Regie: Jonathan Demme
Hannibal the Cannibal...
Auch wenn dem Regisseur Jonathan Demme mit "Die Mafiosi Braut" und 
"Gefährliche Freundin" vor und mit "Philadelphia" nach dem Serienkillerfilm "Das 
Schweigen der Lämmer" Erfolge gelangen - seinen hohen Stellenwert in der 
Filmgeschichte hat er als Macher des vielleicht besten Serienkillerfilms aller 
Zeiten. Dieser Film schuf mit der Figur des Hannibal Lecters den fiesesten 
Filmschurken aller Zeiten - in der Liste des American Film Institute überholte 
er sogar den bisher führenden Norman Bates aus Hitchcocks "Psycho". Damit hatte 
auch Anthony Hopkins die Rolle seines Lebens. Es war auch sehr ungewöhnlich und 
äusserst selten, dass ein Thriller mit Horrorelementen bei einer Oscarverleihung 
absahnen konnte. 1992 war es aber soweit: Die beiden phänomenalen 
Hauptdarsteller Jodie Foster und Anthony Hopkins erhielten verdient die 
Auszeichnung. Ebenso wurde "Schweigen der Lämmer" als bester Film, beste Regie 
und bestes Drehbuch (Ted Tally) ausgezeichnet. Der Rest ist Filmgeschichte. Man 
kann sagen, dass der Erfolg nicht nur durch die gut durchdachte, extrem düstere 
Geschichte beruht, sondern vor allem in psychologischen Zusammenspiel eines 
wahnsinnigen Serienkillers mit einer jungen Polizistin, die im Laufe der Zeit 
eine intensive mentale Beziehung zueinander eingehen.
Grund für diese ungewöhnliche Zusammenarbeit oder Konstellation ist die 
Suche des FBI nach einem Serienörder, der von den Boulevardmedien "Buffalo Bill" 
(Ted Levine) getauft wurde, weil dieser seinen weiblichen Opfern Hautstücke 
entfernt. Jack Crawford (Scott Glenn), der Leiter der Ermittlung, kommt keinen 
Schritt weiter. Hilfreich wäre eine Zusammenarbeit mit Hannibal Lecter (Anthony 
Hopkins), der früher selbst Profiler war und schliesslich als Serienkiller 
entlarvt wurde und seitdem im Hochsicherheitstrakt im Baltimore Forensic State 
Hospital sitzt und von Anstaltsleiter Dr. Frederic Chilton (Anthony Heald) 
sadistisch behandelt wird. Doch Lecter ist sehr gefährlic, doch  er kann sich in 
die Gedanken des Täters hineinversetzen und seine nächsten Schritte erahnen.. 
Die junge Clarice Starling (Jodie Foster) wird auf den gefährlichen Psychopaten 
angesetzt. Das erste Treffen zwischen einer Glaswand, die einen Blick in Lectors 
fensterlose Zelle gewährt, ist noch nicht der große Durchbruch. Doch Lecter hat 
scheinbar eine Schwäche für Clarice, die bald von Lecter Informationen bekommt, 
wenn sie sich auf ein von Lecter erdachtes psychologisches Frage- und 
Antwortspiel einlässt. Als die Tochter der Senatorin Ruht Martin (Diane Baker) 
in die Hände von Buffalo Bill gerät, wird die Zeit sehr knapp...
 Der Film ist perfekt inszeniert und hat keine Schwächen vorzuweisen, denn 
er setzt die ganze Zeit auf eine Atmosphäre bedrückender Angst und manipuliert 
den Zuschauer nach strich und Faden. Eh man sich versieht ist man Komplize eines 
äusserst intelligenten Serienkillers, fiebert in einer der besten Szenen des 
Film mit und hofft dabei, dass dem Kannibalen die Flucht gelingt, obwohl er 
gerade Sergeant Pembry ermordet hat. Solche Identifikation mit dem Bösen 
schaffen nur ganz wenige Filme - Hitchcock hat dies mit seinem Norman Bates auch 
geschafft und genau in dieser Güteklasse ist auch dieser moderne 
Thrillerklassiker angesiedelt. Im Genre selbst kommt nur "Sieben" von David 
Fincher an dieses Meisterwerk heran.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.  








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