Regie: Edouard Molinaro
Vater Vampir/Sohn Vampir...
Edouard Molinaro (1928 bis 2013) war ein französischer Regisseur und Drehbuchautor, der im laufe seiner aktiven Zeit mehr als Film und Fernsehproduktionen schuf. Sein bekanntester Film ist sicherlich der 1978 entstandene "Ein Käfig voller Narren" - dieser Travestiefilm, in dem Michel Serrault und Ugo Tognazzi ein schwules Paar sind, die ihrem Sohn zuliebe so tun müssen als seien sie heterosexuell war damals gewagt. Doch das Publikum machte den Film zu einen Kinohit, der bald zum Kultfilm avancierte. Molinaro gewann den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film. Er wurde sogar 1980 als bester Regisseur für einen Oscar nominert, auch das Drehbuch erhielt eine begehrte Nominierung. Wegweisend war diese Comedy auf alle Fälle, denn es war einer der ersten LGBT-Filme, die ein ganz normales breites Publikum erreichte. Ein weiterer bekannter Film von Molinaru war die Krimikomödie "Die Filzlaus" mit Lino Ventura. Im Jahr 1976 versuchte er mit dem Film "Dracula pere et fils" (Die Herren Dracula) den Vampirstoff parodistisch zu gestalten. Dracula, Vater (kein Geringerer als Christopher Lee) und Sohn Ferdinand (Bernard Menez), zwei Vampire, müssen aus ihrem Familienschloss in Rumänien fliehen, das vom kommunistischen Regime beschlagnahmt wurde. Auf der Suche nach Zuflucht jenseits des Eisernen Vorhangs werden sie unglücklicherweise getrennt: Während der Vater versehentlich an der Küste Großbritanniens landet und in London zum Star des Horrorfilms wird, landet der Sohn an der französischen Küste, wo er als Gastarbeiter zahlreiche Rückschläge erleidet. Eigentlich will Ferdinand gar kein Vampir sein, sein größter Wunsch wäre es einfach nur ein ganz normaler Sterblicher zu sein. Zunächst glauben sowohl Vater als auch der Sohn, den anderen für immer verloren zu haben, doch das Schicksal führt sie bei Dreharbeiten in Frankreich zusammen. Doch die Wiedervereinigung wird schnell zu einer Qual, da eine romantische Rivalität zwischen Vater und Sohn ihre Beziehung vergiftet. Denn in die schöne Nicole Clement (Marie helene Breillat) sind beide vernarrt. Der Sohn verliebt sich, der Vater möchte die attraktive junge Frau unbedingt beißen..
In der Rolle der Hermine ist Marie Helenes Schwester Catherine Breillat zu sehen. Dies ist das allerletzte Mal, dass Christopher Lee einen Vampir in einem Film spielte. Insgesamt ist der Film recht elegant inszeniert, hat aber ein paar längen. Die Musik dazu lieferte Vladimir Cosma.
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