Samstag, 22. Oktober 2016
Hardcore
Regie: Ilya Naishuller
Ich...Nur mal kurz die Welt retten....
Möchtest du ein Cyborg sein ? Mit "Hardcore" (Original: Hardcore Henry), einer russisch-amerikanischen Filmproduktion von Timur Nuruachitowitsch Bekmambetow ist es möglich, dass jeder Zuschauer zum Ego-Shooter der Geschichte wird, denn der Film ist konzipiert wie ein schnelles Computerspiel, bei dem der Spieler aus der Egoperspektive in einer Spielwelt agiert und mit Kraft, Schnelligkeit, übernatürlichen Fähigkeiten und Schusswaffen die Feinde bekämpft. Also nicht Jason Statham, Dwayne Johnson oder Vin Diesel ist der Held, sondern Henry (Du) ist kybernetisch aufgemotzt und übermenschlich fit. Ein Film für eine ganz bestimmte Zielgruppe: Junge Kerle zwischen 14 und 30, die gerne am PC spielen und die auf Actionfilme schwören, die keine Pause anbieten. "Hardcore Henry" ist adrenalingeschwängert und es ist ein Leichtes, dass genau dieser Zuschauer ständig im Kopf des Protagonisten Henry steckt. Er sieht durch seine Augen und töten mit seinen Händen. Regie in 'Hardcore" führte Ilya Naishuller. Dabei haben sich die Macher an Videogames wie "Far Cry" oder "Call of Duty" orientiert. Das 92 minütige ADHS-Spektakel beginnt fast noch gemütlich in einem Forschungslabor. Du liegst da auf dem OP-Tisch und eine hübsche Blondine (Haley Bennett) im Arztkittel schraubt Dir Arme und Beine an. Die attraktive Wissenschaftlerin ist sogar deine Frau, wie du erfährst und in dem Moment, als sie dir wieder deine Stimme zurückgeben will, stürmt ein Trupp bewaffneter Soldaten unter der Führung des durchgeknallten Bösewichts Akan (Danila Kozlovsky) das Sanatorium, dass Teil eines Luftschffes ist, das über Moskau kreist. Der Psychopath will die Weltherrschaft an sich reissen mit einer Heerschaar von Cyborgmutanten. Mit dieser Armee könnte es ihm auch gelingen. Doch du kannst ihn daran hindern, weil dir die Flucht gelingt. Mit einer Rettungskapsle bringst du dich erstmal in Sicherheit, doch in Moskau lauert jede Sekunde eine neue Gefahr. Schon auf der Schnellstraße, wo du eine Bruchlandung hingelegt hast. Du hast keine Freunde...bis auf diesen mysteriösen Jimmy (Sharlto Copley), der dir immer wieder hilft. Der lotzt dich auch mal kurzzeitig in ein Bordell. Und er hat geniale Seiten an sich, vor allem hat er diverse Avatare...
tatsächlich sind die Szenen mit Sharlto Copley stellenweise richtig gut und originell. Sogar eine Musicalszene ist dabei. Ansonsten wird viel geballert und eine Überdosis Splatter wird serviert. Da werden im Akkord Köpfe abgeballert und Blutfontänen färben alles in Rot. Man fühlt sich in einer Achterbahn, die 92 Minuten lang läuft. Tatsächlich ist der Film in seiner Gattung ausserordentlich originell und es dürfte ein leichtes sein, dass "Hardcore" zum Kultmovie avanciert. Natürlich gehört zu so einem jungen und modernen Film natürlich auch ein bemerkenswerter soundtrack, u.a. zu hören ist "Dont stop me now" von Queen, "Let me down easy" von The Stranglers, "Down by the Water" von The Drums, "My Girl" von The Temptations, "Dustbus" von Biting Elbows oder "Für Hildegard von Bingen" von Devendra Banhart. Insgesamt ist man bei "Hardcore" gut unterhalten, auch wenn ich altersmässig nicht mehr zur Zielgruppe gehöre und Filme mit Tiefgang bevorzuge und manche Einstellungen dann über Gebühr strapaziert wurden. Aber innovativ und orginell ist der Film schon.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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