Mittwoch, 29. Juli 2015
Der Junge und sein Hund
Regie: L.Q. Jones
Apocalpypse 2024...
L.Q.Jones ist ein 1927 geborener amerikanischer Schauspieler, der vor allem durch kleine Rollen in Western und Sam Peckinpah-Filmen bekannt wurde. 1975 hat er mit "A Boy and his Dog" einen Film als Regisseur inszeniert. Durch sein Ende wurde der Science Fiction Film inzwischen zum regelrechten Kultfilm. Wobei man wahlweise darüber streiten kann, ob das Endzeitszenario nun besonders frauenfeindlich oder aber besonders tierfreundlich ist. Dabei spielt der Film in einer alternativen Zeitlinie und basiert auf der Kurzgeschichte von Harlan Ellison. Zumindest spielt der Film in einer apokalyptischen Endzeit (daher auch der deutsche Alternativ-Titel "Apocalypse 2024") und weicht in der Erzählung von der uns bekannten Weltgeschichte deutlich ab. Denn im Jahr 2024 sind inzwischen 17 Jahren nach dem vierten Weltkrieg zwischen dem Ost- und dem Westblock vergangen. Vor diesem war der Kalte Krieg und der dritte Weltkrieg, der von 1950 bis 1983 dauerte und mit dem Vatikanischen Friedensvertag endete. Nach einer friedlichen Zeit von 24 Jahren kam es 2007 zum Weltkrieg Nr. 4, der nur noch 5 Tage dauerte - solange dauerte es bis alle Atomwaffen abgefeuert waren. Dann war Endzeit und Wüste. In diesem nuklearen Holocaust lebt der junge Vic (Don Johnson). Sein Begleiter ist der alte Hund "Blood", der aufgrund einer Mutation die Fähigkeit besitzt mit dem etwas ungehobelten Vic zu sprechen. Nahrung ist knapp, aber es herrscht auch noch ein anderer Mangel. Die Frauen sind knapp geworden und Vid befindet sich daher ständig auf der Suche nach den so rar gesähten Frauen um seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Es herrscht das Gesetz der Stärkeren und überall lauern Banden. Doch Vic wird auch vom Undergrund aus beobachtet. Während eines netten Kinoabends mit Popcorn spürt Blood mit seinem gutem Riecher eine Frau auf, die sich dort als Mann getarnt aufhalten muss. Vic ist nicht mehr zu halten und folgt ihr um sie zu vergewaltigen. Das Mädchen heißt Quilla June Holmes (Susanne Benton) und steigt in ein unterirdisches Gebäude ein. Dort in solchen Gebäuden lauert meistens Gefahr durch die "Jauler" - das sind grün leuchtende Wesen, deren Berührung tödlich sein kann. Die sind aber zum Glück nicht da, aber eine Bande von Männern ist Vic gefolgt und will nun das Mädchen. Nur mit Kampf kann entschieden werden. Quilla gibt Vic zu verstehen, dass sie ihn sehr mag und mit ihm ein gemeinsames Leben aufbauen will. Doch sie will dieses Leben nicht auf der gefährlichen Oberfläche führen, sondern will Vic mit in ihre Zivilisation mit nehmen. So kommt es durch das Mädchen zur Trennung von Herr und Hund. Aber Blood will noch eine Weile dort oben am Eingang auf Vic warten. Dort in der Unterwelt, die zuerst durch riesige unterirdische Fabrikkomplexe führt, existiert das Land "Topeka" - eine bizarre, bunte, laute und schrille Unterwelt, die von einem Komitee beherrscht wird. Dort wird er erstmal von dauergrinsenden und kräftigen Michael (Hal Baylor) in einem großen Badzuber gewaschen. Alle Menschen, die dort unten leben tragen typische amerikanische Farmerkleidung der 20er und 30er Jahre, also Strohut, rot karierte Hemden und blaue Latzhosenjeans. Dazu passt besonders ein ganz in weiß geschminktes Clowngesicht. Über Lautsprecher werden banale Lebensweisheiten verbreitet, im Wechsel mit leckeren Kuchenrezepten. Vic soll dort unten die Frauen schwängern, so zumindest will es das Komitee (u,a,Helen Winston, Jason Robards) so. Klar, dass Vic sehr bald wieder auschecken will. Aber die Flucht ist mit der Todesstrafe belegt...
LQ. Jones hat mit "Der Junge und sein Hund" ein ziemlich originelles und abgefahrenes Science Fiction Movie gedreht, dass tatsächlich mit einem coolen Ende aufwartet und dadurch auch im Gedächtnis haften bleibt. Für den damals 25jährigen Don Johnson war es der erste große Erfolg. Für die Rolle des jungen, respektlosen Vic gewann er den Saturn Award als bester Darsteller. Der Film selbst war auch in der Kategorie "Bester Science Fiction Film"nominiert - verlor aber gegen Norman Jewisons "Rollerball".
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen