Regie: Rob Zombie
Michaels Träume...
Im Horrorfilm ist Michael Myers ein Mythos. Geschaffen wurde das Monster
mit der Maske von John Carpenter, der in 1978 in "Halloween" zum ersten Mal in
der fiktiiven Stadt Haddonfield, Illinois in der Halloweennacht reihenweise
Teenies abschlachten liess. Dieser Michael Myers hat schon als 6 Jähriges Kind
seine Schwester ermordet und verbringt daher den Rest der Kindheit und als
Erwachsener sein Leben in der geschlossenen Psychiatrie. Sein Psychiater Dr.
Loomis (im Original von Donald Pleasence gespielt) sieht in ihm das
personifizierte Böse. Und dieser Patient entweicht dann auch noch nach 15
Jahren, um am Vorabend von Halloween in seine Heimatstadt zurückzukehren und ein
Blutbad anzurichten. Der Rest ist Filmgeschichte und zog von 1981 bis 1995 fünf
Fortsetzungen nach sich, damit war aber noch lange nicht Schluß: Es folgten 1998
"Halloween H20" und 2002 "Halloween Resurrection" ehe sich Rob Zombie der
Horrorlegende annahm. Er wagte ein Remake des Originalfilms und sein 2007
entstandener Film hat durchaus einige neue Aspekte zu bieten, so wird dort auch
der kleine Michael Myers etwas ausführlicher dargestellt. Trotz des Erfolgs war
die Neuauflage aber im Vergleich zum John Carpenter Original deutlich schwächer,
aber durchaus respektabel. Dies kann man aber von Rob Zombies Fortsetzung
"Halloween 2" leider nicht sagen.
Es ist sein schwächster Film und eigentlich
wollte ich ihn mir gar nicht aufgrund der äusserst schlechten Kritiken antun.
Aber durch Zombies überraschend hervorragend gemachten "The Lords of Salem" war
ich doch bereit, das kollektiv schlecht beurteilte Horrorwerk zu begutachten.
Und die Kritiker haben leider Recht. Zu sehr lähmt Zombie mit seinen
Traumsequenzen des Michael Myers, in der die Mutter (Sheri Moon Zombie) in
weißer Kleidung und einem weißen Pferd ihrem kleinen Sohnemann (Chase Wright
Vanek) erscheint, die Dynamik und den Handlungsfluss des Films. Der zweite große
Patzer dürfte dann auch noch die Entmystifizierung von Michael Myers (Tyler
Mane) sein, der dann irgendwann mit seinem richtigen Gesicht zu sehen ist. Dort
versteckt sich dann nicht mehr das Grauen, dass man unter der Maske vermutet,
sondern ein heruntergekommener Vagabund. Diesmal hat er es auf Laurie Strode
(Scott Taylor Compton) abgesehen. Und natürlich darf auch Dr. Loomis (Malcolm
McDowall) nicht fehlen, der von Zombie recht unsympathisch gezeichnet wird.
Weder bei Laurie noch bei Dr. Loomis kommen die neuen Darsteller an Jamie Lee
Curtiz und Donald Pleasence aus dem Original heran. Immerhin bleibt wie im
ersten Teil von Zombies Neuverfilmung der interessante Part des kleinen Michael.
Aber wie gesagt: Die Dynamik des Killers wird sehr stark durch die
Traumsequenzen ausgebremst, was den Film recht langweilig erscheinen
lässt.
Bewertung: 4 von 10 Punkten.
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