Freitag, 8. Januar 2016

Sindbad und das Auge des Tigers

























Regie: Sam Wannamaker

Prinz und Pavian...

Aus heutiger Sicht fällt es vielleicht doch recht schwer einen Film wie "Sindbad und das Auge des Tigers" als Horrorfilm anzusehen, denn die Monster von damals üben heute nicht mehr den Schrecken aus, den sie früher einmal hatten. Gemeint sind damit die Monster aus der Schmiede von Ray Harryhausen, der die Stop Motion Technik seines Lehrers Willis O´Brien zur Perfektion entwickelte und lange Zeit wegweisend für Spezialeffekte bei der Kategorie des phantastischen Films war. Auf sein Konto gehen zahlreiche Fabelwesen, Dinosaurier und Geister, die er in Filmen wie "Jason und die Argonauten" oder "Kampf der Titanen" schuf. Harryhausen erhielt 1992 für sein Lebenswerk den verdienten Ehren-Oscar. Als ich als kleines Kind zum ersten Mal den Zyklopen in "Sindbads 7. Reise" sah, wie er da schnaubend aus der Höhle dieser einsamen Insel kam und die Seefahrer bedrohte, war ich überzeugt das schreckenerrengste Wesen aller Zeiten gesehen zu haben.  Weitere Sindbad Abenteuer sollten folgen. 1977 kam "Sindad und das Auge des Tigers" in die Kinos, Regie führte Sam Wannamaker. Dieses orientalische Abenteuer war der dritte Sindbad Film der Produzenten Charles H. Schneer und Ray Harryhausen. Sie war mit 7 Millionen Dollar auch die teuerste. Dabei wurde der Film schon zu seiner Enstehungszeit in den späten 70er Jahren mit seinen künstlichen Monstern im wahrsten Sinne des Wortes als altmodisch bezeichnet, dennoch wurde der farbenprächtige Orientfilm ein guter Kinoerfolg. Er erhielt einige Nominierungen beim Saturn Award und wartet mit zahlreichen Trickgestalten auf. So wurde der in einen Pavian verwandelte Prinz komplett animiert. Desweiteren kommen eine Riesenwespe, ein gigantisches Walross in einer Eislanschaft zum Einsatz. Gut gestaltet auch schwertkämpfende Höllenskelette und ein Säbelzahntiger. Vielleicht ist der Troglodyt, eine Art gehörnter Vorfahre des Menschen, aber das eigentliche optische Highlight. Wobei Minaton, dieser Monsterstier aus Bronze, auch keine schlechte Figur macht. Der Film beginnt damit, dass Weltenbummler, Abenteurer und Kapitän Sindbad (Patrick Wayne) mit seinem Schiff auf dem Weg nach Charnak ist, um dort den baldigen Thronfolger Prinz Kassim (Damien Thomas) um die Hand von dessen schöner Schwester Farah (Jane Seymour) zu bitten. Doch als er in dem Königreich im Morgenland ankommt, erwartet ihn eine ganz böse Überraschung, denn zu Kassims Krönung kam es nicht, da er verflucht wurde und fortan als Pavian weiterleben muss. Sehr schnell findet Sindbad heraus, dass hinter diesem Fluch nur die böse Hexe, Kassims Stiefmutter Zenobia (Margaret Withing) stecken kann, die ihren eigenen Sohn Rafi (Kurt Christian) als König auf den Thron helfen will. Helfen kann da nur die Zauberkraft des alten Eremiten Melanthious (Patrick Troughton) helfen, der mit seiner hübschen Tochter Dione (Taryn Power) in der Felsenstadt Petra wohnt. Gemeinsam müssen sie nun eine Reise in das sagenumwobene Land Hyperborea machen. Dort soll sich der legendäre Schrein der Arimaspen befinden. Nur so kann der Pavian, dem die hübsche Dion gefällt, wieder zu Prinz Kassim werden. Doch die Reise ist alles andere als ein gemütlicher Sonntagspaziergang. Verfolgt von der bösen Hexe gehts erstmal durch das ewige Eis...


Der Film muss sich durchweg auf die geniale Fähigkeit von Ray Harryhausen verlassen, denn viel gibt das Drebhuch, das der Maestro gemeinsam mit Deborah Cross schrieb, nicht her. Der Film plätschert mit wenig Spannungselementen so vor sich hin und wird immer dann aufgewertet, wenn irgend eines dieser Fabelwesen als Spezialeffekt im Geschehen auftaucht. Als Sindbad wurde Jonn Waynes Sohn Patrick verpflichtet, nachdem er schon viele Jahre vorher immer wieder als Nebenfigur in den John Ford Filmen seines Vaters auftreten durfte. Als Hauptrolle bleibt er aber blass. Auch Taryn, die jüngste Tochter von Tyrone Power, kam über diesen Achtungserfolg als Kinostar leider nicht heraus. Ihre Schwester Romina sang in etwa zeitgleich als neuer Hitparadenstar gemeinsam mit ihrem Ehemann Al Bano Carisi für Italien auf Platz 7 beim Grand Prix Eurovision. Einige Jahre später schaffte das Duo dann mit Hits wie "Sharazan" oder "Felicita" eine europaweite langanhaltende Karriere im Popgeschäft. Die jüngere Taryn zog sich schon 1980 weitestgehend vom Filmgeschäft zurück.



Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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