Regie: Richard Fleischer
Die Reise ins Innere...
In seinem Enstehungsjahr war Richard Fleischers Science Fiction
Film "Die phantastische Reise" ein Meilenstein in Sachen Szenenbild und
Special Effekten. Kein Wunder, dass der Film bei der Oscar-Verleihung
1967 für beide Kategorien eine Auszeichnung erhielt. Auch Schnitt und
Kameraführung wurden nominiert. Aus heutiger Sicht muss man zwar
erkennen, dass der Zahn der Zeit doch deutlich seine Spuren bei diesem
Film hinterlassen hat, aber dennoch gefällt die damals aufwändig
arrangierte Utopie durch einen sehr individuellen und originellen
Charme. Die erste Szene zeigt wie der tschechische Wissenschaftler Dr.
Benes (Jean del Val) aus einem Flugzeug steigt und sich bei Agent Grant
(Stephen Boyd) bedankt, einer seiner Helfer, dass er in den Westen
überlaufen konnte. Er wird von Sicherheitsleuten in ein Auto gesetzt,
doch die Straßen sind unsicher und unterwegs wird ein Anschlag auf den
Wagen verübt. Durch den Schußwechsel wird Dr. Benes schwer verletzt. Nun
liegt er auf der Intensivstation eines unterirdisch gelegenen Areals
des Geheimdienstes. Dem verletzten Wisssenschaftler, der als Einziger
lebenswichtige Information hat, muss das tödliche Blutgerinnsel, dass
ich in seiner Gehirnregion gebildet hat, entfernt werden. Doch auf
konventionellem Weg ist dies unmöglich. Ein Glück, dass es in diesen
Zeiten des kalten Krieges bereits eine neuartige Methode gibt, die es
ermöglicht, Maschinen und sogar Menschen bis auf Mikrobengröße zu
verkleinern. Das weiß natürlich keiner ausser dem Geheimdienst. Nun muss
aber schnell gehandelt werden. Um das Blutgerinnsel zu entfernen, wird
Agent Grant zu dieser geheimen Örtlichkeit gebracht. Dort woll er Teil
einer U-Boot Besatzung sein, die so verkleinert wird, dass sie mit Hilfe
einer Injektionsnadel in die Blutbahn des schwer verletzten Patienten
gelangt. Mit dabei an Bord sind die beiden Mediziner Dr. Michaels
(Donald Pleasence) und Dr. Duvall (Arthur Kennedy). In dem
undurchsichtigen Duvall vermuten die beiden Leiter des Unternehmens
Colonel Donald Reid (Arthur O´Connell) und General Carter (Edmund
O´Brian) möglicherweise einen Mann der Gegenseite, der die Operation
heimlich sabotieren könnte. Man kann aber nur schwer auf diesen genialen
Mediziner verzichten, der mit seinem Können und einem Lasergewehr den
Thrombus entfernen kann. Seine hübsche Assistentin Cora Peterson (Raquel
Welch) ist auch dabei, ebenso Captain Bill Owens (William Redfield),
der Pilot des kleinen, kuscheligen U-Boots. Die Sache hat natürlich
mehrere Haken. Eine davon ist die Tatsache, dass die OP innert von 60
Minuten vollzogen sein muss, denn nach Ablauf dieser kurzen Frist wird
alles wieder so groß wie vorher. Und da wäre es vorteilhaft, wenn U-Boot
samt Besatzung bereits wieder aus dem Körper draussen wäre. Sollte dies
nicht der Fall sein, dann kämen die Antikörper Benecs zum Einsatz, die
die größer werdenden Eindringlinge während des Wachstums vernichten
würden. Auch für Benec selbst wäre diese Dynamik vor allem auch in
seinem jetzigen Zustand nicht besonders vorteilhaft...
zudem ließen sich
zwar lebendige Zwerge im Körper von der eigenen Körperabwehr vernichten,
bei einem U-Boot, das langsam wieder die ursprüngliche Größe annimmt,
dürfte dies auch ein aussichtsloser Kampf seitens der Antikörper werden.
Dennoch bleibt das Boot im Körper und sorgt vielleicht für die
unlogischste Szene des Films. Dies fiel nicht nur dem legendären Science
Fiction Autor Isaak Asimov auf. Dennoch hat sich "Die phantastische
Reise" mit seiner einzigartigen Ausstattung und den Bildern von der
Fahrt durch die menschliche Blutbahn sehr schnell zu einem Klassiker des
Genres entwickelt.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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