Regie: Alex Schmidt
Das Geheimnis eines längst vergangenen Sommers...
Ich weiß, was Du vor vielen Sommern auf Hiddensee getan hast. So ähnlich
funktioniert ein weiterer, sehenswerter Horrorfilm aus deutschen Landen. Dabei
war es für die Regisseurin Alexandra Schmidt, die auch das Drehbuch gemeinsam
mit Valentin Mereutza verfasste, die Debütarbeit. Die erste Szene zeigt schon,
dass da ein Augenmerk auf die Atmosphäre gelegt wurde: In einer hellen,
überbelichteten Rückblende sieht man zwei kleine Mädchen im Wald laufen, beide
ganz in Weiß gekleidet, doch irgendwas wirkt bedrohlich - was wir Zuschauer
nicht wahrnehmen können.
"Du hast es versprochen" erzählt die Geschichte der beiden inzwischen
erwachsenen junger Frauen, die als Kinder im Sommerurlaub auf einer
Ostseeinsel zusammen gespielt haben, und sich als Erwachsene unter dubiosen
Umständen wiedertreffen. Die Krankenschwester Hanna (Mina Tander) lebt in
bürgerlichen Verhältnissen, hat aber soeben entdeckt, dass ihr Mann sie betrügt.
Erschüttert beschließt sie, mit ihrer kleinen Tochter nach Hiddensee zu fliehen,
wo sie damals als Kind Urlaub gemacht hat. Sie zieht dort in dasselbe
Ferienhaus, das ihre Eltern früher immer gemietet haben, als sie selbst noch
klein war.
Doch sie reist in Begleitung von Clarissa (Laura de Boer), die sie erst
kürzlich im Krankenhaus - nach so vielen Jahren - wieder getroffen hat. Als
Kinder waren die beiden Mädchen befreundet und haben diesen Sommer aus der
Erinenrung gemeinsam dort verbracht. Clarissa hat auch psychische Probleme, sie
wollte sich mit Tabletten das Leben nehmen. Gemeinsam reisen sie auf die Insel.
Es wird auch eine Reise in eine Vergangenheit, an die Hanna nur vage
Erinnerungen hat. Sie erfährt vom Verschwinden der kleinen Maria, einem Mädchen
von der Insel, mit dem sie einst spielte. Sie freundet sich mit Marcus (Max
Riemelt) an, dem Fischer der Insel und trifft dort auch die seltsame
Fischverkäuferin Gabriela (Katharina Thalbach)...
Wenn ich die drei aktuellen Horrorfilme aus Deutschland vergleiche, dann
sind weder "Das Kind", noch "Zimmer 205" richtige Highlights des Genres, auch
"Du hast es versprochen" ist kein Ausnahmefilm. Aber es sind doch drei recht
interessante Filme, die gut unterhalten können. In "Du hast es versprochen"
dominiert der Mysteryanteil, es handelt sich um die Aufdeckung eines
Kindheitstraumas.
Bleibenden Eindruck macht einmal mehr Katharina Thalbach, die eine
unheimliche Frau verkörpert. Natürlich ist die Geschichte nicht neu und wurde
aus Versatzstücken anderer Filme zusammengebaut, es fehlt noch an der erkennbar
individuellen Handschrift. Ingesamt überwiegen aber die positivien Aspekte des
stimmungsvollen Psycho-Schauermärchen. Die Plots sind nett, wenn auch durchweg
konstruiert.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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