus dem Jahr 1979: "Die Gags resultieren aus der Verulkung der Dracula-Figur und der Renfield-Figur, aber nicht, indem sie beiden lächerlich gemacht werden, sondern durch den eingespielten Umgang der beiden miteinander und den Kontrast des Paares mit der tatsächlichen Welt im heutigen New York" - als Dracula ist George Hamilton zu sehen, Richard Benjamin schlüpfte in die Rolle des Antagonisten, dem Enkel von Widersacher Van Helsing.  Mit 43 Millionen Dollar erwies sich "Love at First Bite" als umsatzstark und riesiger Kinoerfolg. Er war viele Jahre lang einer der umsatzstärksten Independent-Filme. Er spielte einige Millionen Dollar mehr als als die in etwa zeitgleich im Kino laufende Neuverfilmung unter der Regie von John Badham  "Dracula" mit Hauptdarsteller Frank Langella.  George Hamiltons kitschiges Charisma verleiht dem Fürsten der Finsternis eine willkommene Prise. Auch der Humor ist gut getroffen und genauso gut getimt. Natürlich ist die Story reichlich albern, aber sie funktioniert und man wird einige Male schmunzeln oder sogar lachen können.  Der berüchtigte Vampir Graf Dracula (George Hamilton) wird von der kommunistischen Regierung Rumäniens aus seinem Schloss vertrieben, das in eine Trainingsanlage für Turner (darunter Nadia Comăneci) umgewandelt werden soll. Der weltmüde Graf reist mit seinem insektenfressenden Diener Renfield (Arte Johnson) nach New York City und lässt sich in einem Hotel nieder, bis sein Sarg aufgrund einer Verwechslung beim Flughafentransport versehentlich als Mittelpunkt einer Beerdigung in einer schwarzen Kirche in Harlem dient. Während Dracula erfährt, dass das Amerika der späten 1970er-Jahre Wunder wie Blutbanken, Sexclubs und Diskotheken bereithält, sucht er aber im Big Apple vor allem seine absolute Traumfrau, das Model Cindy Sondheim, die er aus Zeitschriften kennt. Er hat vor ihr romantisch nachzustellen und glaubt auch ernsthaft, sie sei die Reinkarnation seiner früheren Liebe Mina Harker. Dracula wird wiederum ungeschickt von Cindys Psychiater und Quasi-Freund Jeffrey Rosenberg (Richard Benjamin) verfolgt, dem Enkel von Draculas altem Erzfeind Fritz van Helsing, der seinen Namen "aus beruflichen Gründen“ in Rosenberg geändert hat. Rosenbergs zahlreiche Methoden zur Bekämpfung von Dracula (Spiegel, Knoblauch, ein Davidstern anstelle eines Kreuzes und Hypnose) werden vom Grafen mühelos abgewehrt. Rosenberg versucht außerdem, Draculas Sarg mit dem Vampir darin zu verbrennen, wird jedoch vom Sicherheitsdienst des Hotels verhaftet. Anschließend versucht er, Dracula mit Silberkugeln zu erschießen, doch der Graf bleibt unverletzt und erklärt geduldig, dass dies nur bei Werwölfen funktioniere. Rosenbergs zunehmend unberechenbares Verhalten führt schließlich dazu, dass er als Geisteskranker eingesperrt wird. Als mysteriöse Fälle von Blutbankraub und Vampirangriffen ans Licht kommen, beginnt NYPD-Lieutenant Ferguson (Dick Shawn), den Behauptungen des Psychiaters Glauben zu schenken und erreicht Rosenbergs Freilassung. Dann gehen sie gemeinsam auf Vampirjagd...







George Hamilton erhielt den Saturn Award als bester Darsteller, sein Filmpartner Arte Johnson durfte als Nebendarsteller ebenfalls den Preis entgegennehmen. Allerdings ist es schade, denn Richard Benjamin hätte auch einen Preis verdient. Hamilton schaffte es sogar bei den Golden Globes eine Nominerung zu bekommen. Der Preis in der Kategorie "Bester Darsteller Comedy" ging aber am Ende an Peter Sellers für seine unvergessliche Rolle als Chance the Gardener. 






Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.  

Freitag, 4. Juli 2025

Abigail


Regie. Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett

Vampirballett... 

