Regie: John Hough
Das Belasco Haus...
Der Brite John Hough drehte 1973 mit "Tanz der Totenköpfe" (Original: The
Legend of Hell House") eine Art Farbversion des Spukhausklassikers "Bis das Blut
gefriert". Dieser in schwarz-weiß gedrehte Alptraum wurde 10 Jahre zuvor von
Robert Wise inszeniert und gilt als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten.
So grandios kann "Tanz der Totenköpfe" zwar nicht auftrumpfen, aber wer ein
Faible für gute Horrorfilme der 70er hat, der kann hier eine kleine, aber feine
Perle des Genres entdecken - die Ähnlichkeit zum Vorbild ist jedoch dominierend.
Es geht in dem Film, der sehr gut fotografiert ist (Alan Hume) und dennoch einen
sympathischen B-Movie Touch vermittelt, um das Belasco-Haus, das als der "Mount
Everest aller Spukhäuser" angesehen wird. Dort lebte der berüchtigte 2 Meter
Mann Emeric Belasco, der in diesem schloßähnlichen Anwesen alle möglichen Orgien
von sexuellen Ausschweifungen aller Art, Sadismus, Nekrophilie bis zum
Kannibalismus ausgelebt und abgehalten hat. Zuletzt gab es dort in den 20er
Jahren 27 Tote zu beklagen und der Hausherr war ab diesem Zeitpunkt
verschwunden. Der Physiker Lionel Barrett (Clive Revill) bekommt von den
exzentrischen Millionär Mr. Deutsch (Roland Culver) den lukrativen Auftrag das
Haus nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu erforschen. Zum Zwecke des
Aufspürens paranormaler Ereignisse begleiten ihn neben seiner Frau Ann (Gayle
Hunnicut) die zwei Medien Florence Tanner (Pamela Franklin) und Benjamin
Franklin Fisher (Roddy McDowall), der einzige Überlebende eines vorangegangen
ähnlichen Experiments in diesem bösen Haus. Der Rationalist Barrett ist sehr
skeptisch und ist der Überzeugung, dass diese Phänomene mit einer
elektromagnetischen Energie des Hauses in Zusammenhang stehen. Also nichts mit
Geister oder so...allerdings hat die junge Florence mit ihren medialen
Fähigkeiten bereits Kontakt zu den Geistern des Hauses aufgenommen. Sie ist der
Überzeugung, dass im Hause auch der Geist von Belascos jungem Sohn Daniel
umherirrt, dessen Seele an diesem Ort gefangen ist. Fischer ist der einzige, der
sich während einiger seltsamer Ereignisse emotional völlig im Griff hat. Er geht
davon aus, dass er den Aufenthalt im Haus unbeschadet überlebt, wenn er die
Geister nicht herausfordert. Bald nimmt das Haus auch Einfluss auf Barretts
attraktive Frau...
Der Film bietet einige Gruseleinlagen bis hin zu einer besessenen Katze,
die ihrem menschlichen Opfer arg zusetzen kann. Die hervorragenden
Kameraeinstellungen erinnern ein bisschen an Lucio Fulci. Sehr spannend
gestaltet sich der Konflikt zwischen der seriösen Wissenschaft und der oft
belächelten Parapsychologie.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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