Regie: Karl Freund
Imhotep...
Lange bevor Stephen Sommers im Jahr 1999 eine originelle
Neuverfilmung von "Die Mumie" drehte, glänzte bereits der große Boris
Karloff in der Rolle des Hohepriesters Imhotep, der von Toten
aufersteht. Für mich ist diese Uraltfassung aus dem Jahr 1932 immer noch
der beste Mumienfilm. Auch wenn ich die vier Hammer Verfilmungen aus
dem Jahren 1959 bis 1971 sehr mag, vor allem "Die Rache der Pharaonen",
der mit tollen Farbfotografien und den Ikonen Peter Cushing und
Christopher Lee begeistert. In der Universal Verfilmung von Produzent
Carl Laemmle jr. dominiert vor allem der expressionistischen Stil des
deutschen Regisseurs Karl Freund. Der Filmemacher war vor allem als
Kameramann in der Stummfilmzeit populär, seine Arbeiten zu "Der Golem,
wie er die Welt sah" und "Metropolis" zählen zu den besten Arbeiten des
Stummfilms. In Hollywood konnte er schnell Fuß fassen und war vor allem
ein geschätzter Kameramann in Tod Brownings "Dracula". Es folgten "Das
siebte Kreuz", "Die Kameliendame", "Maria Walewska", "Blüten im Staub",
"Tote schlafen fest" und "Die gute Erde" für den er auch den Oscar
erhielt. "Die Mumie" ist seine einzigste Regiearbeit, die zum Klassiker
wurde.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1921 als eine Gruppe von Archäologen
unter der Führung von Sir Joseph Whemple (David Manners) das Grab des
Hohepriesters Imhotep freilegt. Dieser wurde 3700 Jahre zuvor für
irgendein schweres Vergehen zu ewiger Verdamnis verurteilt, das
Todesurteil über ihn verhängt, indem er lebendig mumifizerit wurde. Im
Grab befindet sich auch die legendäre Schriftrolle des Lebens, mit dem
Isis Osiris von den Toten erweckt haben soll. Dr. Muller (Edward van
Sloan) mahnt den Archäologen die Schriftrolle nicht zu übersetzen, da
dies mit einem Flucht belegt ist. Der junge Assistent von Sir Whemple
hält sich aber nicht an diese Warnung. Als dieser sich heimlich an die
Übersetzung der Rolle macht und dabei einige Passagen laut lies, erweckt
er die Mumie zu neuem Leben. Als er sieht wie sich der Tote bewegt
verliert er bei diesem Anblick sofort den Verstand. Zehn Jahre später
ist eine neue Expedition von Archäologen bei Ausgrabungen. Die Männer
waren nicht sehr erfolgreich, aber als der geheimnisvolle Ardath Bey
(Boris Karloff) auftaucht, gibt dieser entscheidende Hinweise auf die
Entdeckung der Grabkammer Anck-es-en Amon. Der Fund wird spektakulär
gefeiert. Als Ardath Bey durch Zufall die junge Helen Grosvenor
kennenlernt, glaubt er in ihr die Wiedergeburt seiner damals großen
verbotenen Liebe Anck-es-en Amon entdeckt zu haben...
Der Film dauert zwar nur 73 Minuten, ist aber aufgrund seines
visuellen Stils und der eindrucksvollen Performance von Boris Karloff
zum Klassiker geworden. Er gehört zu den größten Horrorfilmen der 30er
Jahre. Wie bereits "Dracula" und "Frankenstein" erhielt auch "Die Mumie"
die bekannte "Schwanensee" Untermalung am Anfang.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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