Regie: Tommy Lee Wallace
Kinderopfer für Samhain....
In "Kingsman - The Secret Service" verteilt der irre Milliardär SIM
 Karten an die gesamte Menschheit, mit denen sie kostenlos telefonieren 
oder im Internet surfen können. Die Nachfrage nach den Karten ist 
natürlich riesig, doch was keiner weiß: Der Gönner kann an die Telefone,
 die seine Gratis Karten enthalten, ein Signal senden, das alle Menschen
 in deren Umkreis zu mordenden Bestien verwandelt. So - sein perfider 
Plan - bringen sich die Menschen selbst um. Von ähnlichem Kaliber ist 
der reiche irische Spielzeugfabrikant Conal Cochran (Dan O´Herlihy) aus 
dem vielkritisierten "Halloween 3 - Season of the Witch" aus dem Jahr 
1982, der leider viel zu schlecht wegkommt.
Ganze 32 Jahre
 nach seiner Uraufführung und 28 Jahre nach der Veröffentlichung auf dem
 deutschen Markt ist dieser dritte Teil der „Halloween“-Reihe mit dem 
berühmten Bösewicht Michael Myers hierzulande jetzt erstmals ungekürzt 
erhältlich. Bis Anfang 2012 stand der Film sogar auf dem Index, nun hat 
ihn die FSK nach beantragter Neuprüfung bereits ab 16 freigegeben und 
dies obwohl das Halloweenfest sogar ohne Michael Myers auskommt. Da die 
erste Fortsetzung, die im Krankenhaus spielte, nicht so erfolgreich wie 
das Original von Carpenter war, beschlossen die Macher mit der zweiten 
Fortsetzung ganz neue Wege zu gehen. Und im Jahr 1982 hatte die Figur 
des Michael Myers natürlich noch nicht diesen Kultstatus inne, die er 
heute genießt. Allerdings waren die Zuschauer damals dennoch enttäuscht,
 dass der Schlitzer nicht auftaucht und so wurde "Halloween 3" von 
Regisseur Tommy Lee Wallace nicht nur ein Kassenflopp sondern auch das 
unbeliebteste Sequel der Halloween Serie.
Wer allerdings Filme
 wie "Tot und begraben" von Gary Sherman mag, der wird auch an dieser 
sehr ungewöhnlichen Ausrichtung und der "Season of the Witch" Gefallen 
finden. Die Geschehnisse beginnen am 23. Oktober 1982. Der 
Spielzeugladenbesitzer Harry Grimbridge (Al Berry) wird unter 
mysteriösen Umständen ins Krankenhaus eingeliefert und dort von einem 
unbekannten Mann im Anzug getötet, der sich kurze Zeit später in einem 
Auto abfackelt. Zeuge dieses kuriosen Szenario wird der geschiedene Arzt
 Dr. Dan Challis (Tom Atkins). Seine Spur, die er mit Grimbridges 
hübscher Tochter Ellie (Stacey Nelkin) verfolgt, führt in von seiner 
Heimat in Nordcalifornien bis runter an die Küste. Dort liegt das 
beschauliche Dörfchen Santa Mira. In diesem kleinen Kaff hat sich der 
irische Spielzeugfabrikant Conal Cochran mit siener Firma "Silver 
Shamrock" niedergelassen, er produziert dort mit seinem eigen 
angereisten Personal die berühmten irischen Halloween-Masken, die bei 
allen Kindern im ganzen Land mächtig angesagt sind. Kein Wunder: Der 
Werbeclip zu den kommenden Halloween-Feierlichkeiten am 31. Oktober wird
 rund um die Uhr gesendet. Der Begleitsong zum Clip, der die Kids 
auffordert am Halloween Abend um 21 Uhr bemaskt vor der Glotze zu 
sitzen, ist für manche zwar der reine Nervtöter, für die Fans aber ein 
echter Ohrwurm mit seiner Melodie, die an "Ding Dong the Witch is dead" 
erinnert. Der Arzt steigt derweil mit seiner Begleitung im Rose of 
Shannon Motel ab und lernt dort in der Wahlheimat des irischen 
Millionärs einige skurrile Personen kennen. Da wäre die aufgebrachte 
Marge Guttmann (Garn Stephens) und Buddy Kupfer (Ralph Strait) der beste
 Verkäufer der Masken, der mit Ehefrau Betty (Jadeen Barbor) und 
Sohnemann (Brad Schachter) angereist ist und mit dem Cochran sogar eine 
Führung in die Fabrikhallen macht. Zufällig dürfen auch die beiden 
Schnüffler mit dabei sind und der Verdacht, dass hier etwas nicht 
stimmt, wird immer mehr erhärtet...
 "Season of the Witch" 
glänzt mit merkwürdigen Szenen, da wird einmal aus einem Lautsprecher 
"Zapfenstreich" verkündet, die Leute im Kaff müssen ab 18 Uhr in ihren 
Häusern sein. Ist das nicht seltsam ? Genauso auch der Geheimbereich der
 Firma, der sich "Endbearbeitung" nennt. Was keiner weiß: Der Fabrikant 
ist ein Jünger von Samhain, dem Gott der Kelten und dieser braucht mal 
wieder nach 3000 Jahren ohne Opfer neue Nahrung. Am besten eignen sich 
da die Kinder, die diese ferngesteuerten und präparierten Masken mittels
 eines Werbespots in der Halloweennacht getötet werden sollen. Und das 
alles mit Hilfe von Stonehenge Gestein...das hört sich kurios an, aber 
inszenatorisch sehr solide und geglückt gelöst. Überhaupt merkt man bei 
"Halloween 3" die Handschrift von John Carpenter, der den Film 
produzierte und einmal mehr den hypnotischen Track beisteuerte. Es sind 
auch tolle Szenen, die begeistert: So eröffnet Wallace den besagten 
Halloween Tag mit schnellen Schnitten von Impressionen verschiedener 
amerikanischer Städte wie Dayton, Ohio - New York, New York - Seattle, 
Washington - Los Angeles, Californien - Baton Rouge, Louisiana - Omaha, 
 Nebraska und zuletzt Phoenix, Arizona, wo im Abendrot die Silhouetten 
von Kindern zu sehen sind, die sich als Hexen verkleidet haben. Ich mag 
diesen Film sehr.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 







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