Mittwoch, 23. Juli 2014

Jurassic Park III

























Regie: Joe Johnston

Menschen, Raptoren, Sensationen...

Natürlich ist der 3. Teil eines Kinoerfolgs auch ein Aufguß und so wurde Joe Johnstons Nachzügler "Jurassic Park III" auch vom Kinopublikum des Jahres 2001 aufgenommen. Und irgendwie ließ das Interesse an den Saurier doch etwas nach. Nachdem der erste Ausflug in den "Jurassic Park" Steven Spielberg noch ein Einspielergebnis von 1,039 Milliarden Dollar bescherte und somit im Jahr 1993 der erfolgreichste Film aller Zeiten werden konnte, war auch die Kasse für Teil 2 "Vergessene Welt" mit 618,7 Millionen Dollar immer noch phänomenal. Dagegen sind die 368,8 Millionen Dollar Box Office Resultat für Teil 3 vergleichbar schwach, dennoch liegt der Film immerhin auf Platz 220 der erfolgreichsten Blockbuster aller Zeiten. Und in einer retrospektiven Sichtweise kommt der Film auch wesentlich besser weg, denn er ist mit seinen 92 Minuten Laufzeit knackig kurz und mehr als seine beiden Vorgänger eine Art B-Picture...allerdings in einer sehr veredelten Form: Die Special Effects sowie die monstermäßigen Urzeitechsen sind hervorragend gut gelungen. Man muss natürlich die krude Story akzeptieren, die dann irgendwann zum Schluß kommt, dass der Velociraptor intelligenter war als Delphin und Wal...und somit vielleicht auch ausgeschlafener als der Mensch. Was angesichts des Verhaltens der Filmfiguren auf der Insel Isla Sorna eindrucksvoll dokumentiert wird. Die Insel, die 87 Meilen von Isla Nublar entfernt ist, wird auch "Anlage B" genannt. Sie diente den Leuten von InGen als Produktionsstätte der Dinos. Dort wurden die Eier ausgebrütet und die Babys in den ersten Monaten versorgt - anschließend überließ man sie der dortigen Natur. Einige Monate zerstörte der Hurrikan Klarissa die gesamten Labore, die Wissenschaftler wurden evakuiert. Ungehindert von Menschen und Technik vermehrten sich die Urzeitechsen. Die Insel wurde dann von den Behörden von Costa Rica zum Sperrgebiet erklärt. Doch immer wieder zieht es Menschen dorthin. Sogar den Paläontologen Dr. alan Grant (Sam Neill), der sich eigentlich geschworen hatte, nie mehr auch nur in die Nähe eines Saurierparks zu gehen, denn er war heil froh, dass er Teil 1 gemeinsam mit Dr.. Ellie Sattler (Laura Dern) und Dr. Malcolm (Jeff Goldblum) überleben konnte. Nun wurde er von den reichen Kirbys (William H. Macy/Tea Leoni) engagiert als Führer eines Rundfluges. Mit dabei ist Billy Brendan (Alessandro Nivola), ein Pilot und zwei weitere Männer. Doch der wahre Grund für den Flug wird erst dann klar, als die Maschine schon auf der Insel gelandet ist. Dr. Grants Protest war nutzlos, er wurde kurzzeitig ausser Gefecht gesetzt und bewusstlos geschlagen. Als er aufwacht merkt er, dass die Kirbys ihren Sohn Eric (Trevor Morgan) suchen, der seit einem Ausflug mit dem Gleitschirm an der Küste der Insel seit nunmehr 8 Wochen verschollen ist. Recht unwahrscheinlich, dass der Junge noch lebt, denn gleich in den ersten Minuten machen die Ankömmlinge Bekanntschaft mit einem riesigen Spinosaurus, der großen Hunger hat. Kurze Verschnaufpause ist dann angesagt, als auch noch ein T. Rex auftaucht und sich die beiden größten Echsen der Kreidezeit einen Zweikampf liefern. Aber auch die klugen Raptoren sind auf der Insel gut vertreten, ebenso gefährliche Flugsaurier, die imposanten Brachisaurier sowie sehr spät ein Ceratosaurus, der die flüchtenden Menschen allerdings nur kurz begafft und dann wieder in den Dschungel läuft...




Die Geschöpfe waren ein Triumph des 2008 verstorbenen Stan Wiston, der mehrfach mit dem Oscar ausgezeichnete Experte für Spezialeffekte und Make Up Design schuf diese Saurier und brachte unvergessene visuelle Effekte auf die Leinwand. Auch hier in Teil 3 ist er der innovative Part eines sehr gelungenen Fortsetzungsfilm mit reichlich Trash- und B-Movie-charakter, tollem Tierhorror, etwas klischeehaften, eindimensionalen Helden, die ums Leben kämpfen und besorgten Raptoreneltern, die ihre Eier wieder haben wollen.





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

Sonntag, 20. Juli 2014

Der weiße Hai

























Regie: Steven Spielberg

Wir brauchen ein größeres Boot...

Das Seebad Amity Island gibt es nur im Roman von Peter Benchley, der 1975 von Steven Spielberg unter dem gleichnamigen Titel "Jaws" verfilmt wurde.  Ein Touristenort, irgendwo an der Ostküste, der vor allem in den Sommermonaten bei vielen Badegästen äusserst beliebt ist. Der Ort selbst ist klein und idyllisch - hier kennt jeder jeden und hier lebt auch der ehemalige New Yorker Martin Brody (Roy Scheider) als örtlicher Polizeichef. Zu tun gibts für ihn nicht viel, hin und wieder gibts Trouble wegen Teens, die einen fremden Gartenzaun durch eine andere Farbe verunstaltet habe. Mit seiner Frau Ellen (Lorraine Gary) hat er zwei kleine Söhne Michael (Chris Rebello) und Sean (Jay Mello). Doch ein weißes Monster von 7,5 m Länge treibt sich im Meer vor der Küste herum. Der Hai hat hier ein neues Revier gefunden und sein erstes Opfer wird die hübsche Chrissie Watkins (Susan Backlinie), die nachts in der Nähe vom Strand bei einer Fete war und dort einen Jungen (Jonathan Filey) sieht, mit dem sie runter zum Strand läuft. Sie wollen schwimmen, der Junge ist allerdings zu betrunken und sieht das Mädchen nur noch im Meer schwimmen, dann pennt er am Ufer ein. Chrissie selbst wird in den nächsten Minuten das Opfer eines Angriffs aus der Tiefe - man sieht den Riesenfisch nicht. Man sieht nur das Mädchen im Wasser und wie sie plötzlich etwas spürt, was sie aus dem Wasser kurz runtergezogen hätte. Ein Schmerz, dann gehts auch schon um den aussichtslosen Überlebenskampf, den sie im Schockzustand erlebt und dann verschwindet die junge Frau in der Tiefe. Das Meer ist wieder ruhig. Der Mond scheint auf das Wasser. Eine idyllische Atmosphäre kehrt wieder ein. Am anderen Tag findet man dann die Überreste des Mädchens. Doch aufgrund der Geschäftsleute, angeführt vom Bürgermeister Vaughn (Murray Hamilton) entscheidet sich der Arzt aus der vermuteten Haiattacke einen Unfall durch eine Schiffsschraube zu machen. Die Strände, die Brody schliessen wollte, bleiben somit offen. Doch das ist eine katastrophale Entscheidung, die dem kleinen Alexander Kinthner (Jeffrey Voorhees) das Leben kostet. Direkt in Ufernähe wird er von einem Hai in Stücke gerissen. Die Jagd auf das Monster beginnt. Es bilden sich engagierte Bürgerwehren, die zur Jagd aufs Meer hinausfahren. Es findet sich auch schnell die getötete Bestie, ein Tigerhai - dessen Gebißradius allerdings zu klein erscheint. Zumindest für den Meeresbiologen Matt Hooper (Richard Dreyfuß), der ein viel größeres Tier vermutet. Gemeinsam mit dem grobschlächtigen Haifänger Quint (Robert Shaw) gehen Brody und Hooper an Bord seines Bootes "Orca". Der Kampf mit der Bestie kann beginnen...



