Regie: James Cameron
In der Nähe des Hadopelagials...
"Abyss" entstand unter der Regie von James Cameron im Jahr 1988 - zu einer
Zeit als der Unterwasserfilm im Kino einen regelrechten Boom erlebte und auch
noch die Abenteuer in "Leviathan" oder "Deep Star Six" zeigt. Nun - "Abyss" ist
mit seiner epischen Länge von 164 Minuten im Directors Cut sicherlich der "Ben
Hur" unter den Unterwasserfilmen, wobei ich die Kinofassung doch irgendwie
geschlossener empfunden habe - vor allem kommt die eigentliche Stärke des Films
- die klaustrophobische Enge da unten - in der Kurzfassung viel besser zur
Geltung. Der Directors Cut hat eher ausufernde Sentimentalitäten zu bieten, die
den Eindruck als Genrefilm etwas schwächen und letztlich etwas in naive
Spielberg-Welten abdriften lässt.
Aber gut: Auf technischem Level gibt der Film alles und es ist tatsächlich
irre beeindruckend, was in diesen Meerestiefen in kurzer Zeit ablaufen wird.
Zuerst sinkt schon mal die USS Montana, ein amerikansiches Atom U-Boot am Rande
des Kaimangrabens auf Grund in 610 Meter Meerestiefe, nur einie Kilometer noch
von der kubansichen Küste entfernt. Schuld war der Beinahe Crash mit einem nicht
identifzierten unterseeischen Objekts, das Ausweichmanöver wurde zur
Katastrophe. Als ob dies noch nicht schlimm genug wäre, ist auch noch der
Megahurrican Freddie im Kommen. Auch sowjetische und kubanische Spionageschiffe
kommen im näher an die Unglücksstelle. Daher sollen vier Soldaten der United
States Navy Seals unter der Leitung von Lieutenant Hiram Coffey (Michael Biehn)
von der nächstgelegenen Ölpattform aus zur mobilen und tauchbaren Bohrplattform
Rig der Firma Benthic Petroleum gehen, die als Operationsbasis für die
Rettungsmission Operation Selbor dienen soll. Es soll im Wrack nach überlebenden
gesucht werden. Chef der Bohrplattform ist Virgin "Bud" Brigman (Ed Harris), der
nicht gerade begeistert auf die Präsenz des Militärs reagiert. Doch es kommt für
ihn noch schlimmer. Seine "beinahe" von ihm geschiedene Frau,
die Chefkonstrukteurin Dr. Lindsay Brigman (Maria Elisabeth Mastrantonio) taucht
dort mit den Navy Seals auf. Neben der Mission Überlebende zu finden, muss auch
noch der Ehestreit dort ausgetragen werden. Was nicht immer so einfach ist, wenn
es bald darum geht, dass dort in der Tiefe etwas Fremdes sein könnte und vor
allem, dass man vielleicht sogar die Welt retten muss...
Auch wenn vieles etwas dick aufgetragen ist: Spannend ist es schon. Die
nervenaufreibende Wiederbelebung von Lindsay, der heroische Alleingang von Bud
in über 5000 Meter Tiefe, um dort eine Atombombe zu entschärfen oder nicht
zuletzt der fortschreitende Heliumtremor des Lt. Coffey, der immer mehr das
zentrale Nervensystem schädigt. Gut gelungen auch die lieben, knuddeligen
Aliens, die schon einmal auf der Erde als "Unheimliche Begegnung der dritten
Art" sichtbar waren.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen