Freitag, 8. November 2013

Das Kind





















Regie: Zoltan Bacs

Reinkarnation und Päderasten...

Nachdem das deutsche Horrorfilmgenre mit "Zimmer 205" eine Art Teenie-Slasher ins Rennen ging, geht es in "Das Kind" wesentlich mysteriöser zu.  Es handelt sich dabei um die gleichnamige Romanverfilmung von Sebastian Fitzek, die 2008 veröffentlicht wurde und seither 3,5 Leser begeistern konnte. Regie führte dabei Fitzeks Freund Zsolt Bacs.
Die Geschichte ist zwar etwas kompliziert, verworren und sehr konstruiert, aber durchaus sehr interessant und spannend. Erzählt wird die Geschichte des 10jährigen Waisenjungen Simon Sachs (Christian Traeumer), der behauptet seit 15 Jahren ein Serienkiller zu sein. Klingt total absurd was der sterbenskranke Knirps, der an einem inoperaplen Gehirntumor leidet und Patient eines Berliner Krankenhauses ist, da behauptet. Man könnte seine Aussagen natürlich seiner Krankheit zuschreiben, aber sie wurden von ihm bei der Behandlung einer Rückführung durch den Psychologen Dr. Tiefensee (Luc Feit) so erlebt. Darum konsultiert die Krankenschwester Carina Freitag (Sunny Mabrey) ihren Freund, den Staranwalt Robert Stern (Eric Roberts) wegen dieser unglaublichen Geschichte, da sich Simon der Polizei stellen will und felsenfest daran glaubt ein Mörder zu sein. Simon gibt dabei Ort an, wo man seine Opfer finden kann. In einer alten Industriehalle entdeckt dann Stern tatsächlich eine Leiche. Dieser wendet sich an Polizei, gerät aber selbst ins Visier der Ermittler, da ein 10jähriger Junge nicht gerade ein typischer Serienkiller darstellt. Stern selbst erhält eine Videobotschaft eines Unbekannten, der den Kindstot von Sterns Sohn vor 10 Jahren in Frage stellt und Raum für Spekulationen zulässt, dass der Junge noch leben könnte...

 Und dies ist nur ein Teil einer sehr komplexen Story, die von Zsolt Bacs zumindest in der ersten Hälfte des Films etwas schleppend inszeniert wurde. Trotz des Drehbuchs von Autor Fitzek höchstpersönlich kommt die Geschichte zuerst nur sehr langsam in die Gänge - es könnte gar daran liegen, dass man sich zuerst mal an das arrogante Spiel des Hauptdarstellers Eric Roberts gewöhen muss. In diese Rolle hätte vermutlich Richard Gere sehr gut gepasst, der schon öfters den überheblichen Staranwalt mimen durfte. Dafür hat aber Ben Becker eine markante Rolle erwischt und sorgt im Mittelteil für etwas mehr Dynamik - zu dieser Zeit nimmt auch die Geschichte etwas an Fahrt auf und wird dann sogar sehr bedrückend und spannend als das Gespann sich in den Untergrund begibt, um "Die Brücke" zu finden - ein Ort, wo sich Pädophile treffen und ihre Perversionen austoben können. In diesem Zusammenhang taucht dann überraschend ein Dieter Hallervorden auf, der beängstigend gut einen fiesen Kinderschänder spielt.
Die Auflösung ist dann wieder arg konstruiert, trotzdem überwiegen am Ende dann doch die positiven Anteile. Gute Genrearbeit, die hätte noch viel besser werden können. Möglicherweise lag es auch am begrenzten Budget. 

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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