Der Horrorfilm "Abigail" der Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett ist Angus Cloud, dem Darsteller des Fahrers Dean gewidmet, der kurz vor nach den Dreharbeiten am 31. Juli 2023 im Alter von 25 Jahren tot im Haus seiner Familie in Oakland, Kalifornien aufgefunden wurde. Die Todesursache war eine Überdosis mehrerer Drogen, ein tödliches Gemisch aus Methamphetamin, Fentanyl, Kokain und Benzodiazepinen. "Abigail" ist ein Vampirfilm, der das Genre etwas erneuern kann. Der Film spielte 43 Millionen Dollar weltweit ein.  Das interessante Drehbuch stammt von Stephen Shields und Guy Busick. Der Film handelt von einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Auftragskillern, die die Ballerina-Tochter eines mächtigen Unterweltbosses entführen, ohne etwas Unheilvolles an der Familie zu ahnen. Ursprünglich war es eine Adaption von Draculas Tochter (1936).   Schon die erste Szene ist sehr stimmungsvoll: Zu den Klängen von Tschaikovskys berühmter "Schwanensee" Suite, eingespielt von den Berliner Philharmonikern kommt eine gute Atmosphäre auf.Man sieht Abigail (Alisha Weir), eine junge Balletttänzerin alleine bei ihrer Probe. Doch draußen bahnt sich Unheil an. Denn nach Beendigung der Probe wird das Mädchen von sechs erfahrenen Kriminellen entführt und in das abgelegene Wilhelm Manor gebracht. Lambert (Giancarlo Esposito), ihr Auftraggeber, beauftragt sie, Abigail 24 Stunden lang zu bewachen. Danach erhält jeder von ihnen 7 Millionen Dollar von einem Lösegeld, das ihr Vater in Höhe von 50 Millionen Dollar gezahlt hat. Die Gruppe, die sich unter Decknamen verbirgt, besteht aus der ehemaligen Armee-Sanitäterin und genesenden Drogensüchtigen „Joey“ (Melissa Barrera), dem ehemaligen NYPD-Detective „Frank“ (Dan Stevens), der abenteuerlustigen Hackerin „Sammy“ (Kathryn Newton), dem ehemaligen Marine-Scharfschützen „Rickles“ (Will Catlett), dem einfach gestrickten Mafia-Vollstrecker „Peter“ (Kevin Durant) und dem soziopathischen Fahrer „Dean“ (Angus Cloud). Joey zögert, den Plan weiterzuverfolgen (da sie nicht wusste, dass Abigail ein Kind ist und sie selbst einen Sohn hat). Trotzdem wird ihr die Aufgabe übertragen, Ansprechspartner für Abigail zu sein. Das Mädchen soll die anderen fünf gar nicht erst wahrnehmen und die richtigen Namen der Entführer sind untereinander tabu. Joey verspricht dem Mädchen, sie zu beschützen. Abigail sagt, ihr Vater kümmere sich nicht um sie und werde das Lösegeld nicht zahlen. Dann entschuldigt sie sich ominös für das, was Joey "geschehen“ werde. Beunruhigt davon, stellt Frank sie gewaltsam zur Rede und erfährt, dass ihr Vater Kristof Lazaar (Matthew Goode) ist, ein mächtiger – fast schon mythischer – Gangsterboss. Diese Nachricht bildet dann auch den Auftakt zu grausamen Geschehnissen in diesem Haus...






Die Macher haben tatsächlich ein absolut perfektes Ensemble ausgewählt und dazu gibt es einiges an Schwarzem Humor. Ein Flut von Wendungen macht die Geschichte abwechslungsreich und die mörderischen Actionszenen sind nicht Ohne. Alisha Weir spielt großartig und mit Melissa Barrera, bekannt als scream Queen in den neuen "Scream" Filmen hat sie eine optimale Partnerin. Abigail ist abgesehen von etwas zu übertriebenen Showdown Horror auf sehr hohem Niveau, denn er greift immer wieder die exzessive und kunstvolle Gothic-Ästethik klassischer Genrearbeiten auf. Der Film wurde in viele Bestenlisten des Jahres 2024 aufgenommen, darunter Varietys „Die besten Horrorfilme des Jahres 2024“, Screen Rants „Die 10 besten Horrorfilme des Jahres 2024“, Bloody Disgustings „Die 10 besten Horrorfilme des ersten Halbjahres 2024“, Time Outs „Die besten Horrorfilme des Jahres 2024“ und SlashFilms „Die 19 besten Horrorfilme des Jahres 2024“






Bewertung: 8 von 10 Punkten.  

Montag, 30. Juni 2025

Nachts wenn Dracula erwacht


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jess Franco

Der Graf von Transsilvanien... 

Im Jahr 1970 hatte Christopher Lee bereits in einigen Hammer Produktionen sehr erfolgreich den Obervampir Graf Dracula verkörpert. Der britsche Schauspieler verlieh dieser Rolle ein völlig neues Profil - alleine seine stechenden Augen, seine gespenstische Mimik, aber auch seine stattliche Körpergröße von 1,96 m machten ihn zum Aushängeschild. Die Filme "Dracula", "Blut für Dracula", "Draculas Rückkehr", "Wie schmeckt das Blut von Dracula" und "Dracula - Nächte des Entsetzens" wurden große Erfolge. Es mag daher wenig überraschen, dass Lee die gleiche Figur in der werkgetreueren Version des spanischen Regisseurs Jess Franco "Nachts, wenn Dracula erwacht" übernahm. Nach diesem Projekt spielte Lee noch in zwei weiteren Dracula Filmen von Hammer - Dracula jagt Mini Mädchen und Dracula braucht frisches Blut - mit. Jonathan Harker (Fred Williams), ein Anwalt, der von London nach Transsilvanien reist, um für Graf Dracula (Christopher lee) Besitz zu sichern, kommt in Bistritz an, um dort zu übernachten. Dort wird er von einer besorgten Dame vor der Weiterreise gewarnt. Da er ihre Bedenken für bäuerlichen Aberglauben hält, ignoriert er sie, doch die Blicke aller verunsichern ihn. Später erreicht Harker den Borgo-Pass, wo ihn der mysteriöse Kutscher des Grafen aufnimmt. Harker steigt auf Schloss Dracula aus, und die Kutsche rast sofort davon. Harker nähert sich dem Haupteingang und begegnet einem dünnen, großen, hageren alten Mann. Er entpuppt sich als Dracula und nimmt Harker mit in sein Schlafzimmer. Dort bemerkt Harker, dass Dracula kein Spiegelbild wirft. Später schläft Harker ein und erwacht in einer alten Krypta, wo ihn drei wunderschöne Vampirinnen belästigen. Dracula stürmt ins Zimmer und befiehlt ihnen, Harker in Ruhe zu lassen. Dann gibt er ihnen ein Baby zum Säugen. Harker wacht schreiend in seinem Zimmer auf und hält es für einen Albtraum, doch zwei kleine Wunden an seinem Hals deuten darauf hin, dass er nichts anderes vermutet. Harker erkennt bald, dass er ein Gefangener ist, und versucht zu fliehen, indem er aus seinem Schlafzimmerfenster klettert. Er findet den Weg zurück zur Gruft, wo Graf Dracula und seine drei Bräute in Särgen ruhen. Harker rennt schreiend aus der Gruft und springt vom Schlossturm in den Fluss. Harker wacht in einer privaten psychiatrischen Klinik außerhalb Londons auf, die Dr. Van Helsing (Herbert Lom) gehört und von Dr. Seward (Paul Muller) betreut wird. Ihm wird erzählt, dass er im Delirium in einem Fluss in der Nähe von Budapest gefunden wurde. Niemand glaubt seine Geschichte über Schloss Dracula, bis Van Helsing die beiden Einstiche an Harkers Hals findet. Harkers Verlobte Mina (Maria Rohm) und ihre enge Freundin Lucy (Soledad Miranda) treffen ebenfalls ein, um sich um ihn zu kümmern. Ohne ihr Wissen ist Graf Dracula Harker nach England gefolgt und lebt nun in einer verlassenen Abtei in der Nähe des Krankenhauses. Während Mina sich um Harker kümmert, verschlechtert sich der Gesundheitszustand ihrer Freundin Lucy merkwürdigerweise. Dracula erscheint ihr heimlich nachts, trinkt ihr Blut und wird jünger, während er sich von seinem Opfer ernährt. Quincey Morris (Jack Taylor), Lucys Verlobter, schließt sich Dr. Seward und Dr. Van Helsing an, um Lucy durch Bluttransfusionen zu retten. Einer der Patienten der Klinik, R. M. Renfield (Klaus Kinski), weckt großes Interesse bei den Männern. Renfield gilt als Zoophag: Er frisst Fliegen und Insekten, um deren Leben zu verzehren, da er glaubt, dass jedes Leben, das er verzehrt, sein eigenes vermehrt. Er reagiert heftig, sobald Dracula in der Nähe ist. Später stirbt er an einem Schock. Lucy stirbt schließlich, wird zu einer Untoten und ermordet ein kleines Kind. Die Tortur findet ein Ende, als Quincey, Seward und Van Helsing Lucy in ihrem Vampirsarg entdecken, ihr einen Pfahl durchs Herz rammen und sie enthaupten. Der genesene Harker schließt sich der Gruppe an, die nun sicher ist, dass Graf Dracula ein Vampir ist....








