Freitag, 8. November 2013

After Earth


Regie: M. Night Shyamalan

Der Unterschied zwischen Gefahr und Angst...

"After Earth" ist ein Sciencefiction Film, der durch den Slogan "Danger is real - Fear is a choice" in die Nähe von Scientology gerückt ist, viele Kritiker sahen darin Parallelen zu den Theorien von L. Ron Hubbards Dianetik, da die Botschaft Angst zu besiegen ein zentraler Punkt der Erziehung dieser Lehre ist. Dieser Vorwurf bekam dann auch noch zusätzlich Nahrung, da eines der bekanntesten Szenebilder des Films den jungen Kitai vor der Kulisse eines großen Vulkans zeigt - ganz ähnlich wie der Einband von Hubbards Bestseller. Möglicherweise ist dies ein Grund, dass der Film bei den Zuschauern sehr schlecht wegkommt. Ich selbst hatte aufgrund der vielen schlechten Kritikern eigentlich keine großen Erwartungen, wurde aber dann doch positiv überrascht. Zum einen weil ich keine gravierende Nähe zu Scientology entdecken konnte, zum anderen weil der Film über weite Teile - trotz sehr einfacher Rahmenhandlung - sehr spannend und unterhaltsam ist. Dabei konzentriert sich der Film auf Will Smith und dessen Sohn Jade, die in 90 Minuten einen Vater-Sohn Konflikt zu bewältigen haben. Dabei wird der Zukunftsfilm aber vor allem dominieren von Jade Smith getragen, der im Film seine Angst überwinden muss. Er muss sich als Kämpfer und Mann beweisen, um den Respekt seines übergroßen Vaters zu erlangen - für mich kein typischer Scientology-Stoff, sondern klassischer Filmstoff.
Regie führte M. Night Shyalaman, der uns in eine Welt in der Zukunft führt, tausend Jahre nach unserer Zeit. Die Erde ist nicht mehr bewohnbar und die überlebende Menschheit hat sich inzwischen auf dem Planeten Nova Prima angesiedelt. Sie führt aber Krieg mit einer ausserirdischen Species, die genetisch konstruierte Kampfaliens als Waffen benutzt. Diese "Ursas" sind zwar blind, aber schreckliche Biester, die die Menschen dann aufspüren und mit ihren Scheren töten können, wenn der Mensch aufgrund der Angst  Pheromone absondert, die die Monster riechen können. General Cypher Raige (Will Smith) ist ein bedeutender "Ranger", der seine Angst überwinden konnte und damit Tausende von diesen Aliens besiegt hat. Sein 13jähriger Sohn Kitai (Jaden Smith) ist da viel sensibler und gefühlvoller und gibt sich insgeheim die Schuld am Tod seiner älteren Schwester, die den Ursas zum Opfer fiel. Als Vater und Sohn an einem Trainingsausflug teilnehmen, gerät das Raumschiff in einen Asteroidenhagel und es kommt zum Absturz...die gesamte Crew wird getötet, lediglich Vater und Sohn überleben den Crash. Der Vater ist aber verletzt und Kitai muss nun auf diesem Planet, der sich bald als Erde herausstellt, den Sender suchen, mit dem man ein Notsignal senden kann. Dieses gehört zu dem Wrackteil, das ca. 100 km von der Absturzstelle entfernt zuerst abgestürzt ist....


 Das große Plus des Films ist seine naive Einfachheit, es geht um etwas Elementares und die Odyssee des Jungen ist vollgepackt mit Abenteuern...er wird bald mit wilden Tieren konfrontiert. Sowohl die Affenherde, die riesigen Löwen der Zukunft oder der majestätische Adler...all das wird erlesen dargeboten, auch wenn diese Tierwelt durch die CGI Macher erst möglich wird. Sehr gut auch das Alien, das überlebt hat und Jagd auf den jungen Menschen macht. Als Science fiction Werk mit Abenteuerfilmanteilen ist der Film gradlinig, schnörkellos und gerade deswegen sehr gut gelungen. Klar, wenn man jetzt dies alles in eine Angst-Unterdrückung rückt, dann kann man sich natürlich nicht begeistern. Und man darf auch den militärischen Gruß, der im Film zweimal gezeigt wird, nicht allzu ernst nehmen...das ist nämlich die einzige blöde Szene in dem ansonsten viel zu schlecht gemachten Film, in dem der berühmte Vater vom Sohn sogar an die Wand gespielt wird. Jaden Smith zeigt eine coole Vorstellung und gefällt mir sehr gut als junger, emotionaler Held der Zukunft. 


Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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