Freitag, 9. Mai 2014

American Werewolf

















Regie: John Landis

Blue Moon...

Das Kinojahr 1981 war ein ausgesprochen guter Jahrgang für Werwölfe. Joe Dante und "Das Tier" begeisterte die Kinogänger, ebenso die humorvollere und lockere Variante, die John Landis (Ich glaub mich tritt ein Pferd, Die Glücksriter, Kopfüber in die Nacht) anbot.  Er wollte laut eigenen Angaben eine sehr zeitgenösssische Version eines alten Filmes machen und dieses Ziel hat er mit "American Werewolf" bestens erreicht.
Die beiden amerikanischen Studenten David Kessler (David Naughton)  und Jack Goodman (Griffin Dunne) befinden sich mitten auf einer Reise durch Europa und Jack wäre in diesem Augenblick viel lieber im sonnigen Italien als irgendwo im Niemandsland bei bewölktem bis regnerischem Wetter irgendwo im Vereinigten Königreich . In diesem rauen nordenglischen Hochmoor geraten sie auf ihrer Wanderschaft nach einer Autofahrt mit Schafen in das einsam gelegene Dorf East Procter, dessen Einwohner sehr misstrauisch gegenüber Fremden sind und offenbar ein Geheimnis hüten. Dies jedenfalls ist der Eindruck den die beiden jungen Amis in der Dorfkneipe „The slaughtered Lamb" bekommen, in das sie kurz vor Einbruch der Nacht einkehren. Dort entdecken sie an der Wand ein Pentagramm. Als sie nach diesem Gegenstand fragen, werden sie von den Kneipengästen in die Nacht gejagt - bekommen aber den Hinweis auf alle Fälle auf der Straße zu bleiben und sich vor dem Mond zu hüten. Natürlich kommen sie vom Weg ab und irgendwann merken die Beiden, dass sie von einem Tier verfolgt werden. Es muss wohl ein großer Hund sein - von diesem werden sie auch bald im Moor angegriffen. Jack stirbt und David überlebt leicht verletzt diesen Angriff. Immerhin brachten die Dorfbewohner das Tier mit der Schußwaffe zur Strecke. Im Krankenhaus in London wird David damit konfrontiert, dass es dieses Tier wohl gar nicht gab, denn alle anderen Aussagen haben bei der Polizei angegeben, dass sie von einem Mann angegriffen wurden. Doch David hat Alpträume, die ihn nicht mehr loslassen. Unter anderem erscheint der tote Jack und will David begreiflich machen, dass sie von einem Werwolf angegriffen wurden und David sich selbst beim nächsten Vollmond zur reißenden Bestie verwandeln wird. Aber es gibt auch gute Seiten am Krankenhausaufenthalt und zwar durch die Präsenz und liebevolle Betreuung durch Krankenschwester Alex Price (Jenny Agutter), die sich in David verknallt und ihn anschliessend bei sich zuhause aufnimmt. Alles könnte in eine ganz normale Lovestory einmünden, wäre da nicht der nächste Vollmond...


 "American Werewolf" war auch die Stunde des Maskenbildners Rick Baker, der hier für seine Arbeit den wohlverdienten Oscar erhielt. Die Szene von der Verwandlung vom Menschen zum Wolf ist auch einer der eindrucksvollsten Horrorfilm-Momente der 80er Jahre und blieb im kollektiven Gedächtnis in Erinnerung. Darüberhinaus ist auch die straffe, aber total lockere Inszenierung von John Landis hervorzuheben, der gekonnt mit sämtlichen Klischees spielt und diese total charmant in die Geschichte eingebaut hat. Ebenso gelungen das Leben nach dem Biss - die Hauptfigur David schwankt zwischen Realität und Traum, bis sie immer mehr merkt, dass der Alptraum zur Wirklichkeit wird und traurigerweise keine Zukunft zu lässt. In diesem Moment hat der Film eine glaubwürdige Traurigkeit parat.


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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