Mittwoch, 12. Dezember 2012

The Pact




Regie: Nicholas McCarthy

Das Gefühl beobachtet zu werden

Ich hatte beim ersten Anlauf etwas Mühe mit "The Pact", denn die ersten 20 bis 25 Minuten verlaufen relativ gedieden und alles - so scheint es - mündet in eine sattsam bekannte Haunted House Sülze, als ersten echten Höhepunkt erlebt dann die Hauptfigur Annie (Caity Lotz) ihr blaues Wunder, denn eine unbekannte Macht im Haus schmeißt sie von einer Ecke in die andere, schleift sie durch den Gang - vorbei an dieser blumigen, eher geschmacklosen Tapete des Hauses.
Erster Eindruck also: Solide, aber auch etwas abgelutscht und dann der übliche Hokuspokus.
Doch Entwarnung: "The Pact" entwickelt sich dann immer mehr in eine bessere Richtung und der letzte halbe Stunde hat tatsächlich viel Suspence-Anteile, obwohl der Film von Nicholas McCarthy zwei Genres kreuzt. Zum einen ein Geisterfilm und als zweite Komponente kommt noch das Serienkiller-Motiv hinzu. Dass beides ineinander verwoben extrem effektiv und gut funktioniert ist dem Schlußspurt der Story zu verdanken.
Aber los gehts mit dem Tod der Mutter von Nicole (Agnes Bruckner), die in deren Haus übernachtet und via Videocall ihre Cousine Liz (Kathleen Rose Perkins) kontaktiert, bei der ihre kleine Tochter Eva (Dakota Bright) untergebracht ist. Dann verschwindet die Frau. Liz macht sich Sorgen, doch Nicoles jüngere Schwester Annie (Caity Lotz) hat gleich eine logische Erklärung parat: Nicole ist abgetaucht...was sie immer macht, wenn es Probleme gibt. Ein plausible Erklärung vorerst, doch es geht weiter. Einige Tage später verschwindet auch Liz im Haus der Mutter. Annie kann sich und Eva gerade noch in letzter Sekunde in Sicherheit bringen, sie wird aber von einem unsichtbaren Geist im Haus angegriffen.
Man hält sie für verrückt...auch der Police Officer Creek (Casper van Dien) hat so seine Mühe mit der obskuren Aussage der verstörten Annie.
Doch Annie will hinter das Geheimnis des Hauses kommen, sie engagiert die hellsichtige Stevie (Haley Hudson - sehr gute Rolle), um dem Geheimnis des Hauses auf die Spur zu kommen. Doch es gibt nicht nur ein Geheimnis. Sie nimmt Kontakt mit einem Wesen auf, findet versteckte Räume in diesem rätselhaften Raum und gerät in einen hysterischen Anfall und schreit wie von Sinnen das Wort "Judas"....


Es stellt sich heraus, dass die Story ähnlich viele Geheimnisse und doppelte Böden hat wie das Haus selbst, in dem sie spielt.
Der Hauptteil des Geisterfilms ist sehr gut geglückt, zwei Szenen haben extremes Klassikerpotential: Einmal die Trance des Mediums Jessie, zum anderen was im Anschluß an die Befragung des Witchboards passiert. Hier kommt tatsächlich bester Grusel und ordentlich viel Thrill auf.
Also: Nicht vom lahmen Anfang müde werden, der Film wird besser je länger er läuft. Er steigert sich zur kleinen Genreperle.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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