Dienstag, 4. Dezember 2012

Rollerball





















Regie: Norman Jewison

Die Kugel rollt...

Norman Jewisons "Rollerball" aus dem Jahr 1975 spielt in einer nahenden Zukunft, in der es keine Regierungen mehr gibt. An diese Stelle der Machtausübung sind nun Konzerne gerückt, die über die Menschen herrschen und das Sagen haben.
Jeder Konzern kontrolliert eine Stadt. Auf der ganzen Welt wird eine Sportart gefeiert, die sich Rollerball nennt. Dieses Spiel ist eine Mischung aus Football, Hockey, Motorradrennen und Roller Derby und wird mit brutalen Mitteln und ohne Rücksicht auf menschliche Opfer gespielt.
Es kommt damit den Gladiatorenkämpfen der Antike gleich, der Unterschied besteht darin, dass es aber beim Rollerball keine Helden und damit auch keine Idole gibt, mit denen sich der Zuschauer identifizieren könnte, was zählt ist ausschliesslich der Teamgeist und der Sieg durch den Zusammenhalt der Mannschaft.
Die Spiele finden in Halle statt, zwei Konzerne bzw. Städte treten gegeneinander an. Die Mannschaft muss die schwere Metallkugel, die ins Spielfeld geschleudert wird, in einen Trichter befödern. Die Gegenmannschaft muss das gleiche tun, aber es gilt auch den Gegner am Treffer zu hindern.
Beim Spiel Houston gegen Madrid (es geht um den Einzug ins Halbfinale) trumpft einmal mehr der inzwischen zum Starspieler mutierte Jonathan E. (James Caan) auf, er als Captain der Mannschaft lässt sich nach dem Sieg in der Kabine feiern.
Auch der Houstoner Konzernchef Bartholomew (John Houseman) gratuliert zu dem großen Erfolg. Trotzdem wünscht er sich in einer Unterredung mit Jonathan, die am Tag danach stattfindet, dass dieser mit sofortiger Wirkung seine Rücktritt als Rollerballspieler bekannt machen soll.
Dieser Wunsch, der eigentlich angesichts der Macht des Konzerns, eher ein Zwang ist, macht Jonathan zuerst mal sprachlos, wer will ihn loswerden ? Und das gerade jetzt, wo das Halbfinalspiel in Tokio stattfindet und diese Mannschaft geradezu den legendären Ruf als Killer haben...


Eine gute Science Fiction Story, der gegen Ende ein bisschen die Puste ausgeht, aber in der Gesamtheit eine gute Qualität aufweist.
Dabei sind auch gute Einzelsequenzen zu vermerken, sehr eindrücklich ist das Abfackern der Bäume während einer Party. Hier manifestiert sich geradezu ein destruktives Abbild dieser Gesellschaftsform, die menschliche Befürfnisse wider der Natur einschränken wollen zum Wohle des Konzerns.
An diesen Stelle hat der Film eine Orwellsche Kraft, sehr bemerkenswert auch die Darstellung von Charakterdarsteller John Houseman, der in der Rolle des subtil agierenden Machtmenschen brilliert und einen würdigen Bösewicht abgibt.
Die Actionsequenzen sind auf einem guten Niveau, vorausgesetzt man vermisst auch die Abwesenheit heutiger CGI-Actioneinlagen nicht.
Thematisch verwandt mit "Rollerball" sind auch Science Fiction Werke wie "Soylent Green", aber auch "1984".

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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