Regie: Tom Harper
Der Geist von  Jennet Humfrye.... 
Seit 2007 sind die Hammer Films wieder aktiv im Filmgeschäft und 
produzieren neue Filme für das Genre, mit dem sie berühmt geworden sind 
und unvergessene Klassiker wie "Dracula" (1958), "Frankensteins Fluch" 
(1957), "Ein Toter spielt Klavier" (1961) "Nächte des Grauens" (1965) 
oder "Gruft der Vampire" (1970) schufen. Die neuen Filme heißen "Wake 
Wood", "Let me in" oder "The Quiet Ones" und der bisher erfolgreichste 
Film der neuen Generation wurde überraschend "Die Frau in Schwarz" - ein
 mit  Daniel Ratcliffe in den Hauptrollen besetzer klassischer 
Geisterhaus-Grusler mit starker britischer Handschrift. Inszeniert wurde
 der Film von 2012 von James Watkins, er kostete 15 Millionen und 
spielte sagenhafte 127 Millionen Dollar ein. Natürlich lag es da nahe, 
dass ein Nachfolgefilm her musste - zumal ja die Hammer Films auch schon
 früher ihren erfolgreichen Filmen immer wieder auch starke 
Fortsetzungen folgen liessen. So sind Nachfolger von "Dracula" bei den 
Fans gleichermassen geschätzt - ob es sich nun um den genialen "Blut für
 Dracula" oder um den Blutsauger Ausflug "Dracula jagt Mini Mädchen" ins
 Swinging London handelt.
Auch der Nachfolger von "Die 
Frau in Schwarz" kann sich sehen lassen - auch wenn der Erfolg an der 
Kinokasse nicht ganz so üppig ausgefallen ist. Möglicherweise war da 
Harry Potter Darsteller Daniel Ratcliffe schon ein echtes Zugpferd, 
viele wollten mal sehen, was für eine Figur er in einem Horrorfilm 
macht.
Ausstattungstechnisch bewegt sich aber auch Teil 2 "Die
 Frau in Schwarz - Engel des Todes" auf hohem Niveau. Auch die 
Kameraarbeit von Georg Steel ist hervorragend. Leider hatte Regisseur 
Tom Harper nicht unbedingt das beste Drehbuch zur Verfügung. Man merkt 
leider, dass die Geschichte nicht allzu viele Höhepunkte bietet und das 
Interesse an der unheimlichen Gestalt der Jennet Humfrye (Leanne Best), 
die als richtige Mutter des 1889 tödlich verunglückten Nathaniel Drablow
 mitansehen musste wie der Junge im Marschland ums Leben kam, wird nie 
so richtig mit der neuen Story geweckt. Teil 1 spielte im Zeitalter von 
Eduard VII. Im Nachfolger sind wieder viele Jahre vergangen. Inzwischen 
schreiben wir das Jahr 1941 und dort, während der Zeit des Zweiten 
Weltkrieges, setzt die Filmhandlung auch in London ein, wo es nicht 
besonders guten Schutz gibt für die deutschen Bombenangriffe. Daher 
werden einige Schulkinder aufs Land evakuiert. Also auf zum abgelegenen 
Küstendorf Crythin Gifford, wo die der Frau in Schwarz, das leer 
stehende Eel Marsh House, steht. Die junge Eve Parkins (Phoebe Fox) ist 
Lehrerin und begleitet gemeinsam mit ihrer Vorgesetzten Jean Hogg (Helen
 McCrory) die Kinder. Besonderes Augenmerk legt sie auf den verwaisten 
Edward (Oakley Pendergas) , der stumm ist, seit seine Mom bei einem 
kürzlichen Bombenangriff ums Leben kam. Während der Zugfahrt lernt Eve 
natürlich auch noch den smarten Militärpiloten Harry Burnstow (Jeremy Irvine) kennen, 
der - welch ein Glück - in Crythin Gifford stationiert ist. Im alten 
Herrenhaus angekommen, wartet viel Arbeit auf die Lehrerinnen, denn das 
Gebäude ist in einem maroden Zustand. Und natürlich sind die vielen 
Kinder (u.a. Pip Pearce, Amelia Pidgeon, Jude Wright) auch bald wieder 
in Gefahr, denn Lehrer und Schüler sind nicht allein im Haus....
 Dieser
 Nachfolger wird häufig kritisiert weil er sich in uninspirerten 
Aneinanderreihungen von Horrorstandards ergibt - das sehe ich eher nicht
 so. Ich finde sogar, dass die einzelnen Szenen recht gut gelungen sind,
 aber es mangelt ein bisschen am roten Faden - zu sehr und viel zu 
schnell wird das Unheimliche des Hauses als Fakt angesehen "ja es gibt 
Geister" und daher fehlt leider eine gewisse Ambivalenz in der Story, 
die den Spannungsbogen viel fester hätte schnüren können. Die 
Geisterwelt ist zu sehr an der Oberfläche, als dass sie noch gruseln 
würde. schade, denn die Bilder, die der Film zeigt, können sich durchaus
 sehen lassen - aber nur selten ist ein faszinierendes Element zu 
spüren. Der Höhepunkt auf dem Flugplatz ist auch sehr dick aufgetragen. 
Am Ende wird dann Teil 3 angedeutet, entlässt den Zuschauer aber leider 
auch unbefriedigt. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Grusler viel 
schwächer, hat aber wie bereits erwähnt, optisch ansprechende Bilder, 
die den Film doch noch etwas aufwerten.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.  









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