Regie. Tobe Hooper
Das Portal in unserem Haus...
Schöner Wohnen in der kalifornischen Fertighausbausiedlung Cuesta Verde: Möglich wird das in Tobe Hoopers Haunted House Klassiker "Poltergeist" aus dem Jahr 1982. Dem Fillm wird nachgesagt, dass Produzent Steven Spielberg maßgeblich Einfluss ausübte. Als Indiz kann schon die Anfangsssequenz herangezogen werden, weil wir inmitten von Spielbergs sehr beliebter amerikanischer Vorstadt sind, wo die Welt irgendwo noch in Ordnung ist und die ersten Bilder des Films vermitteln dies auch eindrücklich. Doch die Welt scheint hier nur in Ordnung. Diese Häuser sind auf einem Indianerfriedhof gebaut, was die wenigsten wissen - auch nicht Top Immobilienverkäufer Steven Freeling (Craig T. Nelson), der natürlich auch hier lebt. Gemeinsam mit seiner Frau Diane (JoBeth Willams) und den Kindern Dana (Dominique Dunne), Robbie (Oliver Robins) und Carol Anne (Heather O´Rourke). Die kleine Carol Anne ist es auch, die als erste Kontakt mit einem Wesen aufnimmt, mit dem sie durch das durch den Sendeschluß rauschende Fernsehbild Kontakt aufnehmen kann. Für Carol Anne ist es ein unsichtbares Kind, aber in Wirklichkeit hat ein fieser Poltergeist das kleine Mädchen auserkoren es in eine andere Welt zu entführen. Noch aber ahnt keiner der Freelings was davon, die Familie ist lediglich erstaunt darüber, dass in ihrem Haus harmlose Spukerscheinungen auftreten. Doch bald verschwindet das Kind, ein Wissenschaftsteam unter der Leitung von Dr. Lesh (Beatrice Straight) untersucht diese Vorgänge. Ein Medium (Zselda Rubinstein) soll das Mädchen aus den Klauen der Bestie befreien...
Dreimal war der Film für den Oscar nominiert (Film-Musik, Spezialeffekte, Toneffektschnitt) - ging aber leer aus. Besseren Erfolg konnte er bei der Verleihung der Saturn Awards erringen, dort gewann der Grusler drei Preise (Bester Horrorfilm, Beste Maske und beste Nebendarstellerin Zselda Rubinstein). Sehr schnell etablierte sich "Poltergeist" zu einem Klassiker des 80er Jahre Horrorfilms und zog zwei Fortsetzungen nach sich, mit denen aber weder Spielberg noch Tobe Hooper etwas zu tun hatten. Sehr gut gelang die Story, die zuerst sehr harmlos Geisterphänomene bei einer amerikanischen Durchschnittsfamilie präsentiert. Da hat der Film sogar seine beste Szene in der Küche, wo es eine Stelle auf dem Boden gibt, bei der sich ein stuhl wie von Geisterhand an eine andere Stelle verschieben lässt. Mom Freeling ist so sehr von diesem Phänomen fasziniert, dass Carol Anne - vorsichtshalber ausgestattet mit einem Helm - an dieser Stelle sitzen muss, auch hier funktioniert das unsichtbare Wegtragen. Langsam steigert sich der Film dann in ein echtes Horrorszenario, die Effekte sind wohlplatziert und angenehm sparsam eingesetzt: Wenn nur die heutigen Geisterhausfilme ihre "Momente" auch ähnlich subtil und sinnvoll einsetzen würden und nicht jede Minute ein anderer Effekt herausgehauen würde. Ausserdem schimmert beim "Poltergeist" auch immer wieder eine satirische Variante des american Way of Life durch.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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