Montag, 10. Dezember 2012

Rosewood Lane



Regie: Victor Salva

Der harmlose Zeitungsbote Derek Barber...

Fast 11 Jahre ist es nun bereits her, das Regisseur und Drehbuchautor Victor Salva mit seinem "Jeepers Creepers" weltweit Erfolge verbuchen und sich zurück in die Liga nennenswerter Horrorfilmregisseure vorkämpfen konnte. Sein neuer Film "Rosewood Lane" ist eher eine mysteriöse Stalker-Geschichte, Leidtragende und Opfer wird die Radio-Moderatorin Sonny Blake (Rose McGowan), deren Vater erst kürzlich gestorben ist. Der Alkoholiker fiel wohl die Kellertreppe herunter. Schon als kleines Mädchen hatte Sonny wegen seiner Brutalität zu leiden.
Inzwischen hat sie sich auch etwas von Lover Barrett Tanner (Sonny Marinelli) distanziert, aber eigentlich nicht so richtig getrennt. Immerhin hilft ihr Barrett, der angebliche Grund ihres Umzugs von der Stadt ins leerstehende Haus ihres Vaters, beim Transport der Möbel auf die idyllische Rosewood Lane des abgelegenen Städtchens.
Der Nachbar warnt sie auch gleich vor dem bösen, verschlagenen Zeitungsjungen Derek Barber (Daniel Ross Owens), der ein gefährlicher Soziopath sein soll und prompt auch bei Sonny klingelt und den Fuß aggressiv in der Tür hat, damit sie ihn nicht so schnell abwimmeln kann. Überhaupt wirkt er sehr aufdringlich, aber damit nicht genug: Der garstige Junge ruft in ihrer Show an und gibt unheimliche Kinderreime von sich, als Sonny nach Hause kommt, bemerkt sie, dass jemand im Haus gewesen sein muss, weil die Figuren auf der Vitrine verstellt wurden.
Zunächst glaubt die Polizei ihr wenig, denn es gibt nun überhaupt keine Beweise gegen den netten Zeitungsjungen, dessen Eltern ihm ein Alibi geben können.
Barrett wird zunehmend genauso aufgebracht, als er die Aufdringlichkeit und vor allem unheimliche Präsenz des Jungen erkennt. Die Situation eskaliert allmählich...

Folgerichtig nähert sich das Grauen in Salvas Film seinen Protagonisten ganz ohne deren Zutun. Erst recht mysteriös und bedrohlich wird es, wenn das Böse dann auch in Form einer scheinbar harmlosen Person wie der des noch nicht mal volljährigen Zeitungsjungen präsentiert wird. Zusätzlich beklemmend wird es, weil Salva dem Aggressor möglicherweise einige übernatürliche Fähigkeiten verleiht. So ist es ihm möglich, mit seinem Rad viel schneller zu sein als Rose mit ihrem viel schnelleren Auto. Dieser Mystery-Effekt hält die Spannungskurve konstant auf einem ganz guten Level.
Salva hinerlässt keinerlei Anhaltspunkte über die Beweggründe des seltsamen Handelns des Nachwuchspsychopathen, und skizziert seinen Bösewicht derart verschroben und eigenartig, dass der Zuschauer mit der Zeit vermutet, dass der Junge mit dem Teufel im Bunde zu stehen scheint.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen