Regie: Kimberley Pearce
Carrie White schmort wieder in der Hölle....
Im Grunde ware Kimberley Pearces Verfilmung des Stephen King Romans 
"Carrie" ein guter Horrorvertreter - aber er wird gemessen an dem 1974 
entstandenen gleichnamigen Meisterwerk von Brian de Palma und im Vergleich hat 
die Neuverfilmung keine Chance gegen den Originalfilm.
Mit Chloe Grace Moretz und Julianna Moore hat man zwar ganz gut nach 
adäquaten Nachfolgern für Sissy Spacek und Piper Laurie geschaut, aber in beiden 
Fällen kommt die Neubesetzung schlechter weg. Chloe Moretz hat sich bereits 
einen Namen in "Kick Ass", aber auch in Independent Prouduktionen wie "Texas 
Killing Fields" oder "Let me in" - in allen Fällen hat sie einen guten Eindruck 
hinterlassen und rein optisch geht sie auch in die Spacek Richtung. Leider fehlt 
ihr aber als Carrie der nötige Tiefgang und dieser tragische Einblick in die 
Seele, den Sissy Spacek mit ihrer Leistung offenlegen konnte und dem Zuschauer 
die Nöte eines Außenseiters klar machte. Chloe Moretz war nicht mutig genug sich 
von dieser Leistung abzukoppeln und was ganz eigenständiges zu schaffen - so 
bleibt sie als brauchbare Kopie in Erinnerung.
Julianne Moore versucht es hingegen mit Overacting, um an die Qualität der 
Darstellung von Piper Laurie heranzukommen - aber es ist immer eine Nuance zu 
übertrieben, immer wirkend wie eine Steigerung der Margaret White, was ihre 
religiöse Bigotterie betrifft. Schon die Eingangssequenz von Carries Geburt 
wirkt sehr übertrieben. Ein Glück, dass der Film nicht nur von solchen 
Effekthaschereien lebt. Die Geschichte von King ist ja so gut, dass man gar 
nicht alles falsch machen kann. Und so ist die Neuauflage der Carrie White, die 
in der Hölle schmort und telekinetische Fähigkeiten besitzt, auch sehr flüssig 
inszeniert und unterhält als netter Genrevertreter. Carrie (Chloe Grace Moretz) 
erlebt als Aussenseiterin ihrer Schule die Hölle. Von ihren äusserst beleibten  
Mitschülerinnen Sue Snell (Gabriella White) oder Chris Hargensen (Portia 
Doubleday) wird sie immer wieder gekränkt. Von ihrer Mutter (Julianne Moore) 
religiös gezüchtigt und als Sünde betrachtet. Hinzu kommt, dass Carrie an sich 
Fähigkeiten und Kräfte bemerkt, die sie auch lieber für sich behält. Sie kann 
Gegenstände bewegen und nicht nur das...eigentlich noch viel, viel mehr. 
Irgendwie schwärmt sie auch für Sues Boyfriend Tommy Ross (Ansel Elgort), doch 
der scheint unerreichbar zu sein. Keine guten Voraussetzungen für ein 
glückliches Teenagerleben, noch dazu jetzt wo der Schul-Abschlußball bevorsteht. 
Als Carrie unerwartet ihre Tage in der Dusche nach dem Sportunterricht bekommt 
und nicht weiß, was da gerade geschehen ist, ist sie erneut Opfer von Kränkung 
und Mobbing. Doch diesmal soll sich für kurze zeit das traurige Blatt 
wenden...
 Der Showdown gerät dann irgendwann auf seinem Höhepunkt auch außer 
Kontrolle und verliert sich im Zur Schaustellen von Effekten - also auch wieder 
übertriebener als im Original. So wirkt vieles ein bisschen heftiger als im 
Original, was aber keineswegs die gewünschten positiven Signale sendet. Weniger 
wäre mehr, so bleibt Brian de Palmas Film unerreicht in seiner schockierenden 
Aussage über menschliches Verhalten. Das furiose Ende, dass Filmgeschichte 
schrieb, wird von Kimerley Pairce erst gar nicht kopiert. Gut so.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.  







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