Donnerstag, 13. August 2015

Anaconda

























Regie: Luis Llosa

Im Würgegriff von Jon Voight...

Der größte internationale Erfolg des peruanischen Filmproduzenten und Regisseur Luis Llosa ist zweifelsohne der Stallone Actionreißer "The Specialist" aus dem Jahr 1994. Aber auch der Nachfolger "Anaconda" machte mit 136 Millionen Dollar Einspielergebnis gute Kasse. Nach diesem Tierhorrorkracher wurde es wieder still um Llosa. Obwohl "Anaconda" reihenweise ganz schlechte Kritiken erhielt und sogar für eine Goldene Himbeere nominiert wurde, konnte die absurde Schlangenjagd auf dem Amazonas immer wieder Liebhaber gewinnen und selbst Kritikerpapst Roger Ebert outete sich als Fan des inzwischen zum Kultfilm avancierte Trashkranate. 
Im Aufbau ist der Film ein echter Klassiker: Eine Gruppe von Menschen findet sich zusammen und eh sie sich versehen, sind sie inmitten des gefährlichen Überlebenskampfes mit einem sehr starken Gegner. In diesem Falle ist es eine 15 Meter lange Anaconda, die diesmal den Part des Bösewichts aus dem Reich der Tiere übernehmen muss. Sie tritt damit die Nachfolge des fiesesten Killertiers "Jaws" von Spielberg an. Und ja...auch hier ist überall das Wasser unter dem die Bestie lauern könnte und sicheren Halt gibt zuerst mal nur das Boot. "Wir brauchen ein größeres Boot" ist aber auch eine Devise des Films, wie man schon in der Eingangssequenz sehen kann, wenn es dem armen Danny Trejo als Wilderer in seinem sicheren Boot an den Kragen geht.
Aber keine Sorge: Von der exzellenten Machart des Spielberg Haischockers ist "Anaconda" mehr als 15 Meter weit entfernt. Owohl die Story durchweg spannend bleibt, regiert in dem 1997 gedrehten Film der völlig überzogene Wahnsinn. Nicht nur die Schlange gibt ihr Bestes, sie wird von Llosa nicht mal so selten als Königin der Lüfte inszeniert. Sie muss sich aber in Punkto "Overacting" dann doch von Hauptdarsteller Jon Voight geschlagen geben, der im Film den Bösewicht Paul Sarone, ein fanatischer Anacondajäger, mimt. Allerdings wird er auf dem ultimativen Höhepunkt des Films auch von der Bestie verschlungen und als Zugabe für den Zuschauer dann noch einmal von dem putzigen Riesenreptil ausgespuckt. Und diese böse Schlange hatte Stunden vorher mit der Verdauung von Owen Wilson ihre Schwierigkeiten.
Um was geht es: Ein Filmteam des National Geographic will im Amazonasdschungel eine Dokumentation über einen Indianerstamm drehen, an dem Legenden haften. Mit an Bord ist Terri Flores (Jennifer Lopez), ihr Freund Dr. Steven Cale (Eric Stoltz), Danny Rich (Ice Cube), Warren Westwridge (Jonathan Hyde), Gary Dixon (Owen Wilson), seine Freundin Denise Kalber (Kari Wührer) und Schiffskapitän Mateo (Vincent Castallanos). Auf ihrer Expedition begegnen sie bald dem zwielichtigen Paul Sarrone (Jon Voight), ein alter Amazonashaudegen, der mit seinem Schiff liegengeblieben ist. Gutmütig wie sie sind, nimmt die Gruppe den im Dschungel Festsitzenden mit. Eine Entscheidung, die man bald zu bereuen hat. Denn Sarrone hat nur ein Ziel vor Augen: Die Riesenschlange gefangen zu nehmen. Was natürlich nur eine von Tausend absurden Ideen und Einfällen des Films ist...



 am besten hat es wohl Eric Stoltz, der schon sehr schnell ausser Gefecht gesetzt wird und schwer verletzt gar nicht mehr mitbekommt, dass seine Crew zur Hauptmahlzeit der Bestie wird. Der Film bietet sehr viele denkwüridige Szenen, unfreiwillige komik ist angesagt. Dennoch funktioniert Llosas Dschungeltrip auch für mich sehr gut. Natürlich wird JeLo überleben, denn auch der Filmemacher weiß "Ohne JeLo wär das Leben um eine JeLo ärmer" und sie darf auch die stärkste Persönlichkeit (ausser der Schlange natürlich) spielen. Wer den Film noch nicht kennt, den erwarten kurzweilige 89 Minuten im Reich des Tierhorrors. Vieles ist so schlecht, dass es schon wieder in Richtung Genialtität geht.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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