Dienstag, 25. Dezember 2018

Summer of 84

























Regie: Francois Simard, Anouk Whissell and Yoann Karl Whissell

Es war einmal vor langer Zeit im Sommer...

"Summer of 84" ist ein kanadischer Film des Regie Kollektivs RKSS: Francois Simard, Anouk Whissell und Yoann Karl Whissell. Der Film ist ein naher Verwandter von Filmen wie "Disturbia" von D. J. Caruso, den 80er Horrorbeiträgen "Die rabenschwarze Nacht" von Tom Holland, seinem Nachfolger "Mein Nachbar, der Vampir" von Tommy Lee Wallace oder dem 2011er Remake "Fright Night" von Craig Gillespie. Es ist sicherlich fast unnötig darauf hinzuweisen, dass diese Filme mit der neugierigen Hauptfigur, die den Nachbarn ausspioniert, alle irgendwie inspiriert sind von Hitchcocks "Fenster zum Hof". Dort hat der Fotojournalist Jeff Jeffries aufgrund seines Gipsbeines gerade mal sehr viel Zeit von seinem Fenster aus in die anderen Fenster seiner Nachbarn zu schauen. Natürlich entdeckt er dabei etwas, was ihn bald in Lebensgefahr bringen wird - er hat einen Mörder entdeckt. Ob Mörder, Vampir, Serienkiller...immer wenn man seine Nase zu sehr in fremde Angelegenheiten steckt, kann sich dies mehr als verhängnisvoll auswirken.
So auch in "Summer of 84" - aber dort wird auch noch eine Liebeserklärung an die 80er Jahre Filme wie "Die Goonies", "Fright Night", "Explorers" oder "Stand by me" sichtbar.
Die Geschichte spielt im Sommer 1984 in der Kleinstadt Cape May in Oregon. Die Stadt ist in Angst wegen einem Serienmörder, den man den "Cape May Slayer"nennt, schon 13 Jungen sind in den letzten Jahren einfach verschwunden. Aber auch Erwachsene Todesopfer rechnet man dem fiesen Killer zu.
Dort lebt auch der fünfzehnjährige Davey Armstrong (Graham Verhere), der mitten in der Pubertät steckt und Sohn eines Journalisten (Jason Gray Stanford) ist. Seine Freunde könnten unterschiedlicher nicht sein und entstammen natürlich den beliebten Besetzungsklischees der damaligen Zeit. Tommy "Eats" Eaton (Judah Lewis) ist der Draufgänger, Dale "Woody" Woodworth (Caleb Emery) ist der gutmütige dicke Boy und natürlich darf auch nicht der bebrillte Schlaumeier fehlen. Diesen Part deckt Cory Cruter-Andrew in der Rolle des intelligenten Curtis Farraday ab. Ein perfekt harmonierendes Quartett und alle Jungs schwärmen irgendwie für die hübsche gleichaltrige Nikki Kaszuba (Tiera Skovbye). Im Lauf der Handlung hat aber Davey dann doch die besten Chancen bei dem Mädchen. Doch viel Zeit zum Flirten erlaubt die gefährliche Verbrecherjagd nicht, die die vier Jungs irgendwann starten. Urheber ist natürlich Davey, der die Freunde zuerst mal überzeugen muss, dass er diesmal nicht einer kruden Verschwörungstherorie anheim gefallen ist. Davey ist sich nämlich sicher, dass der Nachbar - der ledige Polizist Wayne Mackay (Rich Sommer) ein Doppelleben als Serienkiller führt. Die Indizien sind zwar am Anfang etwas dürftig und im Laufe der Ermittlungen der Jungen gibts zwar Rückschläge, aber irgendwie verdichtet sich der Verdacht dann doch. Und nicht nur deshalb, weil schon wieder ein Junge (Harrison Houde) veschwindet...




Das Regiegespann hat gut daran getan, dass es sich viel Zeit genommen hat bei der Vorstellung ihrer Figuren. Alles wirkt dabei echt und erzählerisch stimmungsvoll. Auch wenn die vier Freunde auf den ersten Blick die absoluten Stereotypen abdecken, schaffen es die vier Jungschauspieler dennoch den Eindruck zu erwecken, dass sie echt sind. Echte Freunde, die dann auch bis zum Schluß zusammenhalten werden. Allerdings mussten ein, zwei Widerhaken her, damit die Zuschauer dem Sommer von 84 im Gedächtnis behalten werden. Und so geht das Regietrio am Ende ungewohnte, aber unvermeidbare Wege und gehen das Risiko von waghalsigen Wendungen ein. Dies glückt - denn bis dahin haben die Macher bereits ihre Zuschauer mit einer perfekten 80er Inszenierung gemütlich eingelullt, doch der finale Akt schaufelt ein dunkles Loch frei.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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