Regie: Neil Jordan
Das neue, sehr lange Leben eines Vampirs...
Der Reporter Daniel Malloy (Christian Slater) sitzt in einem Hotelzimmer, ihm Gegenüber sein Interviewpartner, der sich als Louis de Pointe du Lac (Brad Pitt) vorstellt und angibt ein Vampir zu sein.
Das ist natürlich zuerst mal völlig unglaubwürdig, aber der Interviewer ist trotzdem an seinem Gesprächspartner interessiert und dieser erzählt seine unglaubliche Lebensgeschichte, die im Jahr 1791 beginnt. Dort lebt der damals 24jährige junge Mann als Plantagenbesitzer. Nach dem frühen Tod seiner Frau und seinem Kind verändert er sich, er verhält sich phasenweise lebensmüde, dann wieder ausschweifend. Zu dieser Zeit wird der Vampir Lestat de Lioncourt (Tom Cruise) auf ihn aufmerksam und verpasst ihm den Vampirbiss. Danach stellt er ihn vor die Wahl auch ein Vampir zu werden. Und so geschieht es auch, doch Louis ist das krasse Gegenteil zu seinem Macher. Während Lestat mit Lust und Freude tötet, empfindet Louis großen Ekel Blut zu saufen, weil die Menschen ihm leid tun. Seine Ernährung besteht daher über lange Zeit von Ratten und anderen Tieren.
Als in Louisiana die Pest wütet, macht Lestat auch aus der 11jährigen Claudia (Kirsten Dunst) ein Vampir. Das Mädchen lernt das Töten und findet genauso viel Begeisterung darin wie Lestat selbst, aber hingezogen fühlt sich die Kleine zum ruhigen Louis.
Es folgen Jahre der Wanderschaft, unter anderem besuchen sie Paris. Dort treffen sie erstmalig auf weitere Vampire (Stephen Rea/Antonio Banderas). Doch die Vampire der alten Welt erweisen sich als dekadent und nicht überlebensfähig für die neue, moderne Zeit, die sich vollzieht....
Anne Rices Roman "Gespräch mit einem Vampir" entstand 1976 und ist das erste Buch ihrer Reihe "Chronik der Vampire".
Die Darstellung der Vampire und deren Eigenschaften erfolgt größtenteils in Anlehnung an die bekannten Vampirromane, die maßgeblich durch Bram Stokers Dracula geprägt wurden. So schlafen die Vampire der Chronik ebenfalls in Särgen, trinken Menschenblut, haben ein eher blasses Aussehen, das sie von den Menschen unterscheidet und meiden die Sonne. Außerdem wird, eher geprägt durch Vampirromane der Romantik, ihnen ein sinnlicher Aspekt zugeschrieben, der sich besonders im Trinken von Blut zeigt. Allerdings fügte Rice auch neue Elemente hinzu, wie die Unempfindlichkeit gegenüber Kreuzen, Knoblauch und Pfählen.
Der Film selbst wurde sicherlich auch Dank der Starbesetzung ein großer Erfolg an der Kasse, er ist sicherlich neben "Bram Stokers Dracula" von Francis Ford Coppola der bekannteste Vampirfilm der 90er Jahre. Allerdings war die 90er Dekade auch nicht unbedingt ein großes Jahrzehnt für den Horrorfilm.
Kurios aus heutiger Sicht ist wohl die Besetzung mit Tom Cruise und Brad Pitt, damals war Cruise bereits Weltstar und Brad Pitt war gerade dabei richtig populär zu werden. Ich glaube heute könnte man sich kaum vorstellen einen Vampirfilm mit Cruise und Pitt zu besetzen. Damals hats ganz gut funktioniert, Cruise spielt überraschend glaubwürdig auf. Am nachhaltigsten im Gedächtnis bleibt aber Kirsten Dunst in der Rolle des jungen Vampirmädchens, hier gelingt es dem Jungstar exzellent die Verzweiflung ihrer Figur spürbar zu machen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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