Mittwoch, 5. Dezember 2012

Der Mönch






















Regie: Dominik Moll

Der Teufel in Menschengestalt...

Dominik Molls neuer Film, nach seinen beiden überzeugenden Arbeiten "Harry meint es gut mit Dir" und "Lemming" ist die Verfilmung von Matthew Lewis`gleichnamigen Okkulten Schauerroman "Der Mönch"
Das 1796 erschiene Buch sorgte in der damaligen Zeit für einen riesigen Skandal, vor allem die konservativen Kirchenkreise schrien Gotteslästerung, das Werk wurde in kirchlichen Kreisen deshalb extrem gemieden. 
Lewis war ein Zeitgenosse von Goethe und Schiller, er reiste sehr viel und kannte die deutschen Dichter auch persönlich. "Der Mönch" machte ihn auf einen Schlag berühmt.
Die Geschichte entführt uns in ein streng gläubiges, gottesfürchtiges und Katholisches Spanien Anfang des 17. Jahrhundert.
Dort wird in einer regnerischen Sturmnacht von einem unbekannten Mann ein kleiner Säugling an die Tür eines gotischen Klosters gelegt, nachdem der Mann es doch nicht übers Herz brachte, das Baby im Fluß zu ertränken.
Die Mönche finden das Kind und ziehen das Kind groß. Zuerst ist die Furcht unter den Männern sehr groß, denn das Kind hat ein großes Mal an seiner rechten Schulter - womöglich ein Zeichen von Lucifer ?
Doch unter der Obhut von Pere Miguel (Jordi Dauder) wird aus dem Kind ein hingebungsvoller Christ und charismatischern Mönch, der dann im Erwachsenenalter zum begeisternden Prediger Ambrosio (Vincent Cassel) wird, der die Menschen scharenweise in den Gottesdienst seines Kapuzinerklosters zu locken vermag. Auch seine Tugendhaftigkeit spricht sich herum. Als er bei der jungen Novizin Agnes (Roxane Duran) einen Liebesbrief entdeckt, verrät er sie der gestrengen Abtissin (Geraldine Chaplin), die entdeckt, dass die junge Frau dank ihrer schweren Sünde schwanger ist. Die Strafe ist hart. Währenddessen bittet der junge, im Gesicht völlig entstellte Valerio (Deborah Francois) als Novize dem Orden beitreten zu dürfen. Hier ist es Ambrosio, der seine Mitbrüder davon überzeugt, den jungen Mann aufzunehmen, dessen Gesicht von einer Maske verdeckt wird.
Einer von Ambrosios Gottesdiensten wird von der jungen Antonia (Josephine Japy) und deren Mutter Elvire (Catherine Mouchet) besucht, die junge Frau ist regelrecht begeistert von den Worten des Glaubens.
Noch ahnt keiner, dass sich hinter den Mauern des Klosters großes Unheil zusammenbraut. Kein Geringerer als der Teufel leibhaftig stellt den Mönch auf eine harte Probe..

Der Film dauert 100 Minuten und ist durch diese für einen Historienfilm eher kurze Laufzeit sehr flüssig und spannend, obwohl die Geschichte erst nach und nach ihr düsteres und satanisches Geheimnis entfaltet.
Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Teufel und letzterer setzt schwere Waffen ein: sexuelles Begehren, einen magischen Trank, Hexenkraft und unheilvolle Visionen eines Traumes.
Indem der Mönch den Teufel zuerst gar nicht erkennt, liefert er ihm den entscheidenden Vorteil und so wird ihm die Katastrophe erst dann bewusst, als sie sich schon vollzogen hat.
Kraftvolle Bilder bietet dieser düstere Gothic-Thriller, der an die Tradition von genialen Vorgängern wie Ken Russells "Die Teufel" oder Jean Jacques Annauds "Der Name der Rose" anknüpft und sowohl Historienfilmfans als auch Freunde gepflegter Horrorgeschichten ansprechen dürfte.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen