Dienstag, 19. August 2014

Signs - Zeichen

























Regie: M. Night Shymalan

Hau das Ding weg...

Seit er seine Frau Colleen (Patricia Kalember) durch einen tragischen Autounfall verlor - verursacht durch Ray Reddy (M. Night Shyamalan), der am Steuer eingeschlafen ist - hat der ehemalige Reverend Graham Hess (Mel Gibson) dem Glauben abgeschworen und arbeitet nur noch als Farmer. Er will ein guter Dad für seine beiden Kinder Morgan (Rory Culkin) und Bo (Abigail Breslin) sein, immerhin unterstützt ihn sein jüngerer Bruder Merrill (Joaquin Phoenix) bei der Aufgabe, der nach dem Tod von Colleen zu seinem Bruder aufs Land gezogen ist.
Dort wird die Familie Zeuge eines unglaublichen Phämomens in den Feldern. Sie entdecken mysteriöse Kornkreise, die ca. 200 Meter groß sind und nur sehr schwer mit einem Nachbarschaftsstreich in Verbindung gebracht werden können. Officer Caroline Pasky (Cherry Jones) berichtet bei ihrer Untersuchung von anderen seltsamen Vorfällen: Haustiere haben in den letzten Tagen vermehrt ihre Familie angegriffen. Und im Fernsehen werden weltweit auch in anderen Städten von diesen mysterösen Kreisen im Korn berichtet. Es wird immer sicherer, dass die Welt von Aliens besucht werden. Und möglicherweise kommen sie nicht in friedlicher Absicht, denn es könnte auch eine Invasion bevorstehen. Graham Hess beschliesst mit seinen Lieben die Nähe eines Gewässers aufzusuchen, da er vermutet, dass die Ausserirdischen Wasser nicht mögen. Doch er wird überstimmt und so versucht sich die Familie im Haus zu verbarrikadieren...



 Nach "Sixth Sense" und "Unbreakable" der dritte Film von M. Night Shyamalan, der mit einem verblüffenden Ende aufwarten kann. Dies wurde so eine Art Markenzeichen seiner Filme und mit jedem neuen Werk hagelte es mehr Kritik für diese ganz spezielle Eigenheit des Regisseurs, der sein ganzes Drehbuch (schrieb er immer selbst) vor allem auf den Plot am Ende auszurichten weiß. Hier erhalten die letzten Worte der sterbenden Frau, die der Reverend bei seinem Auftauchen am Unfallort als schon völlig weggetretenes Statement angesehen hat, eine ganz andere übergreifende Dimension und befkügelten den Filmemacher zu einer emotionalen Gegenüberstellung von Glaube und Zufall. Und dies ist wie in seinen vorigen Filmen verblüffend gut und effektiv ausgelotet. Natürlich gibts ein paar Hänger, etwa in der Form, dass die Aliens mal wieder - wie so oft - kein Wasser vertragen. Aber ansonsten punktet Shyamalan vor allem durch ein großartiges Setting - die Farm, die Felder, der Blick aufs ländliche, fundamentalistische Amerika - all dies macht sein Science Fiction Beitrag wieder zu etwas Besonderem. Ähnlich seinen vorigen Werken bleibt der Regisseur seiner spirituellen Grundstimmung treu. Der Weltuntergang fokusiert sich auf ein einsames Farmhaus inmitten von Feldern - das Finale findet im Keller statt, in dem sich die Familie gegen die bösen und feindlichen Invasoren verbarrikadiert. Es sind Klopfgeräusche hinter den Mauern, schrille Tonsignale aus einem Babyfon oder das Jaulen eines Hundes - wir wissen die Feinde sind da und lauern vor der Tür. Hier funktioniert Shyamalans beklemmende Paranoiastudie zum dritten Mal. Ganz stark ist auch seine Sichtweise auf den Umgang der Familie untereinander und ist emotional ganz wirkungsvoll, wenn der trauernde und wütende Hess plötzlich ganz sentimental wird und seinen Kindern die schönsten Liebeserklärungen macht - wo er doch eben noch den schlimmsten Vater-Sohn Konflikt austrug. Hier schimmert eine große Begabung als wichtiger Filmemacher durch. Seine Wertschätzung als wichtiger Filmemacher litt allerdings mit dieser dritten Auflage eines Plottwist-Films.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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