...und irgendwann wird Brody "Wir brauchen ein größeres Boot" anmerken, denn er hat als er den Köder ins Meer hinauswarf den Gegner mal kurz gesehen, weil dieser für eine Sekunde auftauchte. "Jaws" war nach "Duell" und "Sugarland Express", der dritte Film des jungen Steven Spielberg, der als große Regiehoffnung gehandelt wurde. Mit "Jaws" konnte er die Einspielergebnisse der bisherigen erfolgreichsten Filme aller Zeiten wie "Vom Winde verweht", "Love Story" oder "Der Pate" überrunden und war sogar der erste Film, der das Blockbuster Kino in Hollywood begründete. Als dann mit "Star Wars" dieser Erfolg fortgesetzt wurde, war das neue Film- Geschäftsmodell nicht mehr aufzuhalten und es prägt heute mehr denn je die Kinolandschaft. "Jaws" ist immer noch ein großartiger Tierhorrorthriller, der auch nach mehrmaligen Sehen nichts von seiner Fasznination eingebüsst hat. Spielberg hat mit diesem weißen Hai ein Meisterwerk des Genres gedreht und erst im letzten Teil des Films ist der Hai präsenter und öfters zu sehen. In der ganzen ersten Hälfte ist er nie zu sehen, aber man spürt ihn. Immer dann wenn John Williams unvergessener Score dramatisch ins Steigern gerät, dann weiß der Zuschauer, dass sich da was nähert. Das Opfer bleibt ahnungslos, bis es zu spät ist. Die besten Szenen hat der Film mit der Anfangssequenz, als Chrissie im Meer schwimmt oder in der Szene als der Hai am Unabhängigkeitstag sehr nah in Ufernähe auftaucht und in die kleine Bucht schwimmt, wo sich ein paar Jungs (darunter Brodys Sohn Michael) auf einem Boot befinden und im Nu in höchste Lebensgefahr geraten. Dabei gelingt dem Kameramann Bill Butler die Gefahr so einzufangen, dass er den Jungen im Wassse zeigt und die Kamera sich immer nähert, man hat dann das Gefühl, dass der Fisch beängstigend nahe an ihm vorbeischwimmt. Solche Szenen gibts sehr oft, dann werden sie wieder aufgelockert, indem sich zwei Lausejungen mit einer Haifischflossenattappe im Meer den Leuten am Strand einen Schrecken einjagen wollen. Die zweite Hälfte des grandiosen Films gehört dann drei sehr guten Schauspielern Roy Scheider, Richard Dreyfuß und Robert Shaw, dessen Charaktere sich prima ergänzen und die den Kampf mit der Bestie aufnehmen. Unvergessen die Szenen, wenn die gelben Fässer wieder im Wasser auftauchen. Für mich ist und bleibt "Jaws" trotz vieler weiterer Blockbuster und Welterfolge der beste Spielberg Film überhaupt. Mit "Jurassic Park" gelang ihm dann 18 Jahre später ein weiterer Weltklassebeitrag aus dem Bereich des Tierhorrors.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Freitag, der 13te - Teil 6 Jason lebt

























Regie: Tom McLoughlin

Jason ist tot, Jason lebt, Jason ist Tommie...

