Regie: Alfonso Cuaron
Schwerelosigkeit und Schwerkraft...
Sieben Oscars
für "Gravity" des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuaron: Beste Regie. Kamera,
Schnitt, Filmmusik, Ton, Tonschnitt und beste visuelle Effekte. Somit hat der
Film den Rekord eines Science Fiction Films von "Krieg der Sterne", der 6
Throphäen bekam, aus dem Jahr 1978 überholt.
Ok,
die Meisterwerke des Genres sind immer noch "Alien", "Blade Runner" oder "2001",
aber "Gravity" ist überzeugend gestaltet und belebt das Genre endlich wieder mit
einer faszinierend-sinnlichen Odyssee durchs All.
Die
Handlung ist eigentlich schnell erzählt: Fünf Astronauten sind in einem Space
Shuttle mit der Missionsnummer STS-157 im Weltall. Für den Astronauten Matt
Kowalksi (George Clooney) soll dies der letzte Einsatz sein, er war schon
mehrmals dort oben. Für die Missionspezialistin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock)
ist es aber das erste Mal. Mit einem weiteren Kollegen sind sie gerade dabei
einige Reparaturarbeiten am Hubble Weltraumteleskop zu tätigen und geniessen die
Aussicht auf den wunderschönen blauen Planeten namens Erde, aber auch die
Schwerelosigkeit, die zum Alltag gehört. Sie sind auch ständig mit einer
Kommandozentrale der NASA in Houston, Texas verbunden und so erfahren die beiden
von dem Unglück, dass die Russen zufällig einen eigenen Satellit im Orbit mit
Raketen beschossen haben und dessen Trümmerteile nun ziellos in der Umlaufbahn
umhertreiben. Momentan bestehe aber keine Gefahr. Dies ändert sich jedoch
schlagartig, weil diese Trümmerteile des Satelliten andere Satelliten getroffen
haben, so dass dieses Trümmerfeld sich ständig drastisch vergrößert. Und schon
schlagen die ersten Trümmerteile mit voller Wucht am Ort des Geschehens zu. Der
Kollege von Kowalski und Stone wird so schwer getroffen, dass er stirbt und tot
im Weltraum umhertreibt. Für die beiden einzigen Überlebenden heißt es nun ums
Leben zu kämpfen...
Und
dies wird in sehr effektiven Szenen meisterhaft in szene gesetzt. Der Film
leistet sich den Anspruch seine Geschichte fast ausschliesslich über die
Bildsprache zu erzählen. Da wird nur wenig Dialog dazu gebraucht, auch wenn sich
die beiden Protagonisten am Anfang unterhalten, um sich gegenseitig die Angst zu
nehmen. Sie sind nämlich in einer auswegslosen Situation, die sie dennoch
versuchen zu meistern und doch wieder in die nächste auswegslose Situation zu
gelangen. Doch der Überlebenswille findet immer wieder einen Weg. Diese Dynamik
wird von Alfonso Cuaron (Y tu mama tambien, Children of Men) primär meditativ
gestaltet. Die Kamera von Emmanuell Lubetzki ist eine Wucht, endlich der
wohlverdiente Oscar, den er schon mit der Arbeit für "The Tree of Life" verdient
gehabt hätte. Für einen Blockbuster Film, der weitweit ca. 700 Millionen Dollar
bislang eingespielt hat, ist der Film in seiner ganzen Machart höchst
eigenwillig und trotz der spannenden Genrearbeit wurde auch der Anspruch nicht
ausser Acht gelassen. Sehr empfehlenswert.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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