Montag, 23. Juni 2014
Blue Sunshine
Regie: Jeff Lieberman
Mutierte Glatzen...
"Blue Sunshine" von Jeff Lieberman entstand 1978 und errang im Laufe der Zeit einen immer besseren Ruf in Fankreisen, bald wurde der etwas ungewöhnliche Horrorthriller zum Kultfilm dieser Dekade. Die Täter sind in "Blue Sunshine" keine Maniacs, sondern normale Menschen, die allerdings 10 Jahre zuvor mal die falschen Drogen genommen haben. Nach dem Gebrauch dieser Droge in den "68ern" verlief erstmal alles völlig friedlich, die Hippies von einst etablierten sich in die bürgerlichen Kreise. Einer davon - Edward Flemming (Mark Goddard) ist sogar ins politische Fach gewechselt und hat alle Chancen US-Gouverneur zu werden. Wir schreiben das Jahr 1977, in einem etwas abgelegenen Haus am Rande von San Francisco wird ausgiebig gefeiert. Einer der Partygäste ist Jerry Zipkin (Zalman King) , der sich eben noch amüsiert hat an der Geangseinlage seines Freundes Frankie (Richard Crystal), der aber in dem Moment durchdreht als er von einem Partygast an den Haaren gerissen wird und seine Perücke verliert. Für einem Moment herrscht Stille, dann läuft der Glatzkopf Amok und töten drei der weiblichen Partygäste. Durch tragische Umstände und durch Zeugenaussagen gerät Jerry in Verdacht der Mörder der Frauen zu sein und fortan macht die Polizei Jagd auf den Flüchtigen. Jerry kann nur Hilfe von seiner Freundin Alicia (Deborah Winters) erhalten. Nun muss er als Gejagter selbst zum Jäger werden. Er muss herausfinden, was seinen Freund in diesen Amok trieb. Bald entdeckt er bei seinen Nachlorschungen, dass es bereits ähnliche Fälle in der jüngster Zeit gegeben hat, sie alle stehen in Zusammenhang mit der Stanford Universität - alle Opfer waren vor 10 Jahren dort Studenten - und einer Droge namens "Blue Sunshine", die auch Politiker Flemming und dessen rechte Hand Wayne Mulligan ( Ray Young) konsumiert haben...
Diese Menschen, die durch die Droge zu Monstern werden, erkennen nicht mal mehr Freunde und Familienmitglieder, sondern haben nur noch den Drang zu töten. In diesen Strudel von irrationaler Gewalt gerät ein Mann, der seine Unschuld zu beweisen hat und gleichzeitig auch die wahren Hintergründe aufdecken muss. Der Film macht sein geringes Budget mit einer originellen Idee wett und ein bissel an den Cronenberg´schen Bodyhorror erinnert. Dabei ist die Optik typisch 70er Jahre mit sehr kühler, rationaler Optik eingefangen. Der visuelle Gesamteindruck ist daher etwas vernachlässigt, der Thriller wird fast ganz im Alleingang durch den Plot getragen. Ebenso gutes, wie sprödes Horrorkino der 70er Jahre mit reichlich Independent-Touch.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen