Mittwoch, 26. Dezember 2012

Another Earth



Regie: Mike Cahill

Erde 1 und Erde 2...

Rhoda Williams (Brit Marling) ist 17 Jahre alt, eine vielversprechende Studentin, sie hat eben erfahren, dass sie zum Studium am Massachusetts Institute of Technology zugelassen wurde.
Das muss natürlich ausgiebig gefeiert werden. Und die junge Frau setzt sich betrunken ans Steuer und verursacht in ihrem Vollrausch einen folgenschweren Unfall, bei dem der andere Verkehrsteilnehmer John Burroughs (William Mapother) in ein Koma fällt und sowohl Frau und Kind verliert.
Am selben Tag ist nahe dem Polarstern ein neuer Planet am Firmament aufgetaucht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass aufgrund der erdähnlichen Struktur ebenfalls Leben gefunden werden könnte.
Rhoda verbüßt ihre Haftstrafe - als sie nach 4 Jahren entlassen wird, ist sie immer noch von Schuldgefühlen geplagt.
Inzwischen steht die Menschheit vor einem bahnbrechenden Schritt. Auf dem neuen Planeten gibt es Leben und man nimmt Kontakt mit den "Aliens" auf. Es stellt sich aber heraus, dass es sich dabei um ein Spiegelbild der Erde handelt. Sogar noch mehr...es scheint sich um eine Parallelwelt zu handeln, daher bekommt der Planet den Namen "Erde 2".
Die Firma United Space Ventures bereitet einen Flug zu unserem zweiten Ich vor. Ein Teilnehmerplatz wird in den Medien verlost, die Bewerber müssen lediglich in 500 Worten beschreiben, warum sie ihrer Meinung nach die Teilnahme am Flug verdienen.
Das ist natürlich eine Aufgabe für Rhoda. Aber sie hat auch noch eine andere Mission zu erfüllen. Immer noch von immensen Schuldgefühlen geplagt, sucht sie den Kontakt zu Burroughs, der seit dem Unfall nicht mehr arbeitsfähig ist. Sie klopft an seine Tür, doch statt sich zu erkennen zu geben, gibt sie sich als Vertreterin einer Putzfirma aus. Nun erscheint sie einmal in der Woche bei ihm und macht bei ihm sauber..

Science-Fiction Fans aufgepasst. Hier in "Another Earth" handelt es sich eher um ein Kammerspiel - und dazu noch eins, dass sehr spröde ausgefallen ist.
Das heißt aber nicht, dass der Film von Mike Cahill schlecht wäre, er hat eine sehr interessante Struktur und gefällt auch wegen der kühlen, ruhigen Bebilderung.
"Another Earth" entstand mit dem geringen Budget von 200.000 US-Dollar. Budgetbedingt verlegte der Filmemacher den Schauplatz der Handlung in seine Heimat New Haven im US-Bundesstaat Connecticut. Dort konnte er kostengünstig sein früheres Zuhause nutzen, daher spielt sich auch viel Emotion im Haus des "Opfers" Burroughs ab.
Interessant auch die philosophischen Tendenzen, denn was ist mit "Erde 2"? Wir erfahren spät, dass der Moment, in dem die zweite Erde erstmals gesichtet wurde, der Augenblick einer Spaltung war. Seitdem haben die Leben hier und dort unterschiedliche Wege genommen.
Alles in allem eine sehr interessante Konstellation an Möglichkeiten.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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