Freitag, 9. Mai 2014

Carrie (2013)

























Regie: Kimberley Pearce

Carrie White schmort wieder in der Hölle....

Im Grunde ware Kimberley Pearces Verfilmung des Stephen King Romans "Carrie" ein guter Horrorvertreter - aber er wird gemessen an dem 1974 entstandenen gleichnamigen Meisterwerk von Brian de Palma und im Vergleich hat die Neuverfilmung keine Chance gegen den Originalfilm.
Mit Chloe Grace Moretz und Julianna Moore hat man zwar ganz gut nach adäquaten Nachfolgern für Sissy Spacek und Piper Laurie geschaut, aber in beiden Fällen kommt die Neubesetzung schlechter weg. Chloe Moretz hat sich bereits einen Namen in "Kick Ass", aber auch in Independent Prouduktionen wie "Texas Killing Fields" oder "Let me in" - in allen Fällen hat sie einen guten Eindruck hinterlassen und rein optisch geht sie auch in die Spacek Richtung. Leider fehlt ihr aber als Carrie der nötige Tiefgang und dieser tragische Einblick in die Seele, den Sissy Spacek mit ihrer Leistung offenlegen konnte und dem Zuschauer die Nöte eines Außenseiters klar machte. Chloe Moretz war nicht mutig genug sich von dieser Leistung abzukoppeln und was ganz eigenständiges zu schaffen - so bleibt sie als brauchbare Kopie in Erinnerung.
Julianne Moore versucht es hingegen mit Overacting, um an die Qualität der Darstellung von Piper Laurie heranzukommen - aber es ist immer eine Nuance zu übertrieben, immer wirkend wie eine Steigerung der Margaret White, was ihre religiöse Bigotterie betrifft. Schon die Eingangssequenz von Carries Geburt wirkt sehr übertrieben. Ein Glück, dass der Film nicht nur von solchen Effekthaschereien lebt. Die Geschichte von King ist ja so gut, dass man gar nicht alles falsch machen kann. Und so ist die Neuauflage der Carrie White, die in der Hölle schmort und telekinetische Fähigkeiten besitzt, auch sehr flüssig inszeniert und unterhält als netter Genrevertreter. Carrie (Chloe Grace Moretz) erlebt als Aussenseiterin ihrer Schule die Hölle. Von ihren äusserst beleibten  Mitschülerinnen Sue Snell (Gabriella White) oder Chris Hargensen (Portia Doubleday) wird sie immer wieder gekränkt. Von ihrer Mutter (Julianne Moore) religiös gezüchtigt und als Sünde betrachtet. Hinzu kommt, dass Carrie an sich Fähigkeiten und Kräfte bemerkt, die sie auch lieber für sich behält. Sie kann Gegenstände bewegen und nicht nur das...eigentlich noch viel, viel mehr. Irgendwie schwärmt sie auch für Sues Boyfriend Tommy Ross (Ansel Elgort), doch der scheint unerreichbar zu sein. Keine guten Voraussetzungen für ein glückliches Teenagerleben, noch dazu jetzt wo der Schul-Abschlußball bevorsteht. Als Carrie unerwartet ihre Tage in der Dusche nach dem Sportunterricht bekommt und nicht weiß, was da gerade geschehen ist, ist sie erneut Opfer von Kränkung und Mobbing. Doch diesmal soll sich für kurze zeit das traurige Blatt wenden...


 Der Showdown gerät dann irgendwann auf seinem Höhepunkt auch außer Kontrolle und verliert sich im Zur Schaustellen von Effekten - also auch wieder übertriebener als im Original. So wirkt vieles ein bisschen heftiger als im Original, was aber keineswegs die gewünschten positiven Signale sendet. Weniger wäre mehr, so bleibt Brian de Palmas Film unerreicht in seiner schockierenden Aussage über menschliches Verhalten. Das furiose Ende, dass Filmgeschichte schrieb, wird von Kimerley Pairce erst gar nicht kopiert. Gut so.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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