Mittwoch, 11. Juni 2014

The Flesh and Blood Show

























Regie: Pete Walker

Das Theater am Strand...

Pete Walkers 1972 inszenierter Film "The Flesh and Blood Show" ist eine Art Vorläufer des Slasherfims, der dann ein gutes halbes Jahrzehnt später mit John Carpenters "Halloween" populär gemacht wurde. Die Handlung ist denkbar einfach: Eine Gruppe von jungen attraktiven Protagonisten - wenn man mal die 70er Haarschnitte der männlichen Darsteller weglässt-  wird einer nach dem anderen ins Jenseits befördert, nachdem sie zuvor reichlich Gelegenheit bekommen hat, ihre halbnackten bis nackten Körper zur Schau zu stellen. Das verspricht zwar einiges an "Flesh", aber mit "Blood" geht Walker doch reichlich sparsam um. Es verlieren zwar einige Personen ihr Leben, aber das blutige Element findet dann eher in den Gedanken der Zuschauer statt.
Eine Gruppe junger Schauspieler (Jenny Henley, Luan Peters, Robin Akswith, Candace Glendenning, Tristan Rogers, Judy Matheson, David Howey, Penny Meredith, Rodney Diak)  und der Jungregisseur Mike (Ray Brooks) wird von einer unbekannten Theatergruppe für ein Improvisationstheaterstücl mit dem Titel "Flesh an Blood Show" engagiert. Die Proben finden in einem seit Jahren leer stehenden Theater am Ende eines Piers in der zur Zeit wie ausgestorbenen Küstenstadt Eastcliff statt. Aus Kostengründen schlafen die Darsteller auch direkt im Theater und nicht in den teuren Hotels des Städtchens. Sie lernen aber im Ort nette Menschen kenne, besonders der alte Major Bell (Patrick Barr) freut sich über junge Gesichter in der ansonsten verschlafenen Stadt.  Doch bereits am ersten Abend werden sie von einem markerschütternden Schrei aufgeschreckt. Der Regisseur findet die Leiche der Darstellerin Angela (Penny Meredith), sie wurde mit einer alten Guillotine geköpft. Doch als die Polizei eintrifft, ist die Leiche verschwunden, statt dessen liegt ein Abschiedsbrief vor, sie wollte einfach verschwinden. Daher glauben die Bullen auch Mike nicht, der die Leiche gesehen hat, aber trotzdem weitermacht. Doch dies war nur der Auftakt einer grausamen Mordserie....


 Natürlich ist es völlig absurd, dass die jungen Schauspieler am Ort des Schreckens bleiben und nicht die Flucht ergreifen. Wenn man diese Unlogik schluckt, dann funktioniert der sympathsiche 70er Brit-Horrorfilm sehr gut, denn er punktet mit einer guten Atmosphäre und mit schön-kargen und tristen Bildern. Ein bisschen Kutt ist auch mit dabei, etwa in solchen Szenen: Es klopft mitten in der Nacht an der Tür, selbstverständlich geht von den beiden Bewohnerinnen diejenige zur Tür, die splitternackt ist – und öffnet diese, ohne sich zu vergewissern, wer sich eigentlich auf der anderen Seite befindet! „The Flesh & Blood Show“ ist ein netter Rückblick auf die Anfänge des Slasherfilms und gleichzeitig ein Trip in die typische Filmwelt der frühen siebziger Jahre, vor allem ist der Film sehr britisch und zelebriert auch genüsslich die Freude am schlechten Geschmack. "The Flesh and the Blood Show" ist ein netter altmodischer Grusler, der auf dem Höhepunkt der Sexwelle in die Kinos kam und auch voll auf diesen Trend setzt. Ganz nebenbei üben die Schauspieler wie wild in der starken Kulisse mit dem verlassenen Theater am Ende eines Piers, um sich nacheinander vom Schlitzer meucheln zu lassen. Dieser begründet seine Bluttaten dann auch in einer netten Rückblende.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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