Regie: Samuel Fuller
Der weiße Hund...
Samuel Fuller war sicherlich einer der interessantesten Filmemacher
Hollywoods. Er gründete 1956 seine eigene Produktionsgesellschaft Globe
Enterprises und produzierte seine Filme selbst, dabei entstanden nicht
nur Independentfilme, sondern mit "Vierzig Gewehre", "Hölle der 1000
Martern", "Schock-Korridor" oder "Der nackte Kuß" echte Meisterwerke.
Sein letzter Erfolg war der Antikriegsfilm "The Big Red One", den er
1980 realisierte. Die Proktion des Nachfolgefilms "White Dog" (Der weiße
Hund von Beverly Hills) geriet dagegen zum Fiasko. Der Film wurde
aufgrund des Vorwurfs, rassistisch zu sein, statt einer internationalen
Kinoauswertung nur kurzzeitig im amerkanischen Pay-TV gezeigt.
In
Deutschland erschien der Film erst im Jahr 1985 unter dem Titel "Die
weiße Bestie" zunächst ungekürzt. Für die spätere TV-Ausstrahlung 1987
wurde er dann leider um ca. 5 Minuten geschnitten und komplett neu
synchronisiert, wobei die Dialoge zum Teil sinnentstellend verändert
wurden, um die thematische Brisanz zu entschärfen.
Die junge
Schauspielerin Julie Sawyer (Kristy McNichol) fährt versehentlich auf
einer einsamen Straße einen weißen deutschen Schäferhund an. Das Tier
lebt noch und kann durch Julies schnellem Handeln vom Tierarzt
rechtzeitig behandelt und gerettet werden. Julie versucht die Besitzer
des schönen Hundes ausfindig zu machen - jedoch vergeblich. Sie behält
das Tier vorübergehend bei sich, doch Freund Roland (Jameson Parker) ist
nicht besonders begeistert. Das ändert sich aber als Julie in der Nacht
überfallen und beinahe vergewaltigt wird. Der Hund erweist sich aber
als großartiger Beschützer, der Angreifer hat keine Chance und kann der
Polizei ausgeliefert werden. Braver Hund...sie beschliesst ihn daher zu
adoptieren. Doch bald bemerkt sie, dass ihr geliebter Hund von weißen
Rassisten so geschult worden ist, dass er alle schwarzen Menschen
angreift. Eine tödliche Bestie sogar, denn er hat gelernt seinen Feind
zu töten. Können die beiden Hundetrainer Carunters (Burl Ives) und Keys
(Paul Winfield) den Hund umerziehen. Eine fast unlösbare Aufgabe, die
zudem noch sehr gefährlich ist, da Keys dunkelhäutig ist...
Der
Film hat einige dramaturgische Schwächen und das Ende ist ein bissel
unbefriedigend und auch eher unlogisch. Dennoch hat Fuller mit seinem
Film einen kleinen fiesen Klassiker des Tierhorrors geschaffen.
Gropartig die Musik von Ennio Morricone und auch die Kamerafahrten von
Bruce Surtees, der schon durch seine Arbeit bei den Eastwood Western
"Pale Rider", "Der Texaner" oder "Ein Fremder ohne Namen" restlos
überzeugen konnte. Das Drehbuch wurde von Samuel Fuller gemeinsam mit
Curtis Hanson verfasst.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen