Mittwoch, 11. Juni 2014

Noroi - The Curse


























Regie: Koji Shiraizi

Hartnäckige Dämonen...

"Noroi - The Curse" ist ein von Koji Shiraizi inszenierter Found Footage Film, der nicht nur durch seine fast zweistündige Laufzeit, einer der komplexesten Filme seines Genres sein dürfte, denn auch die Story selbst ist sehr vielschichtig.
Diese 2005 entstandene Produktion von Takashike Ishise gehört zu den 6 Filmen der J-Horror Theater Reihe, zu denen auch "Reincarnation", "Premonition", "Infect", "Kaidan" und "Retribution" gehören.  
Gezeigt wird die letzte, bislang unter Verschluß gehaltene Dokumentation des paranormalen Experten Masafumi Kobayashi (Jin Muraki), der bereits eine Reihe von Bücher und Dokus über übernatürliche Aktivitäten erfolgreich vermarktet hat und vor kurzem spurlos verschwand. Erst vor kurzem wurde Kobayashis Haus niedergebrannt, seine Frau Keiko wurde in den Trümmern tot aufgeunden. Mit seinem Kameramann Miyajima ist er auf der Spur von seltsamen Vorgängen. Er untersucht in diesem Fall das Haus einer seltsamen Frau namens Ishi Junko (Tomono Kuga), die alleine mit ihrem kleinen Sohn dort lebt. Die Nachbarin hat den Geisterjäger informiert, denn sie hat sein Tagen seltsame Geräusche in diesem Nachbarhaus vernommen. Als Kobayashi bei ihr aufkreuzt, wimmelt die sonderbare Frau ihn an der Haustür aggressiv ab. Er findet aber hinter dem Haus tote Tauben. Die Nachbarin und deren kleine Tochter haben eine Woche später einen tragischen Autounfall, bei dem beide ums leben kommen. Zeitgleich mit diesen Ereignissen spielt sich seltsames in einer TV-Show über Kinder mit übernatürlichen Kräften ab. Die kleine Kana Yano (Rio Kanno) meistert fast alle Aufgaben mit Bravour. Sie wird aber nach dieser Sendung plötzlich krank und verschwindet ebenso. Auch die Schauspielerin Marika Matsumoto (Mrika Matsumoto) wird von einem bösartigen Geist heimgesucht. Während der Dreharbeiten an einem heiligen Schrein hat sie ein Erlebnis, dass den beiden Machern der Sendung große Angst einjagt. Ausserdem ist da Hori, ein setsames Medium, der sich mit einem Hut und Mantel aus Alufolie kleidet. Angeblich zum Schutz vor spirituellen Würmern. Die Spur führt in ein abgelegenes Dorf Shimokage, wo ein alljährliches Ritual abgehalten wird, um den Geist Kagutaba zu beruhigen. Das Dorf existiert allerdings schon seit 1978 nicht mehr, da es abgerissen wurde, um Platz für einen Staudamm zu machen. Doch es existiert noch ein Film über das letzte dort stattgefundene Ritual...


 Der asiatische Schauerfilm ist vor allem bekannt durch seine Geistermädchen im weißen Gewand, dieses Motiv kam schon so oft zum Einsatz, dass man von einer großen Übersättigung sprechen kann. Dennoch hat diese Sparte mit "Ringu" oder "Ju-On" sehr wichtige Klassiker hervorgebracht. In "Noroi" geht man aber andere Wege. Es ist zwar sehr wohl ein typisch japanische Geistergeschichte, aber sie ist im Doku Stil sehr stark an "Blair Witch Project" angelehnt und hat einen interessanten Aufbau, denn die einzelnen Abschnitte in der gezeigten "Doku" fügen sich immer mehr zu einem höllischen Horrorszenario zusammen, dem die Figuren nicht mehr ausweichen können. Natürlich kennt man auch diese unheilschwangeren Vorwarnungen am Anfang des Films "Dieser Film ist versiegelt worden und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt", aber der Weg in die Hölle wird konsequent beschritten. Was zunächst nur nach einigen Talkshow-Einblendungen und Tatortbesichtigungen aussieht, wandelt sich immer mehr in einen undurchsichtigen Alptraum in eine schlüssige, auswegslose Geistergeschichte, die es in sich hat. Für mich zählt "Noroi" zu den besten J-Horror Filmen.


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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