Freitag, 28. März 2014

Ender`s Game

























Regie: Gavin Hood

Genozid im Weltraum...

Nach dem Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card entstand 2013 der neue Film von Oscarpreisträger Gavin Hood (Tsotsi - Bester fremdsprachiger Film 2005, Südafrika), der sich auf den ersten Blick als eine Art Teenagerheld im Weltraum präsentiert, doch in seiner Gesamtaussage tief und hintergründig und in seiner Botschaft äusserst düster und radikal wirkt. Wie auch schon in Night M. Shyalman bei der Kritik gefloppten "After Earth" handelt es sich hier ebenfalls um einen unterbewerteten Vertreter im Science Fiction Genre, der einen unbedarften Teenager als Hauptfigur zeigt. Ein junger Mensch, der sich beweisen muss. Es geht um den jungen "Ender" Wiggins (Asa Butterfield, bekannt aus "Hugo Cabret) , der schon als Kind unheimlich begabt ist und wie sein älterer Bruder vorgesehen ist eine höhere Militärakademie zu absolvieren, die aus Jugendlichen Krieger im Kampf gegen ausländische Invasoren machen wollen. Diese Species - Formics - haben 50 Jahre vorher die Erde angegriffen und Millionen Menschen vernichtet. Ein heldenhafter Kommandant namens Mazer Rackham konnte damals durch eine einzige gezielte Aktion das fremde Raumschiff so empfindlich treffen, dass die Aliens abzogen. Allerdings haben sich die Menschen bereits für die nächste, alles entscheidende Schlacht vorbereitet und zu diesem Zweck werden die Jungs und Mädchen als intuitive Kämpfer mit der nötigen Balance zwischen Gefühl und Verstand ausgebildet. Colonel Hyum Graff (Harrison Ford) glaubt in den jungen Ender den Helden der nahen Zukunft zu erkennen, da der Junge auch einfühlsam genug ist, sogar in die Gedankenwelt der Feinde einzudringen, obwohl diese keine Sprache haben. Aber vor der Schlacht muss Ender vor allem bei Simulationen im Kampfraum und bei Psychospielen knifflige strategische Fragen lösen. Seine Sonderstellung gegenüber den anderen Kadetten macht ihn zum Aussenseiter...


 Ok, in den Szenen mit den Kampfsimulation wird vor allem einem ganz jungen Publikum Rechnung getragen, dadurch darf er sich auch in die Mitschülerin Petra Arkanian, gespielt von Hailee Steinfeld, etwas verlieben und nur ganz dezent angedeutet. Vorrangig sind die Konflikte mit eifersüchtigen Kadetten. Sehr gut gemacht sind auch die Sequenzen, in dem sich das PC-Spiel von Ender zunehmend in einen (Alp)traum entwickelt und eine Schlüsselrolle in der Geschichte spielt. Vor allem ein grausames, erbarmungsloses Ende - allerdings mit zutiefst humaner Botschaft - katapultiert den Film eindeutig aus der harmlosen Sciencefiction Ecke heraus und "Ender Game" erweist sich als einer der interessantesten und diskussionswürdigen Zukunftsfilme der letzten Jahre. 


 Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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