Regie: Tim Burton
Frankensteins Hündchen...
1993 produzierte Tim Burton den Halloweenfilm "A nightmare before
Christmas" (Regie: Henry Selick) und gilt nicht erst seit dieser Zeit als
optimaler Regisseur für eine gelungene Horrorfilmnacht an Halloween, seine Filme
und Filmfiguren scheinen gerade für dieses Datum perfekt zu passen. Mit
"Fankenweenie" - ein in schwarz-weiß gedrehter Stop Motion Film - kehrt er sogar
zur alten Stärke zurück, nachdem seine letzten Arbeiten wie "Alice im
Wunderland", "Dark Shadows" eher zu seinen schwächeren Arbeiten gezählt werden
müssen. Für mich waren nach wie vor "Ed Wood", "Edward mit den
Scherenhänden" oder "Sleepy Hollow" seine Meisterwerke, allerdings bekommen sie
nun wieder ernstzunehmende Konkurrenz durch das bezaubernde Hündchen Sparky, das
dem jungen Schüler und Filmemacher Victor Frankenstein, der mit seinen Eltern in
New Holland lebt. Victor ist eigentlich ein Einzelgänger und begabter junger
Mensch, der sich für die Wissenschaft interessiert. Sehr zum Leidwesen seines
Vaters, der es bedauert, dass der Sohnemann keine Freunde hat - nur eben den
treuen Hund Sparky, Victors Ein und Alles. Unterstützt werden Victors
schulische Leistungen von dem russischen Lehrer Mr. Rzykruski, der allerdings
von den anderen Eltern argwöhnisch betrachtet wird. Dieser zeigt seinen Schülern
wie man mit elektrischen Impulsen die Muskeln verstorbener Frösche bewegt. Dies
wird insofern sehr lehrreich werden, da der kleine Sparky einem Ball hinterher
hetzt, während Victor Baseballs spielt, und von einem Auto erfasst wird. Der
treue Hund ist sofort tot. Nun wird Victor zum "Frankenstein" und startet seinen
von der Schule ausgeschriebenen Naturwissenschaftswettbewerb mit dem Experiment
einen toten Hund wieder zum Leben erwecken zu können. Natürlich gelingt dies,
aber einer von Victors Schulkameraden weiß von Victors großem Geheimnis...
Dies alles ist total schön in Szene gesetzt worden und viele kleine Details
erinnern an die großen alten Gruselklassiker wie "Frankenstein" oder
"Frankensteins Braut"...so hat zum Beispiel Sparkys Favoriten Hundedame die
gleiche Frisur wie Elsa Lanchester in James Whales Klassiker aus dem Jahr
1935.
"Frankenweenie" ist einer 1950er Jahre US-Kleinstadt angesiedelt, die
Bewohner sind putzige Cartoonfiguren, die den riesigen Trash- und B-Picture
Charme perfekt verkörpern. So ist "Frankenweenie" nicht nur der optimale neue
Klassiker für Halloween, er ist sowohl Monster- , Science-Fiction- und
Gruselfilm alter Schule. Bei soviel 3 D Überdosis ist es sehr erfrischend mal
wieder einen handmade Film ganz alter Schule zu sehen, der zudem eine perfekte
Hommage seiner Vorbilder ist.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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