Dienstag, 4. Dezember 2012

Soylent Green...Jahr 2022


























Regie: Richard Fleischer

Leckere grüne Kekse...

New York, 2022. Die riesengrosse Metropole platzt aus allen Nähten: 40 Millionen Menschen drängen sich zwischen unzähligen Autowracks in den Straßen, Alles ist voller Müll, inmitten verpesteter Luft, Die Millionen Obachlosen schlafen in den Treppenhäusern derjenigen, die noch eine Wohnung besitzen. In einer dieser miesen Wohnungen lebt Detective Thorn (Charlton Heston) gemeinsam mit dem steinalten Sol Roth (Edward G. Robinson). Sol gehört zu dem s.g. "Inventar", so werden Menschen genannt, die beim Wechsel des Mieters oder Eigentümers wie Möbel weitervermietet werden. Moderne Sklaven, die als Hausdiener gemäss den Bedürfnissen ihrer Besitzer zu funktionieren haben. Soll unterstützt Thorn bei Ermittlungsarbeiten, er kennt die Welt noch von früher: Wiesen, rauschende Bäche, Berge, das Meer, Natur, Blumen, Tiere etc,
Der Mensch im Jahr 2022 wird nahrungstechnisch vom Soylent Konzern
versorgt, der die Verkaufsschlager Soylent Red, Soylent Yellow und ganz neu und exklusiv das aus Plankton hergestellte Soylent Green an die mittellosen Bürger verkauft.
Es mangelt an elementaren Ressourcen wie Wasser und Nahrung, nur
Politiker und reiche Bürger können sich Luxus wie Fleisch und Erdbeeren leisten.
Dem hungernden Massen bleibt lediglich das Soja/Linsen Gemisch von Soylent.
Einer der Einflussreichsten des Konzerns, der zurückgetretene William R. Simonson (joseph Cotten)wird ermordet. Thorn wird auf den Fall angesetzt. Erste Hinweise hofft er bei den Hausangestellten, dem undurchsichtigen Tab Fielding (Chuck Connors) und bei Simonsons junger Konkubine Shiri (Leigh Taylor-Young) zu finden...


Charton Heston, Bürgerrechter und später Waffenlobbyist, war nie ein begnadeter Schauspieler, er hatte aber dennoch zwei bemerkenswerte Phasen, in denen er als Filmstar Geschichte schrieb. Die erste war seine Präsenz in den wichtigen Monumentalfilmen wie von "10 Gebote" bis "El Cid", ab dem "Planet der Affen" kam seine Science-Fiction Phase, die dann wichtige 770er Jahre Klassiker wie "Omega Mann" oder "Jahr 2022" hervorbrachte.
"Jahr 2022" ist einerseits ein vom Zeitgeist geprägter Ökoschocker mit Themen wie globaler Erwärmung bzw. Klimawandel, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Kluft von Arm und Reich, Aufbrauch von lebenswichtigen Ressourcen - andererseits ist seine Botschaft heute noch brisanter als damals in seinem Entstehungsjahr 1973.
Der Film ist erst in zweiter Linie ein Krimi, der in der Zukunft spielt, es dominiert die Beschreibung einer destruktiven Gesellschaft in einer nicht allzu fernen Zukunft, sämtliche lebenswerte Attribute verliert und folgerichtig sich der Selbstzerstörung widmet. Eine beklemmende Zukunftsvision von Richard Fleischer, der immer als grundsolider und zuverlässiger Regisseur geschätzt wurde und trotz der etwas langsamen, behäbigen Erzählweisen gehört der Film neben "Der Zwang zum Bösen", "Die phantastische Reise" und "Der Frauenmörder von Boston" zu seinem besten Filmen. Auch Heston gebührt Lob, seine Figur ist ambivalent und ein Kind der Zeit - erst spät ahnt er "was verloren ist"....


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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