Donnerstag, 6. Dezember 2012

Infection


Regie: Masayuki Ochiai

Spital des Wahnsinns...

Ein Blick aufs japanische Gesundheitssystem lässt erschauern: In einem heruntergekommenen Krankenhaus haben die beiden dort arbeitenden Ärzte Dr. Akiba (Koichi Sato) und Dr. Uozumi (Masanobu Takashima) einen Knochenjob und alle Hände voll zu tun, die Patienten noch einigermassen anständig zu versorgen. Das Krankenhaus ist pleite, seit Tagen wartet das gesamte Personal (oder der letzte übriggebliebene Rest) auf das überfällige Gehalt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Betrieb schließt. Langsam gehen auch Spritzen und Medikamente aus und auch sonst ist der Krankenhauszustand nicht mehr vertretbar. Auch die Schwestern unter der Leitung der überkorrekten Oberschwester (Yoko Maki) haben mit Problemen zu kämpfen, da ist es schon ein kleines Übel eine neue Kollegin zu haben, die regelmässig die Venen beim Spritzen verfehlt und damit Angst bei den Patienten auslöst.
Lediglich der Chefarzt Dr. Akai (Shiro Sano), eine roboterartige Gestalt mit blassem Gesicht, scheint ruhig wie immer.
Neue Patienten sollen schon gar nicht mehr angenommen werden. Daher wird nach einer misslungenen Operation, wo  Calciumchlorat anstelle von Calciumchlorid verwendet und injiziert wird, erst mal ein Schock einkehren. Aber richtig viel Zeit bleibt dem Personal nicht, weil plötzlich ein Krankenwagen einen Patient abliefert. Der unbekannte Patient hat mysteriöse, grausame Symptome, es scheint als würde sich sein ganzer Körper zu einer grünen Masse verflüssigen. Doch bevor man eine richtige Untersuchung machen kann, ist der hochgradig ansteckende Patient verschwunden...

"Infection" ist einer der 6 Filme der J-Horror Theater Reihe, alle Filme wurden von Tagashike Ishise produziert, der sich vor allem durch die Produktion der Filme "The Ring" und "The Grudge" einen Namen machte. Möglicherweise ein japanischer Val Newton. Der 2004 entstandene Krankenhaushorror wurde von Regisseur Masayuki Ochiai realisiert, dessen bekannteste Arbeit wohl das 2008 entstandene gleichnamige US-Remake von "Shutter" sein dürfte.
"Infection" ist ein etwas eigentümlicher Film geworden, der am Anfang trotz dieses düsteren Krankenhauses beinahe etwas comedyhaft daherkommt. Die Dialoge sind mit schwarzem Humor gewürzt, danach entwickelt sich der Film zunehmend in einen trashigen Billigfilm, der dann auf seinem Höhepunkt Körperhorror bietet und gegen Ende plötzlich bizarre Mystik einflechtet.
Viele Fragen werden am Ende nicht beantwortet, stattdessen muss der Zuschauer selbst seine Schlüsse ziehen, was denn abgelaufen ist. Geister und/oder grüner Eintopf. Fremde Macht oder Psychose ?

Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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