Jason ist lebt, es lebe Jason. Bereits in Teil 4 war doch schon Schluß, denn Corey Feldman besorgte dem Killer doch das letzte Kapitel. Wobei man ja so ungefragt die Bestie vom Crystal Lake niemals morden sollte. Denn der von Feldman gespielte Tommy Jarvis wird dieses Kindheitstrauma jahrelang mit sich rumschleppen, wandert dann als Teenager in der Klapse (Teil 5 Ein neuer Anfang) und kriegt den Geist von Jason nicht weg. So verwundert es denn auch nicht, wenn der gebeutelte Tommy (Thom Matthews) am Anfang von Teil 6 "Jason lebt" nachts auf dem Friedhof rumstrolcht, dort wo Jason begraben ist. Er hat seinen Freund Allen (Ron Palillo) mitgenommen, damit er nicht ganz alleine das Grab aufbuddeln muss. An sich ist er ja überzeugt, dass Jason mausetot ist, aber er will dann doch sicherheitshalber die Überreste des Leichnams noch verbrennen. Ok, pfählen wäre auch noch gut, so kriegt der Tote noch eine Eisenstange ins Herz gerammt - sicher ist sicher. Doch wo Draculas Geist auftaucht, ist auch Frankenstein in der Nähe. Durch ein Gewitter wird er - eben weil diese Eisenstange den Blitzschlag begünstigt - zum Leben erweckt mitsamt den Würmern auf seinem Gesicht. Es ist nur noch schlimmer, denn zum Killerwesen kommt nun noch eine Fähigkeit dazu, die ihm übermenschliche Kräfte verleiht. Nachdem Jason einen Freund weniger hat, wird er vom auferstandenen Idol durch den Wald gejagt und kann nur knapp entkommen. Die Bestie will zurück an den Ort, wo sie herkommt - zum Crystal Lake Feriencamp, der aufgrund der schrecklichen Ereignisse in Forest Green umgetauft wurde. Dabei funktioniert die krude Story von "Jason lives" nur deshalb so gut, weil alle Figuren dumm wie Brot sind. Ausgenommen natürlich Tommy selbst, der trotz der strunzdoofen AussgrabungsAktion am Anfang noch normal intelligenz sein dürfte und des Sheriffs ausgeschlafene Tochter Megan (Jennifer Cooke), die Tommy süß findet und ihm deshalb Glauben schenkt. Warum sollte er auch lügen, der junge Mann ? Schliesslich gibts in dieser Nacht nach der Auferstehung eine Menge übel zugerichteter Leichen, die Sheriff Michael Garris (David Kagen) und sein etwas psychopathischer Hilfssheriff Rick Cologne (Vincent Guastaverro) im Wald auffinden. Aber der aufgeweckte Gesetzeshüter hält an seiner wahnwitzigen Theorie fest, dass Tommy, der Psychopath die Auferstehung von Jason nur erfunden hat und zur Unterstreichung seiner Lügen hat er halt ein paar Leutchen massakriert. "Er ist eine Gefahr, halte dich von ihm fern, Megan" sagt er und sie entgegnet ihm "Tommy kann gar nicht der Mörder sein, er war die ganze Zeit mit mir zusammen", aber Daddy bleibt stur und dies soll dann noch weiteren Menschen zum Verhängnis werden...etwa einem Totengräber oder den zwei Leitern des Camp, die gerade anreisen wollen. Leider wirds auch der letzte Abend für ein Liebespaar, dass im Forest Green eine Session mit Sekt und Sex veranstaltet - ganz zu Schweigen von den Camp-Animateuren Paula (Kerry Noonan), Sissy (Renee Jones), Cort (Tom Fridlley) und Nikki (Darcy Demoss)...alle vier typische Jugendliche der 80er Jahre und williges Kanonenfutter für Jason, der hier in Teil 6 begeistert zuschlägt. Immerhin bleibt den Teenies das noch größere Übel erspart, denn sie sollten für einige Wochen eine riesige Gruppe von kleinen Mädchen und Buben hier betreuen. Denen geschieht immerhin nichts...aber eines der kleinen Mädchen bemerkt das einsetzende Massenmorden, aber keiner glaubt ihr, trotzt des vor Blut triefenden Messers, dass sie findet "das gehört sicherlich Cort und Sissy, die sich gegenseitig mit Grusel einen Streich spielen"...somit sind auch die Aufpasser nicht viel schlauer als der Sheriff.