Franco hat sich bemüht eine möglichst werkgetreue Verfilmung zu schaffen. Doch seine Version wirkt manchmal etwas schwerfällig und stellenweise langweilig. Hinzu kommt die etwas gewöhnungsbedürftige Optik. Wenn man die edle Ausstattung der Hammer Filme erwartet, dann ist man sicherlich von den etwas kargeren und eher "dreckigen" Szenenbildern ein bisschen enttäuscht. Für neugierige Dracula-Fans ist Jess Francos Graf Dracula aber ein interessanter Fund. Die herausragende Besetzung arbeitet mit geringem Budget, und der Film ist insgesamt ganz unterhaltsam.








Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.  

Die Herren Dracula


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Edouard Molinaro

Vater Vampir/Sohn Vampir...

Edouard Molinaro (1928 bis 2013) war ein französischer Regisseur und Drehbuchautor, der im laufe seiner aktiven Zeit mehr als Film und Fernsehproduktionen schuf. Sein bekanntester Film ist sicherlich der 1978 entstandene "Ein Käfig voller Narren" - dieser Travestiefilm, in dem Michel Serrault und Ugo Tognazzi ein schwules Paar sind, die ihrem Sohn zuliebe so tun müssen als seien sie heterosexuell war damals gewagt. Doch das Publikum machte den Film zu einen Kinohit, der bald zum Kultfilm avancierte. Molinaro gewann den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film. Er wurde sogar 1980 als bester Regisseur für einen Oscar nominert, auch das Drehbuch erhielt eine begehrte Nominierung. Wegweisend war diese Comedy auf alle Fälle, denn es war einer der ersten LGBT-Filme, die ein ganz normales breites Publikum erreichte. Ein weiterer bekannter Film von Molinaru war die Krimikomödie "Die Filzlaus" mit Lino Ventura. Im Jahr 1976 versuchte er mit dem Film "Dracula pere et fils" (Die Herren Dracula) den Vampirstoff parodistisch zu gestalten.  Dracula, Vater (kein Geringerer als Christopher Lee)  und Sohn Ferdinand (Bernard Menez), zwei Vampire, müssen aus ihrem Familienschloss in Rumänien fliehen, das vom kommunistischen Regime beschlagnahmt wurde. Auf der Suche nach Zuflucht jenseits des Eisernen Vorhangs werden sie unglücklicherweise getrennt: Während der Vater versehentlich an der Küste Großbritanniens landet und in London zum Star des Horrorfilms wird, landet der Sohn an der französischen Küste, wo er als Gastarbeiter zahlreiche Rückschläge erleidet. Eigentlich will Ferdinand gar kein Vampir sein, sein größter Wunsch wäre es einfach nur ein ganz normaler Sterblicher zu sein. Zunächst glauben sowohl Vater als auch der Sohn, den anderen für immer verloren zu haben, doch das Schicksal führt sie bei Dreharbeiten in Frankreich zusammen. Doch die Wiedervereinigung wird schnell zu einer Qual, da eine romantische Rivalität zwischen Vater und Sohn ihre Beziehung vergiftet. Denn in die schöne Nicole Clement (Marie helene Breillat) sind beide vernarrt. Der Sohn verliebt sich, der Vater möchte die attraktive junge Frau unbedingt beißen..








In der Rolle der Hermine ist  Marie Helenes Schwester Catherine Breillat zu sehen. Dies ist das allerletzte Mal, dass Christopher Lee einen Vampir in einem Film spielte. Insgesamt ist der Film recht elegant inszeniert, hat aber ein paar längen. Die Musik dazu lieferte Vladimir Cosma. 








Bewertung: 6 von 10 Punkten.