Donnerstag, 6. August 2020

The Cure

























Regie: Kyoshi Kurosawa

Hypnose und Identität...


Kiyoshi Kurosawa gehört zweifelsohne zu den interessantesten japanischen Filmemachern, seine Lieblingsparte ist der Horrorfilm. Bereits sein Debütfilm "Sweet Home" war aus diesem Genre. Internationale Beachtung erhielt er durch seinen 1997 entstandenen Hypnoseschocker "Cure" (im Original heißt der Film Kyua). Seine nachfolgenden Horrorbeiträge wie "Pulse" (2001) oder "Retribution" (2006) wirken in der Machart sehr ähnlich. Sie spielen in einer etwas trostlosen Gegend und halten auch stimmungsmäßig diese bedrückende Atmosphäre. Bong Joon-Ho ist ein großer Fan seiner Filme, er hält sogar "Cure" für einen der besten Filme aller Zeiten und gab an, dass dieser Film starken Einfluss auf seine Karriere als Filmemacher hatte.
Hauptfigur ist der desillusionierte Kriminalbeamte Keniche Takabe (Koji Yakusho). Er leidet vor allem wegen der schweren Depression seiner Frau (Anna Nakagawa), um die er sich kümmern muss. Und auch sein Job als Cop verlangt einiges an emotionaler Stärke von ihm. Sein neuer Fall ist bizarr und furcherregend und gibt der Mordkommission extreme Rätsel auf. Die Opfer werden auf gleiche Weise getötet, indem der unbekannte Killer ihnen ein großes "X" in die Brust schneidet. Im neuesten Fall gibt der Mörder auch zu, dass er seine Frau getötet hat. Doch es fehlt ein Motiv. Die Ehe war ohne Probleme, der Mann liebte seine Frau und sie ihn. Immer mehr kommt der Verdacht auf, dass die Mörder vielleicht von einem Unbekannten hypnotisiert worden sind und gar nicht nach ihrem eigenen Willen handeln konnten, sondern zu der Gewalttat manipuliert wurden. Takabe versucht mit dem befreundeten Psychologen Sakuma (Tsuyoshi Ujiki) Licht ins Dunkel zu bringen. Tatsächlich fokussieren sich die Ermittlungen sehr bald auf den Studenten Mamiya (Masato Hagiwara), der einige Monate verschwunden war und nun wieder - scheinbar mit dem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses - auftauchte. Bei den Verhören kommt allerdings wenig heraus, denn der Student wirkt verwirrt oder tut zumindest so als wäre er ohne Gedächtnis.
Als Takabe entdeckt, dass Mamiya Psychologie studerte und sich mit dem Mesmerismus und mit Hypnose beschäftigte, ist der Polizist sich sicher, dass keine Gedächtnisprobleme vorliegen, sondern dass der junge Verdächtige ein Meister der Hypnose ist. Er scheint in der Lage zu sein fremden Menschen kriminelle Vorschläge zu machen, indem er sie wiederholten Geräuschen, der Bewegung von Wasser oder der Flamme eines Feuerzeugs aussetzt. Im Laufe der Ermittlungen kommen sich Cop und Hypnotiseur aber gefährlich näher...



Die ganze Geschichte ist extrem mysteriös und behandelt auf faszinierende Art die Themen von Hypnose und Identität. Am Ende bleiben allerdings Fragen, denn der Epilog soll vom Zuschauer gedeutet werden. Dabei belebt Regisseur Kiyoshi Kurosawa mit seinem Film das Serienkiller-Genre neu, nicht nur weil im Laufe der Handlung die Psyche des Ermittlers eine entscheidende Rolle spielt. Die Schauspielerleistung der beiden Kontrahenten Koji Yakusho und Masato Hagiwara sind ebenfalls überzeugend.


 

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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