Donnerstag, 6. Dezember 2012

Long Weekend



Regie: Jamie Blanks

Die Rache der Natur...

Sei sind nicht unbedingt die ultimativen Symapthieträger: Carla (Claudia Karvan) und Peter (Jim Caviezel), ein Ehepaar in einer schweren Ehekrise. Die Trennung scheint unausweichlich. Ein Wochenendtrip an eine sehr entlegene Küste soll vielleicht die letzte Chance sein.
Dabei stehen die Erfolgsaussichten sehr schlecht, denn Carla hat ohne Peters Einwilligung eine Abtreibung vorgenommen. Peter ist ein selbstgefälliger Macho, er behandelt Carla dann auch eher wie ein Statussymbol, in seinem Ranking erst hinter seinem geliebten Hund, der die beiden begleitet, seinem Geländewagen und dem Gewehr.
Seinen Annäherungsversuchen verweigert sich Carla aber strikt, so dass gleich Streit in der Luft liegt und immer wieder Hassgefühle aufkeimen.
Carla entpuppt sich sehr schnell als Luxusweibchen, die das wochenende in der  unberührten Naturlandschaft eher verabscheut als geniessen kann.
So wirkt die idyllische Umgebung auch bald nicht nur für die zwei Ausflügler sondern auch für den Zuschauer als trostlos und bedrohlich. Mehr noch: Die Natur, die Tierwelt, scheint sich dann auch noch am Menschen rächen zu wollen...

Die Rache der Natur konkretisiert sich im 2008 in Australien entstandenen Horrorthriller von Jamie Blanks erst sehr spät und es gibt auch am Ende keine Auflösung warum dies geschieht, man kann es lediglich erahnen.
Immer bedrohlicher wirkt die friedliche Natur, die Tiere scheinen angriffslustig zu werden. Kameramann Karl von Moller zeigt schöne Bilder, die auch eine gewisse Morbidität ausstrahlen - allerdings an mancher Stelle etwas aufgesetzt wirken, wenn dann überall Schlangen präsent sind.
Es gibt aber durchaus einige bemerkenswerte Stellen in dem Ökoschocker. Der desolate Zustand der Natur ist hier das Spiegelbild eines Problems, das längst auch die zwischenmenschlichen Beziehungen erfasst hat: die Entfremdung und Entkopplung des Menschen von der Natur selbst.
Das Ganze wirkt als Kammerspiel doch recht effektiv, James Caviezel und Claudia Karvan mimen glaubwürdig den Prototyp der ignoranten Städter.
Die besten Szenen gehören einer Seekuh und natürlich den Nachbarn, diese Sequenzen des Mysterythrillers bleiben auch nachhaltig im Gedäcntnis.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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