Regie: Jess Franco
Der spanische Genrefilmer Jess Franco (1930 - 2013) war in fast
allen Bereichen des Genrefilms zuhause. Ob Horrorfilm, Psychothriller
oder Krimis - er war in diesen Sparten zuhause. Drehte mit "Der Teufel
kam aus Akasava" sogar noch einen der ehrwürdigen Edgar Wallace Film im
Jahr 1970 und schuf B-Pictures wie "Nachts, wenn Dracula erwacht", "Die
Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" oder "Der Hexentöter von Blackmoor". Ab
den 70ern mischte er sehr oft Erotikanteile in seine Filme, die
meistens von perversen Obsessionen oder seelischen Abgründen handelten.
Je liberaler die 70er wurden, desto offener wurde auch Francos Umgang
miit der Freizügigkeit, alles passte gut in seinen Kosmos von Splatter,
Porno und Zombiewelten. Sehr beliebt auch seine Frauengefängnisfilme.
Die
deutsche Produktion "Bloody Moon" (Die Säge des Todes) entstand 1980
und hat bei Horrorfans einen guten Ruf - obwohl in diesem Film alles
drin ist, sämtliche Klischees - sämtliche Banalitäten und natürlich
herrlich schlechte Schauspieler. In der Hauptrolle Olivia Pascal bekannt
aus "Cola Candy Chocolate", "Popcorn und Himbeereis" oder "Ola la die
kleinen blonden sind da". Für diese Teenieklamotten bekam sie 1979 sogar
einen goldenen Bravo Otto als Beste Schauspielerin des Jahres.
Der
Film fängt mit einer Party an, die in einer Ferienanlage in Spanien
stattfindet. Leider exkaliert das Ganze, denn Miguel (Alexander
Waechter), ein junger Mann, der ein furchtbar entstelltes Gesicht hat,
massakriert ein Mädchen, dass mit ihm ins Bett hüpfen wollte -
allerdings nur so lange wie er sein Gesicht unter einer Mickymaus-Maske
verbarg. Dafür gibts 5 Jahr Knast, doch seine Schwester Manuela (Nadja
Gerganoff) holt ihren Bruder wieder nach Hause. Der Psychologe hat zwar
noch einige Bedenken, kann sich aber dennoch nicht mehr vorstellen, dass
sein Patient erneut zur Schere greift. Der Arzt weiß jedoch nichts vom
inzestuösen Verhältnis der Geschwister. Manuela betreibt zusammen mit
ihrer Tante Martia Gonzales (Maria Rubio) einen Sprachschule für
Mädchen, genannt Europa International Youth Club Boarding School of
Languages. Dort im spanischen Ferienort Costa del Sol lernt es sich sehr
gut mit dem Spanischlehrer Alvaro (Christoph Moosbrugger).
Angela
(Olivia Pascal) ist eines dieser jungen Dinger, die dort büffeln
wollen, aber auch poppen. Es gibt also einige Mädels Inga (Jasmin
Losensky), Laura (Corinna Drews), Eva (Ann-Beate Engelke), Elvira
(Antonia Garcia) oder Nieto (Beatriz Sancho), aber mit Antonio (Peter
Exacostos) nur einen Hahn im Korb. Ok, da wäre ja noch der Herr Lehrer,
aber der macht es mit Manuela und dann noch Miguel, doch der ist
enstellt und steht auf seine Schwester. Bald werfen grausame Morde einen
dunklen Schatten auf die Hitze im sonnigen Spanien...
Jess
Francos Film ist ein extrem billiger Trashfilm, aber er hat eine sehr
eigene, persönliche Aura und trotz seiner brutalen Schnoddrigkeit ist
"Bloody Moon" ein kleiner, extrem unterhaltsamer Klassiker der
billigsten Sorte.
Viele Szenen haben dank der äußerst
kruden Inszenierung dieses gewisse fiese. dreckige Etwas, was vor allem
zutage tritt, wenn der entstellte Miguel wie der menschgewordene
psychosexuelle Knacks zwischen den feiernden und vögelnden Teeniegirls
umher stromert. Dabei stellt sich bald heraus, dass er bei weitem nicht
der Einzige in dieser Sprachenschule des Grauens ist, der suspekt wirkt.
Vielleicht ist er sogar noch einer der normaleren Figuren...wer weiß.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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