Montag, 13. November 2017

The Autopsy of Jane Doe

























Regie: Andre Ovredal

Neues aus der Forensik...

Der norwegische Regisseur Andre Ovredal wurde den Horrorfans durch das Found Footage Mockumentary "Troll Hunter" bekannt. Mit "The Autopsy of Jane Doe" ist ihm nun ein zweiter guter Genrebeitrag gelungen.  Im Grunde genügt ein sehr minimalistisches Konzept um eine große Wirkung zu erzielen. Durch den begrenzten Schauplatz der Geschichte ist "The Autopsy of Jane Doe" auch ein perfektes Kammerspiel.
Lediglich in der ersten Szene wird der Zuschauer an einen anderen Schauplatz geführt. In einem Haus des kleines Ortes Grantham in Viriginia findet Sheriff Burke (Michael McElhatton) drei brutal ermordete Leichen. Im Keller liegt das vierte Todesopfer, eine junge Frau (Olwen Catherine Kelly). Da diese - anders als die anderen - relativ unversehrt aussieht, gibt diese tote Frau noch weitere Rätsel auf. Er möchte so schnell wie möglich wissen, wie diese Frau zu Tode kam und drängt noch am Abend auf eine Obduktion. Für diese Aufgabe ist Coroner Tommy Tilden (Brian Cox) zuständig. Sein Sohn Austin (Emile Hirsch) hilft ihm dabei. An diesem Tag hat Austin aber eine Verabredung mit seiner Freundin Emma (Ophelia Lovibound), er hat keine Lust Überstunden zu machen. Doch als die Leiche gebracht wird, bringt er es nicht übers Herz, seinen Vater alleine zu lassen. Er vertröstet Emma und verspricht ihr, dass sie gemeinsam in die Kino Spätvorstellung gehen werden. Eine Tote, die Geheimnisse verbirgt...es fehlen die Totenflecken, es ist keine Totenstarre eingetreten. Ausserdem entdecken die beiden, dass die Zunge herausgeschnitten wurde und ihr Mörder hat der Frau sowohl Fuß- als auch Handgelenke gebrochen. Je mehr die beiden Männer die Leiche öffnen und studieren, desto mehr verändert sich der Arbeitsplatz im Keller des Hauses. Es geschehen seltsame Dinge. Blut läuft aus dem Kühlschrank und die Katze verletzt sich schwer im Lüftungsschacht. Hat all das etwas mit der Leiche zu tun ?




Andre Ovredals Horrorfilm hat eine ganz starke erste Stunde, das Finale kann nicht ganz mithalten. Auch einige Ungereimtheiten in der Story fallen auf. Aber es überwiegen die positiven Aspekte. Zum einen haben es die Macher verstanden einen Schauplatz zu wählen, der gleich zu Beginn düster und unfreundlich wirkt: Der Arbeitsplatz des Gerichtsmediziners inklusive Leichenhalle und Krematorium. Diese Location ist sehr atmosphärisch ausgestattet und geradezu ein idealer Platz, in dem sich geisterhafte Phänomene entwickeln können oder in dem sich Hexen wohlfühlen. Die Drehbuchschreiber Ian Goldberg und Richard Naing führen den Zuschauer sehr präzise zu einem sehr alten Ritualmord und zu den berühmt-berüchtigten Hexenprozesse von Salem im Jahre 1692. Mit Brian Cox und Emile Hirsch sind die Hauptrollen optimal besetzt - aber eine noch größere Präsenz hat die junge Irin Olwen Catherine Kelly als tote Frau auf den Obduktionstisch.





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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