Dienstag, 7. November 2017

Insel der besonderen Kinder


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Tim Burton

Die Insel in Wales
 
Auch wenn er nicht selbst auf dem Regiestuhl saß und "Alice im Wunderland - Hinter den Spiegeln" nur von ihm produziert wurde, gilt der 2016 inszenierte Blockbuster mit einem Einspielergebnis von fast 300 Millionen Dollar als bisher schwächster Film im Tim Burton Fantasy-Kosmos. Wenn er genauso schwach ist als "Alice im Wunderland", dann will ich das gerne glauben. Denn sein größter Hit mit über 1 Milliarde Dollar Umsatz ist für mich gleichzeitig seine bislang am wenigsten überzeugendste Arbeit. Mit "Die Insel der besonderen Kinder" gelang ihm aber wieder einmal ein besserer Film. Was man Tim Burton bislang zu Gute halten muss: Sein filmisches Portfolio hat einen großen Wiedererkennungswert, alle Filme passen inhaltlich gut zusammen und sie haben diesen typischen Tim Burton Touch, selbst wenn sie vom üblichen Fantasy- und Gruselschema abweichen wie "Big Fish", "Big Eyes" oder "Ed Wood".
Der Film basiert auf dem Roman "Miss Peregrines Home for Peculiar Children" und ist eine Fantasygeschichte zum Thema "Zeitschleifen" und bietet auch durch die fiesen Hollows einige markante Horror-Elemente.
Erzählt wird die Geschichte des 15jährigen Außenseiters Jack Portman (Asa Butterfield), der eine ganz besonders innige Beziehung zu seinem Großvater Abraham (Terence Stamp) hat. Jacks Vater Franklin (Chris O´Dowd) sagt, dass Abe sicherlich ein optimaler Opa ist, aber als Dad soll er völlig versagt haben. Schon als Jack ein kleiner Junge war erzählt Abe von seiner Vergangenheit und diese Geschichte driften oft ins Märchenhafte ab. Abe soll als Jugendlicher ganz besondere Kinder gekannt haben. So auch Fiona Frauenfeld (Georgia Pemberton), die Pflanzen vergrößern und auch sonst kontrollieren kann. Den unsichtbaren Millard Nullings (Cameron King) oder die kleine Bronwyn Buntley (Pixie Davis). Olive Abroholos Elephanta (Lauren McCrostie) kann zum Beispiel alles anzünden, was sie mit den Händen berührt. Deshalb muss der junge Teenager Handschuhe tragen. Ein anderer Junge namens Hugh Apiston (Milo Parker) hat einen ganzen Bienenstock im Bauchraum. Er braucht nur den Mund aufzumachen und schon tritt ein riesiger Insektenscharm heraus. Horace Somusson (Hayen Keeler-Stone) hat die Gabe die Zukunft zu sehen oder Enoch 0`Connor (Finlay McMillan) kann nicht lebendige Dinge für eine gewisse Zeit zum Leben erwecken. Nicht zu vergessen die maskierten Zwillinge und die hübsche Emma Bloom (Ella Purnell), die leichter als Luft ist und deshalb besonders schweres Schuhwerk tragen muss um nicht in den Himmel aufzusteigen. Das Mädchen kann die Luft und das Wetter kontrollieren.
Diese Kameraden seiner Kindheit sollen auf einer Insel in Wales während des 2. Weltkriegs gelebt haben und wurdenm damals betreut von einer gewissen Miss Peregine (Eva Green), die sich angeblich in einen Vogel verwandeln kann.
Später wird sie noch Zeitschleifen aufgrund ihrer magischen Kräfte erzeugen, die die Zeit konservieren. Die Schleife muss alle 24 Stunden aufs Neue genutzt werden, somit startet der 3. Septmeber 1943 immer wieder aufs Neue, kurz bevor dieses Haus von einer deutschen Bombe getroffen wird. Aber das weiß Jacob noch nicht, als er eines Nachts seinen Opa schwer verletzt im dunklen Wald liegen sieht. Jacob glaubt eine riesige Gestalt im Wald gesehen zu haben. Er ist schockiert, weil jemand die Augäpfel des Opas entnommen hat. Als letztes gibt der Sterbende seinem Enkel den Auftrag die Insel in Wales zu besuchen. Zuerst sind die Eltern wenig erbaut, doch der Junge leidet seit dem Tod seines geliebten Großvaters und so entschließt sich der Vater seinen Sohn auf die Insel zu begleiten. Er lernt dort das Geheimins der Zeitschleifen kennen und einen gefährlichen Mann (Samuel L. Jackson)....





Für die Horrorfans hat Burton dann die Hollowgasts in die Geschichte eingebaut. Das sind langbeinige Kreaturen ohne Augen, die Kinder morden und mit Hilfe der Augäpfel ihrer Opfer wieder ihre frühere menschliche Gestalt annehmen. Ein Kind (Louis Davison) wurde bereits getötet. Eine der besten Szenen findet auf dem Rummerplatz am Pier von Blackpool statt. Dort kämpfen die besonderen Kinder gegen diese Monster.
Auch die Coming of Age Story des Aussenseiters Jacob hat Burton liebevoll integriert. Seine Miss Peregine ist eine Art Mary Poppins, nur etwas verrückter. Eva Green, bekannt als Asa Lord aus "Sin City 2" und als persische Kriegerin aus "300 - Rise of an Empire", liefert ihre bislang beste Leistung ab. Auch Asa Butterfield überzeugt und der Zuschauer fragt sich, ob der Junge das Herz der hübschen Emma erobern kann. Als gruseliges Märchen überzeugt der Film jedenfalls und man kann auch den Detailreichung loben, den Burton hier bietet. Eine wunderbare Ausstattung, viel weniger CGI Effekte, dafür aber eine märchenhafte Atmosphäre, die ein bisschen an ganz alte Klassiker erinnert. Die gute Arbeit wurde auch an der Kasse mit einem Box-Office Ergebnis von ca. 298 Millionen Dollar belohnt.






Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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