Teil 6, inszeniert von Tom McLoughlin ist wie gesagt durch die Story arg unglaubwürdig und geht am ehesten noch als Horror Happening Partyfilmchen durch. Es ist nämlich vieles unfreiwillig komisch und an der Dummheit kann man als Zuschauer denn auch verzweifeln. Dafür gibts aber coole Abgänge und Sexspiele mit 80er Sound im Bus. Ausserdem ein gewitztes James Bond am Anfang, allerdings ohne 007, dafür aber mit dem Horrorheld Jason Vorhees.


Bewertung: 5 von 10 Punkten.

Samstag, 19. Juli 2014

Die Säge des Todes

























Regie: Jess Franco

Blutrote spanische Nächte...

Der spanische Genrefilmer Jess Franco (1930 - 2013) war in fast allen Bereichen des Genrefilms zuhause. Ob Horrorfilm, Psychothriller oder Krimis - er war in diesen Sparten zuhause. Drehte mit "Der Teufel kam aus Akasava" sogar noch einen der ehrwürdigen Edgar Wallace Film im Jahr 1970 und schuf B-Pictures wie "Nachts, wenn Dracula erwacht", "Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" oder "Der Hexentöter von Blackmoor". Ab den 70ern mischte er sehr oft Erotikanteile in seine Filme, die meistens von perversen Obsessionen oder seelischen Abgründen handelten. Je liberaler die 70er wurden, desto offener wurde auch Francos Umgang miit der Freizügigkeit, alles passte gut in seinen Kosmos von Splatter, Porno und Zombiewelten. Sehr beliebt auch seine Frauengefängnisfilme.
Die deutsche Produktion "Bloody Moon" (Die Säge des Todes) entstand 1980 und hat bei Horrorfans einen guten Ruf - obwohl in diesem Film alles drin ist, sämtliche Klischees - sämtliche Banalitäten und natürlich herrlich schlechte Schauspieler. In der Hauptrolle Olivia Pascal bekannt aus "Cola Candy Chocolate", "Popcorn und Himbeereis" oder "Ola la die kleinen blonden sind da". Für diese Teenieklamotten bekam sie 1979 sogar einen goldenen Bravo Otto als Beste Schauspielerin des Jahres.
Der Film fängt mit einer Party an, die in einer Ferienanlage in Spanien stattfindet. Leider exkaliert das Ganze, denn Miguel (Alexander Waechter), ein junger Mann, der ein furchtbar entstelltes Gesicht hat, massakriert ein Mädchen, dass mit ihm ins Bett hüpfen wollte - allerdings nur so lange wie er sein Gesicht unter einer Mickymaus-Maske verbarg. Dafür gibts 5 Jahr Knast, doch seine Schwester Manuela (Nadja Gerganoff) holt ihren Bruder wieder nach Hause. Der Psychologe hat zwar noch einige Bedenken, kann sich aber dennoch nicht mehr vorstellen, dass sein Patient erneut zur Schere greift. Der Arzt weiß jedoch nichts vom inzestuösen Verhältnis der Geschwister. Manuela betreibt zusammen mit ihrer Tante Martia Gonzales (Maria Rubio) einen Sprachschule für Mädchen, genannt Europa International Youth Club Boarding School of Languages. Dort im spanischen Ferienort Costa del Sol lernt es sich sehr gut mit dem Spanischlehrer Alvaro (Christoph Moosbrugger).
Angela (Olivia Pascal) ist eines dieser jungen Dinger, die dort büffeln wollen, aber auch poppen. Es gibt also einige Mädels Inga (Jasmin Losensky), Laura (Corinna Drews), Eva (Ann-Beate Engelke), Elvira (Antonia Garcia) oder Nieto (Beatriz Sancho), aber mit Antonio (Peter Exacostos) nur einen Hahn im Korb. Ok, da wäre ja noch der Herr Lehrer, aber der macht es mit Manuela und dann noch Miguel, doch der ist enstellt und steht auf seine Schwester. Bald werfen grausame Morde einen dunklen Schatten auf die Hitze im sonnigen Spanien...


 Jess Francos Film ist ein extrem billiger Trashfilm, aber er hat eine sehr eigene, persönliche Aura und trotz seiner brutalen Schnoddrigkeit ist "Bloody Moon" ein kleiner, extrem unterhaltsamer Klassiker der billigsten Sorte.
Viele Szenen haben dank der äußerst kruden Inszenierung dieses gewisse fiese. dreckige Etwas, was vor allem zutage tritt, wenn der entstellte Miguel wie der menschgewordene psychosexuelle Knacks zwischen den feiernden und vögelnden Teeniegirls umher stromert. Dabei stellt sich bald heraus, dass er bei weitem nicht der Einzige in dieser Sprachenschule des Grauens ist, der suspekt wirkt. Vielleicht ist er sogar noch einer der normaleren Figuren...wer weiß.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Donnerstag, 17. Juli 2014

We are what we are


















Regie: Jim Mickle

Speis und Trank von Gott befohlen...

"We are what we are" ist ein subtiler Horrorfilm von Jim Mickle (Mulberry Street) und gilt als Remake des mexikanischen Kannibalenhorrors "Somos lo que hay" (Wir sind was wir sind). Beim mexikanischen Regisseur Michel Grau stirbt der Vater der Kannibalenfamilen, die damit alleine auf sich gestellt sind und Nahrung herbeischaffen müssen. In der amerikanischen Variante, die zum Glück ganz eigene Wege geht und ausser dem Grundgerüst völlig verschieden verläuft, stirbt am Anfang der Geschichte die Mutter (Odeya Rush) während im Ort ein sintflutartiger Regen niedergeht. Der Tod kam nach dem Einkaufen in der Metzgerei, dort sagte sie bereits, dass ihr das Wetter stark zu schaffen macht. Als sie den Laden verlässt, sieht sie noch das Plakat eines vermissten Mädchen und beginnt als sie das Auto erreicht hat stark aus dem Mund zu bluten. Sie verliert daraufhin das Bewusstsein, fällt in einen mit Regen gefüllten Graben, wo sie ertrinkt. Die Frau hinterlässt einen trauernden Ehemann names Frank (Bill Sage), die Töchter Rose (Julia Garner) und Iris (Ambyr Childers) und den kleinen Sohn Rory (Jack Gore). Doc Barrow (Michael Parks), dessen Tochter schon seit längerem vermisst wird - wie viele andere Menschen in diesem Bezirk - ist mit der Autopsie betraut und findet bei der Toten heraus, dass sie an der Parkinson Krankheit litt. Frank selbst wird von seiner Nachbarin Marge (Kelly McGillis) in dieser schweren Zeit getröstet. Allerdings kennt keiner das Geheimnis der nun mutterlosen Familie Parker. Sie sind seit Generation gläubige Leute und zu ihrem Glauben gehört auch, dass sie kannibalische Riten feiern müssen. So steht sehr bald der "Tag des Lammes" bevor, wo nun die älteste Tochter Iris die schlachtende Mutter ersetzen muss - Traditionen müssen auch weitervererbt werden. Ein Opfer ist bereits gefunden - unten im Keller ist ein Mensch gefangen, der im Kochtopf landen soll. Als Doc Barrows Hund in einem Bach, nicht weit vom Haus der Parkers entfernt, einen Knochen findet, beginnt er zu recherchieren. Bald ist es sicher, dass es sich um einen menschlichen Knochen handelt und er bittet Hilfssheriff Anders (Wyattt Russell) den Bach mal näher zu untersuchen. ..

Jim Mickles Film ist recht gut gelungen, auch wenn mir das mexikanische Original doch besser gefallen hat. Aber Mickles Film ist in positiver Weise eigenständig und letztendlich auch ein kritischer Beitrag zum christlichen Fundamentalismus in den Staaten. Ausserdem gelingt es Mickle eine düstere Atmosphäre beizubehalten, die er anspruchsvoll darbietet. "We are what we are" ist eine Art Verwandter zu Tomas Alfredssons Meisterwerk "Låt den rätte komma in" - erreicht zwar nicht dessen hohe Qualität, aber er ist zumindest nicht schlechter als das Remake "Let me in" von Matt Reeves. Der Film ist zwar sehr schnell vorhersehbar, entfesselt aber dennoch eine morbide Dosis von Schrecken. Ebenfalls gelungen die pointierte Anklage gegen den Fanatismus der Religionen, die vor allem bei jungen Menschen ihre Gehirnwäsche betreibt. Gute Darstellerleistungen der beiden Schwestern, gespielt von Ambyr Childers und Julia Garner.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Robocop (2014)



Regie: Jose Padilha

Der Cyborg von OmniCorp...

Der brasilianische Filmemacher Jose Padilha ist der Macher des "Robocop" Remakes aus dem Jahr 2014. Irgendwie war ja auch zu befürchten, dass der Paul Verhoeven Klassiker von 1987 eine Neuverfilmung erhalten wird. Zu attraktiv war das Setting dieses wegweisenden Science Fiction Klassikers, als dass man ihn nicht in einer technisch verbesserten Ausstattung mit vielen technischen Raffinessen präsentieren wollte. Der Megakonzert OmniCorp hat in einer nahen Zukunft des Jahres 2028 eine erstklassische Vormachtsstellung auf dem Sektor der Robotertechnologie. Davon profitiert vor allem das Militär, denn die Roboter und Kampfdrohnen bringen dem Konzert Milliardensummen ein. Das Gesicht des Konzerns in den Medien ist der Showman Pat Noak (Samuel L. Jackson), der den Fernsehzuschauern in seiner Sendung die Vorzüge der Roboter begreiflich machen will Die Verbrechensrate würde sich drastisch reduzieren, denn in der Verbrechensbekämpfung kämen keine Cops mehr zu Schaden. Die Drecksarbeit mit den Kriminellen würden die Roboter verrichten. Doch die Mehrheit des amerikanischen Volks ist skeptisch und so wird das System zwar im Ausland und im Kriegsgebiet Irak erfolgreich eingesetzt, doch im eigenen Land ist es immer noch verboten. Senator Dreyfuß ist da die treibende Kraft gegen den expandierenden Konzern. Der Omni Corp Chef Raymond Sellars (Michael Keaton) ist aber fest entschlossen den Inlandsmarkt zu übernehmen und beauftragt seinen Wissenschaftler Dr. Dennett Norton (Gary Oldman), Spezialist für kybernetische Prothesen, mit der Schaffung eines Cyborg. Diese Mensch-Maschine soll den entscheidenden Punkt der Kritiker widerlegen, die sich bisher getreubt haben die Entscheidung über Leben und Tod einer Maschine anzuvertrauen. Doch der Robocop hat das menschliche Gefühl, denn er ist die Fortsetzung eines verletzten Polizisten. Dieser Murphy (JOel Kinnaman) ist verheiratet mit Clara (Abigail Murphy) und hat einen Sohn (John Paul Ruttan) und wird bei einem Sprengstoffanschlag so sehr verletzt, dass nur eine vollständige kbernetische Umwandlung sein Leben retten kann. Trotz berechtigter Zweifel willigt Clara in die Operation ein. So wird der Bulle Murphy zum Prototyp eines milliardenschweren Programms und die Verbrechensbekämpfung geht in eine neue Dimension..

Jose Padilha schuf den neuen "Robocop" - zuerst war sogar Darren Aronofsky im Gespräch. Der Braslianer wurde bekannt durch seine Filme "Tropa de Elite" und "Elite Squad", die sich beide mit einer Polizei-Specialeinheit in Rio de Janeiro beschäftigen. Im Grunde bleibt er sich also mit dem knalligen Robocop Remake thematisch treu, denn auch hier wird eine Spezialeinheit in Sachen Verbrechensbekämpfung präsentiert und in allen drei Filmen gilt es auch den Feind in den eigenen Reihen zu erkennen. Trotz vieler guter Voraussetzungen und einer guten optischen Umseztung gelingt es Padilha ber nie die Qualität des Originals zu erreichen. Die Geschichte bleibt seltsamerweise irgendwie uninteressant und fesselt kaum. Irgendwie vermisste ich das subversive Element, dass Verhoeven 1987 so effektiv nutzen konnte. Hier kommt es nur in kleinen Ansätzen zum Tragen.


Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

Sonntag, 13. Juli 2014

Die Mumie

























Regie: Karl Freund

Imhotep...

Lange bevor Stephen Sommers im Jahr 1999 eine originelle Neuverfilmung von "Die Mumie" drehte, glänzte bereits der große Boris Karloff in der Rolle des Hohepriesters Imhotep, der von Toten aufersteht. Für mich ist diese Uraltfassung aus dem Jahr 1932 immer noch der beste Mumienfilm. Auch wenn ich die vier Hammer Verfilmungen aus dem Jahren 1959 bis 1971 sehr mag, vor allem "Die Rache der Pharaonen", der mit tollen Farbfotografien und den Ikonen Peter Cushing und Christopher Lee begeistert. In der Universal Verfilmung von Produzent Carl Laemmle jr. dominiert vor allem der expressionistischen Stil des deutschen Regisseurs Karl Freund. Der Filmemacher war vor allem als Kameramann in der Stummfilmzeit populär, seine Arbeiten zu "Der Golem, wie er die Welt sah" und "Metropolis" zählen zu den besten Arbeiten des Stummfilms. In Hollywood konnte er schnell Fuß fassen und war vor allem ein geschätzter Kameramann in  Tod Brownings "Dracula". Es folgten "Das siebte Kreuz", "Die Kameliendame", "Maria Walewska", "Blüten im Staub", "Tote schlafen fest" und "Die gute Erde" für den er auch den Oscar erhielt. "Die Mumie" ist seine einzigste Regiearbeit, die zum Klassiker wurde.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1921 als eine Gruppe von Archäologen unter der Führung von Sir Joseph Whemple (David Manners) das Grab des Hohepriesters Imhotep freilegt. Dieser wurde 3700 Jahre zuvor für irgendein schweres Vergehen zu ewiger Verdamnis verurteilt, das Todesurteil über ihn verhängt, indem er lebendig mumifizerit wurde. Im Grab befindet sich auch die legendäre Schriftrolle des Lebens, mit dem Isis Osiris von den Toten erweckt haben soll. Dr. Muller (Edward van Sloan) mahnt den Archäologen die Schriftrolle nicht zu übersetzen, da dies mit einem Flucht belegt ist. Der junge Assistent von Sir Whemple hält sich aber nicht an diese Warnung. Als dieser sich heimlich an die Übersetzung der Rolle macht und dabei einige Passagen laut lies, erweckt er die Mumie zu neuem Leben. Als er sieht wie sich der Tote bewegt verliert er bei diesem Anblick sofort den Verstand. Zehn Jahre später ist eine neue Expedition von Archäologen bei Ausgrabungen. Die Männer waren nicht sehr erfolgreich, aber als der geheimnisvolle Ardath Bey (Boris Karloff) auftaucht, gibt dieser entscheidende Hinweise auf die Entdeckung der Grabkammer Anck-es-en Amon. Der Fund wird spektakulär gefeiert. Als Ardath Bey durch Zufall die junge Helen Grosvenor kennenlernt, glaubt er in ihr die Wiedergeburt seiner damals großen verbotenen Liebe Anck-es-en Amon entdeckt zu haben...

 


 Der Film dauert zwar nur 73 Minuten, ist aber aufgrund seines visuellen Stils und der eindrucksvollen Performance von Boris Karloff zum Klassiker geworden. Er gehört zu den größten Horrorfilmen der 30er Jahre. Wie bereits "Dracula" und "Frankenstein" erhielt auch "Die Mumie" die bekannte "Schwanensee" Untermalung am Anfang. 





Bewertung: 9 von 10 Punkten.